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 Guide me

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Clarity
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BeitragThema: Guide me    Guide me        Icon_minitime1Sa Jun 27, 2015 1:41 am

Valentin:

Ein wenig unbeholfen sah ich mich in dem großen Saal um, erblickte jedoch bloß unbekannte Gesichter und nicht jedoch dieses eine, das ich überall wiedererkennen würde. Mein Bruder hielt sich vermutlich ein wenig abseits der Tanzfläche auf, verwickelt in Gesprächen mit alten Bekannten oder neu entstandenen Kontakten, die er als Herzog zu pflegen hatte. Ich hingegen hatte die Aufgabe, die Frau an meiner Seite bei jedem Tanze zu führen, an dem sie sich beteiligen wollte und eventuell noch ein paar anregende Worte mit ihr zu wechseln.
Während ich mir einmal verzweifelt durch meine blonden Haare fuhr, hörte ich wie das Orchester das derzeitige Lied zu einem Ende brachte und eines der Lieder spielte, das Grace bei keiner Feierlichkeit ausließ. Auch dieses Mal sah sie mich auffordernd an, sodass ich mir ein Seufzen unterdrückte, ihr meine offene Handfläche hinhielt, sowie es sich eben gehörte. „Darf ich bitten?“ Mit einem charmanten Lächeln, legte sie ihre zierliche Hand in meine und wir begaben uns auf die Tanzfläche, wo wir uns den anderen tanzenden Paaren anschlossen. Trotz der Tatsache, dass ich es nicht ausstehen konnte zu tanzen, lächelte ich stets, wissend welch große Bedeutung es für das Ansehen meines Bruders hatte. Aber nicht nur das, neben diesen Tänzen mit meiner Begleitung, hatte ich auch noch Pflichttänze, die ich Frauen widmen sollte, welche alleine standen, keine Begleitung hatten oder gar irgendwelche Reize für mich hatten.
Jedoch reizte mich weder meine Begleitung und Freundin, die ich seit Kindestagen kannte und mit welcher ich letztlich durch Zwang meiner Mutter zusammen kommen musste, noch reizten mich irgendwelche Frauen in diesem Saal. Die einzige Person, für die ich mich interessierte, war mein Bruder Denis, welchen ich aber nach meinem ersten Tanz aus den Augen verloren hatte.
Zu meinem Glück war der Tanz schnell vorüber und ich war nur gezwungen einen folgenden zu tanzen, bevor ich mich mit Grace wieder von der Tanzfläche entfernte und ich mich mit einem Glas Sekt auf den Balkon des Anwesens begab. Die Nachtluft war angenehm, zumal es überall nach nasser Erde roch, da es noch am Vormittag geregnet hatte. Der Mond erhellte nicht nur den Balkon, sondern auch den darunterliegenden, schön gepflegten Garten und auch die Lautstärke der Musik hatte an Intensität verloren. Während ich weiter hinunter zu dem Garten schaute, vernahm ich die Schritte von Grace hinter mir, was mich dazu veranlasste, mich zu ihr zu drehen, nachdem ich noch einen Schluck von dem Sekt genommen hatte,  um ihr meine volle Aufmerksamkeit zu schenken. „Liebster, geht es euch nicht gut?“ Ein besorgtes Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie sich meinem Hemd widmete und einen Knopf schloss, der sich wohl beim Tanzen geöffnet hatte. „Ich brauchte bloß eine Pause von den ganzen Tänzen, Grace. Ihr braucht euch nicht solche Sorgen um mich machen.“ „Ich könnte es mir aber niemals verzeihen, wenn meinem geliebten Valentin etwas passieren würde.