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 Sick Desire

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Clarity
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BeitragThema: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1Do Aug 21, 2014 2:04 am

Valentin:

„Willst du wirklich nicht mitspielen?“, erkundigte sich meine Schwester ein weiteres Mal und mein Blick glitt kurz zu ihr rüber, ehe ich den Kopf schüttelte. Ich wollte wirklich nicht mit ihr und ihrer Puppe spielen. „Och, komm schon, Valentin.“, quengelte sie bereits und ich schüttelte nur noch heftiger meinen Kopf. „Ich habe keine Lust mit deiner Puppe zu spielen.“, erklärte ich bloß knapp ehe ich mir selbst den Rückzug erklärte, um nicht noch weiter mit ihr diskutieren zu müssen. So lief ich nach drinnen und ließ mich dort vorerst im Kaminzimmer auf dem Sofa nieder. Ich wollte nicht mehr mit Puppen spielen. Ich hatte in der letzten Zeit sowieso nicht das Bedürfnis großartig draußen spielen zu gehen. Ich verbrachte meine Zeit lieber mit meinem großen Bruder Denis, der aber bereits volljährig war. Damit er mich nicht für kindisch hielt, verzichtete ich schon mehrere Wochen darauf, mit meiner Schwester oder anderen Kindern aus der Umgebung zu spielen. Stattdessen ging ich also meinem großen Bruder auf die Nerven, wenn er denn nicht gerade weg musste und redete mit ihm, in der Hoffnung er verstand, dass ich keinesfalls kindisch war und reifer, als er dachte. Ich wollte, dass er bemerkte, dass ich mir über all meine Taten im Klaren war, ebenso über meine Gefühle. Schon vor einer gewissen Zeit hatte ich bemerkt, dass ich für meinen Bruder mehr empfand, als es gut war. Ich interessierte mich nicht für die Mädchen im Dorf und empfand die Liebe auch nicht als ekelig. Stattdessen interessierte ich mich jedoch für meinen Bruder, liebte ihn – doch mehr als es mir erlaubt war. Ich hatte ihm vermutlich bereits genügend Gründe gegeben, um misstrauisch zu werden, sodass er mein Spiel erkannte. Denn es war bereits oft dazu gekommen, dass ich mich meinem Bruder genähert hatte oder Gute Nacht Küsse in die Länge gezogen hatte, auf die ich stets aus einem Grund bestand - ich wollte ihm nah kommen dürfen. Doch war mir bereits von Anfang an klar gewesen, dass er es nicht gut heißen würde, was ich trieb und schon gar nicht, wenn er wüsste, dass wirkliche Gefühle im Spiel waren. Er hielt mich für zu jung und zu kindisch, obwohl ich bestimmt in einigen Dingen reifer war als er. (HEHEHEHEHE, Gesetze missachten oder für wichtig und unwichtig erklären) Mir blieb also nichts anderes übrig, als ihn darüber zu belehren, dass er sich in mir gewaltig irrte. Ich behauptete zwar nicht, dass meine Gefühle ihm gegenüber absurd waren, genauso wenig wie die Näherungen, doch empfand ich es nicht als dramatisch. Ich nahm einige Gesetze sowieso nicht ernst, da sie für mich einfach unwichtig erschienen. So wie das Gesetz gegen die Sodomie und den Inzest.