“, säuselte sie und fuhr mir durch meine Haare, was ich normalerweise nur bei meinem Bruder tolerierte. Den Umständen entsprechend ließ ich es jedoch zu, da meine Mutter mich nur zu dieser Beziehung gezwungen hatte, weil Denis nicht heiraten wollte. Und etwas, das schlimmer als meine jetzige Beziehung zu Grace war, wäre, meinen Bruder mit irgendeinem Weibsbild verheiratet zu sehen. So konnte ich von Glück sprechen, dass sich Grace, trotz der Tatsache, dass ich mit meinen fünfzehn Jahren ganze fünf Jahre jünger war wie sie, für mich interessierte und sogar mit dem Gedanken spielte mich irgendwann zu heiraten. Denn so ließ meine Mutter meinen Bruder in Ruhe und ich musste nicht ertragen, wie mein Bruder sich nicht mehr einzig und alleine um mich kümmern konnte. Es war schon schlimm genug, dass er sich Hin und Wieder mit irgendwelchen Frauen vergnügte.
„Ist euch nicht kalt?“, erkundigte ich mich schließlich, da sie tatsächlich ein Kleid trug, welches ihr Dekolletee, ihre Schultern und ihre Arme offenlegte und ich nicht die Absicht hegte, sie die nächsten Tage liebevoll zu umsorgen. „Ein wenig, Liebster.“, antwortete sie und sah mich fordernd an. Ich hatte wohl eher damit gerechnet, dass sie mich daraufhin alleine lassen würde, sodass ich die Chance hatte ein paar Minuten später nachzukommen, doch schien sie es vollkommen anders aufgegriffen zu haben. Somit entledigte ich mich unbemerkt seufzend von meinem Jackett, welches ich ihr reichte, damit sie es sich überlegen konnte.
Als dann noch eine alte Freundin von Grace den Balkon betrat und ein freudiges Gespräch mit ihr begann, zog ich mich aus der Sphäre und begab mich wieder in den Ballsaal, da ich kein Interesse daran hegte, nun noch weitere Freundinnen von Grace kennenzulernen. Denn all die Freundinnen, die ich zwangsweise hatte kennenlernen müssen, waren nicht bloß Repräsentantinnen von Eitelkeit und Stolz, sondern auch alle daran erfreut, dann ein Gespräch mit mir zu führen und mir unglaublich anstößige Fragen zu stellen.
Es hatte nicht lange gedauert, da hatte ich bereits Erik im Saal entdeckt und war auf ihn zugelaufen, gefolgt von einigen schrägen Blicken, aufgrund des Fehlens meines Jacketts. „Oh Gott, Erik, bin ich froh, dass ich euch sehe. Schon den ganzen Abend widme ich meine Zeit einzig und alleine Grace und einigen Pflichttänzen. Wenn ich euch nun nicht gesehen hätte, wäre dieser Abend nicht zu überstehen gewesen.“ Ich lächelte ein wenig erleichtert, ehe ich mich noch einmal rasch umsah und nun auch meinen Bruder sah, engumschlungen mit einer Frau beim Paartanz, welchen er normalerweise ausließ. Ich versuchte das beobachtete erst einmal zu verdrängen und widmete mich wieder Erik, welcher meinem Auftreten wohl auch eher skeptisch entgegen trat. „Bevor ihr euch die Mühe macht zu fragen, ich habe Grace mein Jackett überlassen müssen, da ihr auf dem Balkon zu kalt war. Dort befindet sie sich auch noch, in Anwesenheit ihrer guten Freundin.“, erklärte ich kurz, bevor ich noch einmal zu meinem Bruder hinüber sah. Ich konnte wohl kaum leugnen, dass es mich kalt ließ, aber dazwischen gehen würde ich keinesfalls. „Wie lange widmet sich mein Bruder schon dieser Dame und der wievielte Tanz gebührt ihr?“, fragte ich schließlich ein wenig abwesend, ehe mein Blick wieder Erik galt. „Es tut mir leid. Du musst auf diese Fragen nicht antworten. Aber du weißt ja, wie ich dazu stehe, wenn mein Bruder anderen Frauen so nah kommt.“ Ich räusperte mich. „Ich bin da wohl ein wenig überempfindlich.“