Seufzend erhob ich mich wieder von dem Sofa und stapfte die Treppen hinauf. Ich marschierte beinahe wie automatisch den Flur hinab zu Denis Zimmer, wo ich auch nicht lange vor dem Zimmer wartete, sondern einfach hinein ging. Während sich mittig links an der Wand das Bett von Denis erstreckte, stand rechts von mir ein Kleiderschrank mit etlichen Kleidern von Denis. Hinten an der Wand stand ein Schreibtisch, während neben diesem auch noch ein Bücherregal seinen Platz gefunden hatte, in welchem Denis stets einige seiner eigenen Bücher verwahrte. Jedoch interessierte ich mich weder für den Schrank, noch die Bücher, sondern einzig und alleine meinen Bruder Denis, welcher auf dem Bett lag und seelenruhig schlief. Ein freches Grinsen schlich sich auf meine Lippen während ich hinüber zu dem Bett lief, auf dieses kletterte und mich dann dort auf dem Unterleib meines Bruders niederließ. Vorhalten würde er mir sicherlich nichts, denn normalerweise saß ich auch auf seinem Schoß. Ich wusste, dass mein Bruder die Nähe zu mir nie gutheißen würde, eben weil ich ihm so jung erschien. Doch wieso sah er nicht, dass das bloß das biologische Alter war? Wieso sah er nicht, dass ich viel reifer war, als er glaubte? Wieso verstand er nicht, dass ich ihn liebte, so sehr, dass ich mich ständig nach seiner Nähe und Aufmerksamkeit sehnte? Langsam beugte ich mich zu dem Hals von Denis hinunter, achtete stets darauf, ob er wach wurde, was mir vermutlich sonst auch egal sein würde. Kurz verharrte ich in meiner Bewegung, überdachte es doch noch mal einige Sekunden, aus Angst er könne mir danach sauer sein. Doch wollte ich ihn lehren, wie sehr ich ihn liebte. Somit widmete ich mich seinem Hals letztlich lächelnd mit meinen Lippen. Ich sog an einigen Stellen, ehe ich mit meiner Zunge über diese fuhr, bevor ich mich jedoch wieder einzelnen Küssen widmete. Meine Erfahrungen hatte ich mir von meinem Vater angeeignet, welchen ich gefragt hatte, wie ich ein Mädchen am besten verführte. Er hatte mich zwar ein wenig schräg angeschaut, weil ich doch erst dreizehn war, dennoch hatte er es mir erklärt. Nicht wissend, dass es kein Mädchen gab, welches ich früher oder später verführen wollte, sondern mein eigener Bruder. „Es ist schon hell draußen, Brüderchen.“, murmelte ich grinsend unter den Küssen, die ich stets auf seinen Hals aufdrückte. Wieso ich keine anderen Liebkosungen vornahm beruhte bloß darauf, dass ich ihn nicht gleich vollkommen schocken wollte. Vielleicht hatte er es ja unterbewusst mitbekommen. Wenn nicht, hatte ich zumindest meinen Spaß mit diesen Erinnerungen.