Zuletzt von Clarity am So Jun 28, 2015 1:24 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Yuna
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BeitragThema: Re: Guide me    Guide me        Icon_minitime1So Jun 28, 2015 12:29 am

Erik:

Verwundert über die Tatsache, dass Valentin ohne sein Jackett vor mir auftauchte, zog ich fragend eine Augenbraue hoch während ich ihn dennoch interessiert musterte, und ihm bei seinen Worten stets folgte. Ich konnte gar nicht darüber verärgert sein, dass er seine baldige Frau hatte alleine auf dem Balkon stehen lassen, damit sie sich mit einer ihrer Freundinnen unterhalten konnte, aber genau so wenig war ich begeistert davon, dass er sich mehr oder weniger nicht den Vorschriften entsprechend hier unten aufhielt. Nach seiner Erklärung nickte ich deshalb auch nur matt, bevor ich mich etwas räusperte. „Ich hole dir dein Jackett wieder, sobald Denis seinen Tanz beendet hat“, meinte ich ruhig. „Er tanzt bereits das dritte Mal mit Prinzessin Adele“, erwiderte ich dann auch noch auf seine Frage, welche mir erneut schwer zu denken gab. Das Interesse welches Valentin gegenüber dem Privatleben von Denis hegte war enorm, auch der Fakt dass er so gut wie jede Frau lieber von ihm fernhielt, war mir mittlerweile mehr als nur bekannt. Unternommen hatte ich dagegen jedoch bisher noch nichts, und hatte es auch weitläufig nicht in Planung. Ich wollte Denis als meinem besten Freund nicht in die Taten reden oder ihm ein schlechtes Gewissen machen, erst recht nicht wegen Dingen, aus denen ich mich ohnehin raushalten sollte. Somit blickte ich nur kurz zu ihm und Adele rüber, bevor ich Valentin schwach anlächelte. „Prinzessin Adele hat heute Geburtstag. Das ist der Grund dafür, dass Denis sich dem Tanz mit ihr angenommen hat. Sie hatte schon immer eine Faszination für deinen Bruder, weswegen es ihren heutigen Tag nur versüßen soll.“ Denis war schon immer ein herzensguter Mensch gewesen, auch wenn er in vielerlei Hinsichten ein wirkliches Arschloch sein konnte, wie ich oftmals in unserer freundschaftlichen Beziehung feststellte. Letzten Endes lief aber alles darauf hinaus, dass er sowohl der geborene große Bruder, als auch der perfekte beste Freund und womöglich guter Ehemann wäre.