Gott, ich freu mich so unglaublich. Andere mögen es krank nennen, ich nenns niedlich und awesome. :'D


Zuletzt von Clarity am Do Aug 21, 2014 5:59 am bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Yuna
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BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1Do Aug 21, 2014 2:47 am

Ich liebe das jetzt schon. Embarassed  I love you 

Denis:


„Warum kannst du nicht weiter mit mir zusammen sein?“ Ich starrte noch immer ein wenig angespannt in das Wasser, während ich mir durch die Haare fuhr und stets versuchte meinen Gefühlen auch diesmal wieder aus dem Weg zu gehen. Auch in dieser Beziehung hatte ich gemerkt, dass es einfach absolut keinen Sinn zu machen schien. Ich konnte eine Frau nicht lange genug lieben, ihr nicht lange genug vorspielen wie wichtig sie mir war, und letzten Endes mein Leben mit ihr verbringen. Für mich war es schon schwer genug, mich überhaupt irgendwelchen Frauen zu nähern. Mein Verlangen nach ihnen war nicht sonderlich groß, eigentlich so gut wie gar nicht vorhanden. Jedoch hatte ich mir zuliebe oft versucht, mich einfach auf solche Dinge einzulassen. Hatte gehofft, dass ich mich irgendwann ändern und meine Meinung rapide umschlagen würde. Nun war ich aber schon so oft gescheitert, dass ich einfach keinen Sinn mehr darin sah. Ich drehte mich mit gesenktem Blick zu Myrcella um, welche bereits vor einer ganzen Weile zu weinen begonnen hatte. Ich war nicht mehr fähig sie nun noch zu trösten, um es hinterher nur noch schlimmer zu machen, als es bereits gewesen war. „Ich liebe dich nicht mehr“, erklärte ich ihr noch einmal kühl, während ich ihre Mimik ein wenig beobachtete. Was sollte ich schon tun? Mich weiterhin zwingen ihr die ewige Liebe vorzuspielen, und im tiefsten Herzen eigentlich das Verlangen nach einer anderen Person zu haben? „Wer ist sie?“, hörte ich sie nur gereizt fragen. „Wer ist deine Neue?“ „Myrcella, ich habe keine Neue“, gab ich ihr rasch zurück. Ich wusste dass sie mir bei ihrem Temperament ohnehin nicht glauben würde, und dass ich in ihren Augen ohnehin nur Schwachsinn faselte. Aber ich hatte weder eine neue Freundin, noch würde ich mich jemals wieder spaßeshalber auf irgendjemanden einlassen wollen. „Myrcella. Du bist eine tolle Frau, und du verdienst einen Mann, der mit dir umzugehen weiß. Ich habe von Frauen keine Ahnung“, stellte ich klar. „Ich habe schon einigen das Herz gebrochen. Du bist nicht die Erste.“ Erneut liefen ihr die Tränen die Wangen herunter, was ich nur ein wenig kritisch beobachtete. Ich konnte für sie nichts mehr tun, aber sie schien es einfach nicht zu merken. „Ich bin nicht fähig, zu lieben, Myrcella. Ich liebe nur eine einzige Person, und das ist mein Bruder. Er kann mir niemals weh tun“, versuchte ich ihr ruhig beizubringen. „Und er wird es auch nie. Früher oder später wären wir in einem Streit auseinandergegangen. Das hättest du nicht gewollt, und ich ebenso wenig.“ Ich konnte zwar ihr Nicken beobachten, wusste aber, dass sie mir keinesfalls glaubte. Tatsächlich war es nicht der Grund, dass ich mir das Herz nicht brechen lassen wollte, oder ich sie früher oder später ebenfalls verletzt hätte. Ich log nicht, mit den Worten, dass ich einzig und allein meinen kleinen Bruder liebte. Es war absurd, nahezu pervers, wie ich fand. Der Jahresunterschied von fünf Jahren jedoch konnte mich auch nicht davon abbringen, meine Erziehungsmethoden zu ändern. Ich war für ihn zuständig, seit unsere Mutter und unser Vater am Schloss arbeiteten. Und somit hatte ich mehr mit ihm zu tun, was mir mit der Zeit immer mehr zum Verhängnis wurde. Ich konnte alles, was er tat, nicht gutheißen. Und doch konnte ich mich nicht wehren. Dieser Junge bedeutete mir mein ganzes Leben, faszinierte mich mit seiner Art tagtäglich und war für sein Alter bereits fest entschlossen. Er wäre perfekt, wäre er nicht fünf Jahre jünger, und zusätzlich noch mein Bruder. Doch trotz dem Verbot der Sodomie und des Inzest, liebte ich diesen Jungen. Und würde es höchstwahrscheinlich auch noch ewig tun.