Denis:


„Mylady“, murmelte ich mittlerweile bereits zu einem dritten Male, als ich Prinzessin Adele erneut zu einem Tanz auffordern durfte. Ich hatte es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch einem anderen Mann überlassen können, das Geburtstagskind dieser Feier zum Tanzen aufzufordern, aber es war absolut nicht meine Art. Und weshalb sollte ich eine solch hübsche Frau in die Hände eines Mannes geben, der wahrscheinlich noch nicht einmal fähig zum Tanzen war? Letzten Endes war es keine meiner Lieblingsbeschäftigungen, und somit versuchte ich auch mein Bestes, Adele ausreichend zu gefallen, damit sie hinterher vielleicht einen Tanz lang ohne mich auskam, und ich mich um eigene Angelegenheiten kümmern konnte. Unter anderem ging es dabei um meinen kleinen Bruder, der hier irgendwo rum rannte und sich mit seiner baldigen Ehefrau abgeben durfte. Sie war mir schon immer ein Dorn im Auge gewesen, aber etwas unternommen hatte ich bisher nicht. Außer sie klar und deutlich darüber informiert, wie sie sich meinem Bruder gegenüber zu verhalten hatte. Dieser blondhaarige Junge bedeutete mir mein Leben, und somit war es nur verständlich, dass ich ihn beschützte wie mein Eigentum. Dass ich letzten Endes mit ansehen durfte, dass eine Frau aus seinen sowie wohl auch meinen Kindheitstagen versuchte, sich ihn unter den Nagel zu reißen, war jedoch auch meine eigene Schuld. Meine Mutter hatte mich heiraten sehen wollen, und ich hatte mich komplett dagegen gewehrt. Ich wollte mir nicht meine Freiheiten nehmen lassen, indem ich eine Ehe einging, in welcher ich so gut wie nichts tun durfte, außer mich um meine Frau und ihre Gelüste zu kümmern. Und für solch ein Leben war ich definitiv nicht geschaffen, weswegen ich es mit Leichtigkeit auf meinen Bruder abwälzen konnte. Da dieser sowieso meistens tat was er wollte, ohne dass jemand sauer auf seine niedliche und meist schon kindliche Art sein konnte, war es mir nur zum Vorteil. Außerdem hatte er immer noch meinen besten Freund, der für ihn irgendwie einen Vaterersatz darstellte, und somit auch mehr ein Auge auf ihn hatte, als ich es bei meiner kaum vorhandenen Zeit wahrscheinlich konnte. Trotz der wenigen Dinge die ich zu tun hatte, war ich einfach zu viel unterwegs, als dass ich den ganzen Tag mit meinem Bruder zusammen sein konnte. Schließlich war es momentan auf der Feier kaum anders als sonst. Ich war beschäftigt damit, mich den Frauen gerecht zu verhalten, während mein Bruder, wie ich es aus dem Augenwinkel bereits sehen konnte, neben Erik stand, und sich mit diesem unterhielt. Komischerweise ohne sein Jackett, was mir wohl auch als erstes aufgefallen war. Er kannte die Benimmregeln und die Dresscodes bei verschiedensten Anlässen, weshalb er sich nun der Menge so zeigte, war mir zwar ein Rätsel, jedoch kein Grund mich über ihn zu ärgern. Denn leugnen, dass das Jackett mich sowieso nur gestört hatte, konnte ich nicht.
Als ich mich endlich von Adele lösen durfte, gab ich ihr noch einen zärtlichen Handkuss, ehe ich mich mit einem Lächeln auf den Lippen bloß langsam von ihr entzog und mit langsamen Schritten zu meinem Bruder und Erik hinüberlief, während ich meine Krawatte ein wenig lockerte, und meine Haare bloß kurz ein wenig richtete. „Den nächsten Tanz übernimmst du“, murrte ich Erik zu, während ich diesen ein wenig ernst musterte. „Ich bin bloß deine Begleitung“, erklärte er lachend. „Ich habe nicht einmal die Erlaubnis, mit einer dieser Frauen zu tanzen. Du wirst wohl deinen kleinen Bruder zwingen müssen.“ Bei diesen Worten schüttelte ich direkt den Kopf, bevor ich meine Hände endlich von der mittlerweile offenen Krawatte löste, und herab zu meinem Bruder schaute, bevor ich diesem durch seine Haare fuhr, und auf sein fehlendes Jackett deutete. „Dein Jackett?“ Mein ernster Blick schüchterte ihn wahrscheinlich schon ein wenig ein, aber tatsächlich war ich derjenige, der sich wieder anhören durfte, dass Valentin sich nicht anmaßend verhalten hatte. „Deine Freundin?“ Es war seine Aufgabe, mit seiner Freundin zu tanzen und auf sie aufzupassen, aber da ich diese weit und breit nirgends erkennen konnte, machte ich mir ein wenig Gedanken darüber, womit er sie wohl dieses Mal wieder beschäftigt und somit alleine gelassen hatte. „Sie unterhält sich mit einer ihrer Freundinnen oben auf dem Balkon“, meinte Erik letztlich noch bevor Valentin mir eine Antwort geben konnte. „Ich gehe eben hoch und hole das Jackett deines Bruders wieder.“ „Bitte?“ „Valentin hat ihr sein Jackett gegeben, weil es kalt wurde“, erklärte er mir, während meine Miene schon stetig genervt aussah. „Das nächste Mal kann sie sich ruhig drum kümmern, sich einen Mantel mitzunehmen. Richte es ihr aus. Liebe Grüße von dem großen Bruder ihres noch-nicht Ehemannes“, raunte ich, bevor ich Erik dabei beobachtete, wie er sich auf den Weg zu den Treppen machte. Erst dann widmete ich mich meinem kleinen Bruder, und schenkte ihm meine volle Aufmerksamkeit. „Muss das sein?“, fragte ich ihn ernst. „Für die anderen rennst du hier mittlerweile halbnackt rum. Das kann deinen und meinen Ruf ja nur fördern.“ Ich sah mich kurz ein wenig aufmerksamer um als sonst, bevor ich Valentin unbemerkt eine Hand in den Schopf schob, bevor ich ihn in Richtung raus aus dem Ballsaal schob, um zumindest eine ruhige Atmosphäre zu haben, wo ich ihn erneut darüber belehren konnte, wie er sich zu verhalten hatte. Erst als wir auf einem der Korridore angekommen waren, wo sich tatsächlich keiner der Gäste und Adligen aufhielt, zog ich meine Hand aus seinem Schopf und schubste ihn im selben Moment sanft ein wenig von mir weg. „Ich will dir nicht schon wieder eine langweilige Lektion darüber erteilen müssen, wie wichtig mein Status im Gegensatz zu deinem und dem von Grace ist“, meinte ich rau. „Wir sind nicht hier um Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen“, meinte ich, während er sich zu mir umdrehte, und ich ihm wieder in die strahlend schönen Augen gucken konnte. „Also fordere die Menschen nicht dazu auf, dir mehr Beachtung zu schenken, als du eigentlich bräuchtest. Niemand außer mir sollte dir die Aufmerksamkeit geben, die du verdient hast. Niemand.“
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BeitragThema: Re: Guide me    Guide me        Icon_minitime1So Jun 28, 2015 1:14 am