Als ich die Lippen meines Bruders auf meinem Hals spürte, seine Stimme in der nähe meines Ohres vernahm und auch seine Hände an meinem Körper fühlen konnte, durchfuhr mich ein eisiger Schauer. Trotzdem regte ich mich im ersten Moment nicht, ließ ihn machen und genoss diese Zärtlichkeiten seinerseits, ehe ich nach einer kurzen Zeit jedoch meine Hände sanft an sein Becken legte, und die Augen zufrieden öffne, während ein Lächeln sich auf meine Lippen schlich. Ich konnte nicht leugnen dass ich es mochte, wenn mein kleiner Bruder bei mir war. Jedoch überschritt er durch seine Reife recht schnell meine gesetzten Grenzen, was ich nicht sonderlich gutheißen konnte. Somit hob ich ihn vorerst sachte von meinem Unterleib und setzte ihn neben mir auf die Matratze, bevor ich mich ebenfalls ein wenig aufsetzte, und mir kurz durch meine verwuschelten Haare fuhr, ehe ich Valentin ein wenig verschlafen anschaute. Ich konnte mich noch daran erinnern, dass ich heute einiges vorgehabt hatte. Aber irgendwie war ich momentan weniger der Meinung, dass das heute erledigt werden musste. Ich konnte es noch immer auf morgen verschieben, und höchstwahrscheinlich würde ich das auch tun. Ich beugte mich ein wenig zu Valentin vor, ehe ich ihm durch seine blonden Haare fuhr, und für einen Moment meine Hand an seiner Wange ruhen ließ, während mein Blick in seinen schönen, grünen Augen lag. „Lässt du deine Schwester schon wieder alleine spielen?“, fragte ich ein wenig frech grinsend, ehe ich meine Hand langsam von seiner Wange zog, und leicht den Kopf schief legte. „Ich habe dir schon so oft gesagt, dass du dich mit ihr beschäftigen sollst.“ Ich legte eine Hand auf seinen Oberkörper und drückte ihn sanft in die Matratze, bevor ich mich leicht über ihn beugte und ihm in die Augen sah, während ich ihm eine Strähne aus dem Gesicht strich. „Mein kleiner Valentin“, murmelte ich leise. „Du bringst mich noch um.“ Tatsächlich war es keinesfalls ungefährlich, welches Spiel er hier mit mir trieb. Und gerade weil ich alt genug war, sollte ich wissen, wie ich damit umzugehen hatte. Das war aber auch der Fall. Nur war es nicht in jeder Situation leicht, Valentin von mir zu stoßen. Und ich konnte mir vorstellen, wie weh es ihm tun müsste. Ich hielt es also meist für richtig, einfach darauf einzugehen, und spätestens wenn es zu viel für sein Alter wurde, die Annäherungen zu unterbinden. Auch wenn ich es schon schlimm genug fand, dass er mich damit weckte, meinen Hals zu liebkosen. Trotzdem konnte ich es ihm in vielen Hinsichten einfach nicht übel nehmen. Ich liebte diesen Jungen abgöttisch, wusste, dass ich diese Gefühle soweit es nur ging unterdrücken müsste. Und das hatte ich auch schon eine ganze Weile lang geschafft. Ich musste zumindest versuchen, diese brüderliche Beziehung irgendwie auf einer normalen Ebene zu halten, wenn Valentin es schon keinesfalls hinbekam, und es auch nicht wollte. Er hatte sich einige Dinge fest in den Kopf gesetzt. Dinge, gegen die ich mich einfach nicht zur Wehr setzen konnte. Und trotzdem liebte ich ihn. Mehr als mein Leben.
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BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1Do Aug 21, 2014 3:30 am