Valentin:

„Sie hatte schon immer eine Faszination für deinen Bruder, weswegen es ihren heutigen Tag nur versüßen soll.“ Ich verstand zwar nicht, seit wann sich mein Bruder den Gelüsten anderer Frauen so ungezwungen hingab, doch beließ ich es dabei und schenkte Erik ein sanftes Lächeln. Natürlich war ich nicht begeistert, doch hatte ich mich mittlerweile damit abgefunden, wenn mein Bruder mit Frauen sprach oder gar näher Zeit verbrachte. Denn auch wenn er wüsste, dass mir nicht gefiel was er tat, würde es ihn nicht davon abhalten, weiter seine weiblichen Kontakte zu pflegen, zumal es auf solchen Anlässen auch eine gewisse Pflicht für ihn war.
Ich war gar nicht dazu gekommen, mich noch weiter mit Erik zu unterhalten, da wenige Sekunden später bereits Denis zu meiner Linken stand und Erik dazu auffordern versuchte, mit Prinzessin Adele zu tanzen, damit er sich für einige Zeit aus der Sphäre ziehen konnte. Ein kurzer Blick in ihre Richtung aber zeigte mir bereits, dass sich Denis weder um sich, noch um die junge Frau sorgen musste, da bereits einige tanzfreudigen jungen Männer ihren Platz bei ihr gefunden hatten.
Die Hand von Denis, die schließlich durch meine Haare fuhr, zwang mich dann aber dazu, meine Aufmerksamkeit einzig und allein Denis zu schenken, welcher nicht sonderlich begeistert schien, und die Antworten, die er auf seine Fragen zurück bekam, trugen zu keiner Besserung bei. Ich hingegen verstand nicht, wo gerade das Problem lag, da ich nichts Falsches getan hatte. Natürlich gab es eine Kleiderordnung, die ich zu verfolgen hatte, doch wollte ich auch nicht den ganzen Abend ohne mein Jackett verbringen, ganz davon abgesehen, dass ich mir doch auch mal ein paar Minuten Ruhe gönnen dürfte. Denis schien das aber vollkommen anders zu sehen und erklärte mir, dass es unserem Ruf schaden würde, wenn ich halbnackt herum stolzierte.
Ganz abgesehen davon, dass es offensichtlich nicht der Fall war, gab er mir nicht einmal Zeit, ihm eine Erklärung zu schenken oder Worte, die ihn besänftigen würden. Stattdessen führte er mich unsanft aus dem Ballsaal hinaus und stieß mich, als wir in den leeren Korridoren angekommen waren, in die Richtung einer Wand. Ich hatte mich wirklich zusammenreißen müssen, nicht das Gleichgewicht oder gar das Glas zu verlieren, welches ich stets in der Hand hielt.
„Ich will dir nicht schon wieder eine langweilige Lektion darüber erteilen müssen, wie wichtig mein Status im Gegensatz zu deinem und dem von Grace ist.“ Ich hasste es, wenn er so mit mir sprach und so tat, als wüsste ich nicht ganz genau, wie ich mich zu benehmen hatte. Ganz gleich ob Feierlichkeit oder Besuch am Hofe, ich kannte die Benimmregeln und befolgte sie auch stets. Mein geliebtes Brüderchen war derjenige, der die Regeln meist brach und sich gar nicht erst für sie interessierte. Nicht selten kam es vor, dass er sich Frauen gegenüber unhöflich verhielt oder in der Anwesenheit anderer Männer aufmüpfig oder gar arrogant agierte. Mittlerweile tat man es ab, indem man es den Stolz meines Bruders hinabstufte und dennoch war sein Benehmen nicht gerne gesehen. Wann immer ich mitbekam, dass schlecht über das Benehmen meines Bruders geredet wurde, versuchte ich zu erklären, dass er im privaten Bereich vollkommen anders war und sich nur bei flüchtigen Kontakten weniger angemessen zu artikulieren wusste. Dass es natürlich nicht stimmte und nur eine Erklärung war, damit meinem Bruder sein Titel nicht entzogen wurde, weil er sich eben auch im privaten Bereich oftmals so aufführte, war nur den wenigen Leuten klar, die meinen Bruder auch noch nach solchen Anlässen trafen und mit ihm Zeit verbrachten. Außer den Bediensteten am Schloss, Erik, Grace und mir, gab es da aber nicht mehr allzu viele Leute, außer eben den Weibsbildern, mit denen er oftmals seine Zeit verbrachte.
Als ich meinen Körper wieder vollständig unter Kontrolle hatte, drehte ich mich schließlich zu Denis um und blickte ihm direkt in die Augen, während ich weiteren herabwertenden Worten lauschte. Der einzige Grund, warum ich nicht begann aufsässig zu werden, war vermutlich der, dass Denis trotz aller Gemeinheit rüber brachte, dass er mich für sich wollte. Es ging ihm nicht darum, dass ich den Dress-Code vernachlässigt und seinen Ruf in Gefahr gebracht hatte, sondern mehr um die Tatsache, dass ich es für Grace tat und die Aufmerksamkeit aller damit auf mich gezogen hatte.
„Es war falsch von mir.“, begann ich etwas leiser, während ich mich ihm wieder näherte und seine Krawatte, die er zuvor gelöst hatte, wieder richtete. „Verzeiht, dass ich für wenige Momente außer Acht gelassen habe, welch eine Schande es für euch ist, mich hier so herum laufen zu sehen.“ Als ich seine Krawatte wieder gerichtet hatte, sah ich hinauf in seine haselnussbraunen Augen. „Ich werde mein Jackett sofort wieder anziehen und solch Peinlichkeiten in Zukunft unterlassen. Aber auch ihr, solltet ein wenig darauf Acht geben, wie ihr ausseht.“, murmelte ich, ehe ich seine Haare zu richten begann, welche ein wenig in alle Richtungen abstanden, dadurch, dass er sich so fahrlässig durch die Haare gefahren war. „Auch wenn euch verziehen werden würde, weil ihr so unwiderstehlich gut ausseht.“


Zuletzt von Clarity am Mi Jul 01, 2015 1:43 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Guide me    Guide me        Icon_minitime1So Jun 28, 2015 2:21 am

Denis:

„Auch wenn euch verziehen werden würde, weil ihr so unwiderstehlich gut ausseht.“ Diese Worte in meinen Ohren erfreuten mich wahrscheinlich weniger, als sie es eigentlich sollten. Das Verhalten seitens Valentin war schon seit vorhin nicht zu dulden, und um ehrlich zu sein, war ich immer noch genervt von den letzten Tagen, an denen ich Valentin stetig mit Grace hatte sehen, und erdulden müssen, dass sie die Finger nicht von ihm lassen konnte. Selbst ich als Herzog hatte ihr eigentlich kaum Befehle zu erteilen. Das Einzige was ich ihr verwehren konnte war, dass sie mit meinem kleinen Bruder schlief oder gar mit ihm in ihr Heimatland zog, damit sie Ruhe vor mir und meinem Kontrollwahn bezüglich Valentin hatte. Diese Vorstellung oder gar den Wunsch wollte ich ihr keinesfalls erfüllen, weswegen ich stets versuchte, Valentin unter meiner Kontrolle zu behalten. Genau so, wie ich es auch jetzt tat. Da er mir schlichtweg zu sarkastisch klang, lächelte ich ihn bloß verhöhnend an, bevor ich erneut, diesmal jedoch verspielt eine Hand in seinen Schopf schob, während ich die andere auf seinen Oberkörper legte und ihn gegen die Wand hinter ihm drückte, ehe ich mich ein wenig zu ihm herunterbeugte, stets jedoch sämtliche seiner Aktionen mit meinem festen Griff kontrollierte. Mein Blick fiel in seine Augen, welche schier verwundert darüber schienen, dass ich ihn erneut so anging, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass uns jemand sehen oder gar beobachten und erwischen könnte. „Ich muss nicht darauf achten, wie ich aussehe“, erklärte ich ihm harsch, während ich meine Stirn leicht gegen seine lehnte, und ihm mein schwereres Atmen deutlicher machte. „Niemand hat einem Herzog vorzuschreiben wie er sich aufführt oder kleidet. Und ginge es nach dir, könnte ich hier auch unbekleidet rumlaufen“, meinte ich grinsend, ehe ich meinen Kopf leicht anhob und Valentin einen Kuss auf die warme, nahezu schon glühende Stirn drückte, bevor ich meine Hände an seine Wangen legte und seinen Kopf ein wenig zu mir hoch drückte, damit er es auch bloß nicht wagte, mir auch nur für wenige Sekunden nicht in die Augen zu schauen. „Wir werden heute die Nacht hier verbringen, weil ich es nicht mit ansehen werde, wie deine Freundin sich darum kümmert, dass du pünktlich ins Bett kommst, mit deinem jungen Alter“, erklärte ich ihm etwas energisch. „Aber vorher wirst du dich für den Rest des Abends darum kümmern, dass ich mich amüsiere. Wenn du es schon nicht schaffst deine Freundin zu bespaßen, bemühe dich wenigstens um deinen großen Bruder. Im Gegensatz zu diesem Weibsbild habe ich es nämlich verdient, deine Aufmerksamkeit zu bekommen.“ Lächelnd ließ ich langsam meine Hände von seinen Wangen gleiten, legte eine jedoch wieder auf seinen Oberkörper, und fuhr mit dieser vorsichtig herab in Richtung seines Schrittes, wo sie auch für einen recht langen Moment ruhte. „Ich belohne dich, wenn du deine Arbeit gut machst. Dann musst du nicht bis zu deinem Geburtstag warten“, hauchte ich schmunzelnd, hinsichtlich der Tatsache, dass ich ihm ein relativ wichtiges Versprochen gegeben, als das neue Jahr begonnen hatte. Als ich dann jedoch Schritte und Stimmen etwas weiter in der Ferne hörte, löste ich mich direkt von ihm, brachte seine Haare in Ordnung und nahm einen großen Schritt Abstand. „Hast du mich verstanden? Keinen Alkohol mehr“, spielte ich dem Paar, was scheinbar gerade den Gang entlang kam, galant vor. „Du willst Grace doch nicht mit einem anderen Mann tanzen lassen“, lächelte ich letztlich, bevor ich beinahe schon dazu ansetzte, ihn dort stehen zu lassen, um einen ruhigen Platz für mich zu finden. Gott. Ich wollte diesen Jungen noch im selben Moment so sehr, dass ich gar nicht darauf warten konnte, heute Nacht in sein Gemach zu kommen und mir zu holen, was ich schon lange hätte tun sollen. Und das ohne jegliche Rücksicht auf Schäden meines Rufes oder der Beziehung von Valentin zu nehmen. Er war mein Bruder. Mein Eigentum. Und wenn ich seine Jungfräulichkeit wollte, nahm ich sie mir. Ohne Wenn und Aber.
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BeitragThema: Re: Guide me    Guide me        Icon_minitime1So Jun 28, 2015 3:21 am

Valentin:

„Aber vorher wirst du dich für den Rest des Abends darum kümmern, dass ich mich amüsiere.“ Mir gefiel gar nicht, wie Denis sich aufspielte, schließlich war ich nicht sein Sklave, sondern sein Bruder. Ich hatte mich nicht jedem seiner Worte zu fügen, trotz dem verlockenden Angebot, welches er mir zu unterbreiten versuchte.
„Ich belohne dich, wenn du deine Arbeit gut machst.“ Ich atmete tief ein, während ich innerlich schon darum flehte, dass er seine Hand aus meinem Schritt nahm. Zwar gefiel mir der Gedanke, dass er sein Versprechen früher einlösen würde, als ursprünglich geplant, doch wollte ich ihm gleichzeitig überhaupt nicht gehorchen. Ganz gleich schien es auch nicht in seinem Ermessen mir mit der Belohnung einen Gefallen zu tun, sondern mehr ihm und seinen Gelüsten Entlastung zu schenken. Entweder er tat es, ohne von mir zu erwarten, dass ich dafür irgendwelche lächerlichen Dienste erfüllte, von denen er wusste, dass ich sie nicht erfüllen könnte, außer ich versuchte es auf sexuelle Art und Weise, oder er ließ es ganz bleiben.
Belustigt hob ich dann die Augenbrauen, als er meine Haare richtete und mich darüber zu belehren begann, dass ich diesen Abend wohl keinen Alkohol mehr trinken durfte, da ich sonst auch nicht fähig wäre, mich in Grace’s Anwesenheit vernünftig zu verhalten. Das Pärchen, welches achtlos an uns vorbei lief, schien sich kein bisschen dafür zu interessieren was Denis überhaupt von sich gab. Den letzten Schluck Sekt der sich in meinem Glas befand, kippte ich dann provokant hinunter und lief Augen zwinkernd an Denis vorbei, geradewegs wieder in den Ballsaal in welchem ich Erik antraf. Er sah mich kurz fragend an, bevor er mir mein Jackett reichte. „Mein Bruder scheint sich hier wohl ein wenig zu langweilen.“, stellte ich kurz klar und lächelte, ehe ich mir das Jackett wieder überzog und noch einmal glatt strich. „Da ich jedoch nicht mehr allzu lange unter den Tanzenden verweilen will, werde ich mich gleich ins Gemach begeben und dir die leidvolle Aufgabe übertragen, Denis angemessen zu beschäftigen. – Wenn das überhaupt möglich ist.“ Kurz sah ich mich in dem Raum um, auf der Suche nach Grace, welcher ich wieder meine Aufmerksamkeit und vor allem meinen letzten Tanz zu schenken hatte. So gehörte es sich zumindest.
Nachdem Erik mir auf meine Frage hin dann verraten hatte, wo sich Grace befand, begab ich mich in eine der etwas weiter abgelegenen Ecken des Saals, wo sich Grace auf einer Sitzgelegenheit niedergelassen hatte. „Verzeiht, dass ich euch warten ließ. Ich hatte bezüglich meines Jacketts etwas mit meinem Bruder zu klären. Er beharrt auf die Kleiderordnung.“ Sie lächelte mich an und stand sofort auf. „Ich warte noch nicht allzulange, Liebster.“ Sehnsüchtig richtete sie ihren Blick zu der Tanzfläche und ich verbeugte mich ein wenig grinsend, während ich ihr meine Hand hinhielt. „Darf ich bitten, Mylady?“ Sie kicherte und so führte ich sie hinüber zur tanzenden Menge. Es war nicht meine Aufgabe meinen Bruder auf diesem Ball zu bespaßen, sondern dafür zu sorgen, dass Grace keinen Tanz auslassen musste, den sie eigentlich liebend gerne getanzt hätte. Außerdem sah ich es auch gar nicht ein, meinem Bruder diesen Gefallen zu tun, wenn er sich mir gegenüber so unglaublich herrisch und selbstgefällig benahm.
„Ich kann euren achtzehnten Geburtstag kaum erwarten.“, säuselte sie mir liebevoll ins Ohr, während ihre Hände in meinem Nacken ruhten. Auch in der Beziehung von mir und Grace waren Intimitäten schon oft zur Sprache gekommen, auf die ich aber auch nicht sonderlich scharf war. Grace hingegen hatte schon oft gesagt, dass ich sie mit auf ihr Anwesen begleiten sollte, grundsätzlich, damit sie meinem Bruder entfliehen konnte und somit die Reglung auf meinen ursprünglich sechzehnten Geburtstag herunterzustufen, wie es offiziell auch geregelt war. Ich belächelte das Ganze nur und war recht froh, als der Tanz sich dann dem Ende zuneigte.
„Ich werde mich nun auf eines der Gemächer begeben, welches uns zur Verfügung gestellt wurde. Seid mir nicht böse, aber das Tanzen hat mich ziemlich geschafft.“, murmelte ich, als ich mich ein wenig zu Grace vorbeugte. Wir hatten uns mittlerweile auch wieder ein wenig von der Tanzfläche entfernt. „Wenn es euch nichts ausmacht, dass ich mich hier noch ein wenig aufhalten werde, um mit meinen Freundinnen ein paar anregende Gespräche zu führen, Liebster.“ „Aber nicht doch.“, erwiderte ich schnell. „Habt Spaß und genießt den Abend.“ Sie lächelte mich freudig an, ehe sie mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und mir einen Kuss auf die Wange drückte. Ohne noch großartig etwas zu sagen begab sie sich dann zu ihrer Bekannten, mit der sie schon auf dem Balkon geredet hatte. Ich hingegen begab mich aus dem großen Saal, über durch die Korridore und fragte eine Wache schließlich, welche Zimmer uns zur Verfügung gestellt wurden. Diese Information bekam man meist erst vor Ort und da ich nicht gewillt war, meinen Bruder danach zu fragen, kam es ganz gelegen, dass die Wache mir das Zimmer zeigte, welches sich am Ende des Korridors befand, in welchen ich eben hineingebogen war.
In dem Gemach angekommen bedankte ich mich noch einmal bei der Wache, ehe ich die Türe schloss und tief durchatmete. Der Abend war damit überstanden. Ich sah mich einmal kurz in dem Zimmer um, während ich mich meinem Jackett entledigte und es auf einen der Sessel legte. Darauf folgte die Krawatte, die ich stets trug, ehe ich die ersten Knöpfe meines weißen Hemdes öffnete. Mir war noch immer ziemlich warm von dem Tanzen und der stickigen Luft im Ballsaal, sodass ich letztlich auf den Balkon des Zimmers trat, um die Abendluft und vor allem die völlige Ruhe für wenige Minuten zu genießen.
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BeitragThema: Re: Guide me    Guide me        Icon_minitime1So Jun 28, 2015 12:11 pm

Denis:

Der Abend hatte seinen Lauf genommen und mit langsamen Schritten schlug die Nacht an, welche es mir erlaubte, mich vor allem von der Tanzfläche und den ganzen adligen Frauen zu entziehen. Vor allem passte es mir jedoch in den Kram, dass ich Prinzessin Adele nicht länger beschäftigen musste, was mich tatsächlich relativ viele Nerven gekostet hatte. Trotzdem verabschiedete ich mich liebreizend von ihr, bevor ich mich noch eine ganze Weile mit Erik auf dem Balkon aufhielt. Er tat mir eine seiner üblichen Reden über mein Leben und meine Pflichten auf, was ich jedoch gewohnt war, wenn er zu viel getrunken hatte. Mir ging es damit nicht sonderlich anders. Ich hatte auch nicht wenig Alkohol getrunken, war aber längst noch fähig klar zu denken und meine Handlungen nachzuvollziehen. In dem Falle fiel es mir auch nicht schwer, das Glas mit dem Rum welches ich stets in der Hand hielt, einfach Erik in die Hand zu drücken, und ihn schief anzulächeln. „Du solltest so langsam ohnehin mal schlafen gehen“, erklärte ich ihm flüchtig, während ich an meiner Krawatte spielte, und diese bereits einmal öffnete, da ich auch nicht weiterhin vorhatte, meine Zeit hier draußen zu verbringen. „Ich glaube auch“, raunte er gereizt. „Wenn ich noch eine weitere Rede hören oder ein weiteres Klavierstück verfolgen muss, laufe ich Amok“, meinte er lachend. „Du hast dich wacker geschlagen. Im Gegensatz zu meinem Brüderchen.“ Die Augenbrauen hochziehend sah ich mich kurz um. Ich wusste, dass Valentin wohl oder übel nicht in der Nähe war, aber ich hatte gar nicht mehr im Kopf, dass er vorhin verschwunden, und wohl bereits auf sein Gemach gegangen war. Es hatte seine Vorteile, vielleicht aber auch seine Nachteile. Wobei es mich gar nicht groß interessieren würde, wenn er bereits eingeschlafen war. Ihn zu wecken war mir immerhin ein Leichtes. Somit lächelte ich Erik noch einmal an, bevor ich mich mit einem leisen „Gute Nacht“ vom Balkon begab, und mir von der nächsten Wache direkt sagen ließ, wo das Gemach meines Bruder sich befand. Natürlich galt es nur der „Sicherheit“ da ich immerhin wissen musste, ob es ihm auch gut ging oder ob er etwas brauchte. Und ob er etwas brauchte. Mich.
Bei dem Gemach von Valentin angekommen, klopfte ich nicht einmal großartig an, sondern drückte einfach die Türklinke runter bevor ich in das Gemach eintrat und rüber zum Bett schaute, in welchem Valentin es sich bereits gemütlich gemacht hatte. Es wunderte mich nicht dass er relativ müde vom Tag war, jedoch hinderte mich das nicht großartig nun hier zu sein. Demnach wartete ich auch gar nicht großartig damit, mich endlich aus meinem schwarzen Jackett und von meiner Krawatte zu befreien, welche ich einfach rüber auf die Couch schmiss, bevor ich mich zum Bett von Valentin begab und mich vorerst bloß auf die Kante von diesem setzte, während mein Blick aufmerksam auf dem Blondschopf lag. Mit einer Hand fuhr ich ihm sanft über die Wange, ehe ich schwach lächelte. „Ich hoffe, dass deine Freundin schläft“, flüsterte ich, als ich mich ein wenig zu ihm nach vorne gebeugt hatte, um auch bloß seine vollkommene Aufmerksamkeit gewidmet zu bekommen. „Wir wollen ja nicht dass sie uns noch stört, oder dich gar hört.“ Mit einem Grinsen auf den Lippen schob ich meine Hand die bis eben noch seine Wange gestreichelt hatte, unter seine bereits warme Decke, um sie dann dort in der Nähe seines Oberschenkels einfach nur ruhigen zu lassen. „Ich hoffe dir ist bewusst, dass du eigentlich mit deiner Freundin in einem Bett schlafen müsstest. Zur.. Feier des Tages. Nicht mit deinem großen Bruder, der dir jeden Wunsch von den Lippen ablesen würde.“ Und das würde ich tatsächlich. Auch wenn ich selbst nicht so ganz begeistert davon war, mich stetig zurückhalten zu müssen. Bis heute hatte ich es stets getan. Und auch im jetzigen Moment hatte ich die aufmerksame Überlegung, es bei simplen aber schönen Dingen zu belassen. Ob ich es schaffte, war gar keine Frage. Für mich war es kein Zwang, mit meinem Bruder Intimitäten auszutauschen. Nur provozierte ich ihn gerne, forderte heraus wie sehr er mich wollte, und wie wichtig es ihm war, dass ich ihm nahe kam. Und um das herauszufinden, musste ich schon mehr tun, als bloß zu reden.
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