Valentin:

Nachdem Denis meine Zärtlichkeiten unterbunden und mich neben sich auf der Matratze niedergelassen hatte, beobachtete ich ihn leicht grinsend dabei, wie er versuchte seine Haare ein wenig zu richten, was ihm jedoch kaum gelang. Beobachtete ihn dabei, wie er mich ansah und schmiegte mich beinahe ein wenig in seine Hand, als er diese an meiner Wange ruhen ließ. Bisher hatte ich mich meinem großen Bruder nie widersetzt, außer er gab mir lächerliche Anweisungen, wie die, mich mit meiner Schwester zu beschäftigen und mit ihr gemeinsam zu spielen. „Du brauchst schon mehr als unsere Schwester, damit ich dich in Ruhe lasse.“, murmelte ich leicht grinsend vor mich her, während ich mich von ihm zurück in die Matratze drücken ließ. Glaubte er wirklich er brachte mich mit seinen Versuchen dazu, ihm die Ruhe zu gönnen die er vielleicht gebrauchen konnte, wenn ich stattdessen auch seine Nähe genießen konnte? Es war bereits immer so gewesen, dass ich mich mit Denis besser verstanden hatte und Denis durchaus immer mehr mochte, als sie, was vermutlich auch an meinen mittlerweile ausgeprägten Gefühlen für ihn lag. Seinen Blick in meine Augen erwiderte ich bloß interessiert, während ich mir von ihm eine Strähne hinter mein Ohr streichen ließ. „Dafür liebe ich dich zu sehr, Brüderchen.“, murmelte ich leise, während ich der festen Überzeugung war, dass er sich darunter nun nicht meine festen Gefühle vorstellte. Ich hatte ihn nie darüber belehrt, selbst wenn es beinahe offensichtlich schien. Dennoch hatte ich auch weiterhin nicht vor meinem Bruder die Liebe zu gestehen, wenn ich weder den Mut hatte, noch das Interesse an einer Zurückweisung von ihm. Ich fuhr Denis vorsichtig mit meiner Hand durch seine Haare und richtete noch eine Strähnen, die völlig wirr von seinem Kopf ab standen, ehe mein Blick wieder glückselig lächelnd in Denis Augen lag. „Auch mit vollkommen verwuschelten Haaren.“, murmelte ich leicht kichernd, während ich die Hand, die bisher seine Frisur gerichtet hatte, in seinen Nacken legte. Dort ließ ich sie vorerst auch ruhen. Ich wusste, dass ich hier Grenzen überschritt, an die ich normalerweise nicht einmal einen Gedanken verschwenden durfte. Ebenso war mir bewusst, dass der Altersunterschied von uns beiden immens war, doch hatte mich das bisher noch nicht einmal interessiert. Ich war unglücklich in meinen Bruder verliebt, der mich für meine Taten wohl irgendwann noch einmal umbringen würde. Ich übertrieb es schließlich ständig, in der Hoffnung er erkannte, wie wenig der Altersunterschied doch ausmachte oder gar störte, eben weil ich die Reife hatte, die nötig war. Insgeheim hoffte ich sogar, dass er es irgendwann schaffte, mich ebenso zu lieben wie ich ihn. Doch bisher gab ich mich damit zufrieden, dass er die Nähe zu ließ und sich bisher auch nicht gegen meine Taten geäußert oder gar groß gewehrt hatte, was mich dazu trieb, noch einen Schritt weiter zu gehen. Ich empfand hier nichts als schlimm oder verboten. Vielleicht war es absurd, aber mehr auch nicht. Mit der Hand, die bisher in seinem Nacken geruht hatte, zog ich ihn ein wenig zu mir hinunter, sodass ich meine Lippen vorsichtig und zärtlich auf die meines Bruders legte. Es war für mich nun jedoch keiner dieser Gute-Nacht-Küsse, die ich manchmal zu innig werden ließ, sondern ein wirklicher Kuss. Um Denis nicht gleich restlos zu überfordern beließ ich es jedoch bei einem einfachen Kuss, den ich jedoch hinauszögerte. Ich liebte ihn so sehr. Ich würde vermutlich alles tun, damit ich ihm gefiel und nichts unversucht lassen, um an seine Nähe zu kommen, ohne dass er mir sie gleich ausschlug. Ich würde hoffen, dass er irgendwann Gefallen daran fand. Ich würde ihm zeigen, dass es nicht schlimm war, weil es genau das war, was ich ebenfalls wollte. Meine freie Hand ließ ich auf seinem freien Oberkörper ruhen, welcher eine unglaubliche Wärme wiedergab. Ich genoss es so sehr, dass er sich vermutlich nicht einmal vorstellen konnte, was mir durch den Kopf ging, ganz abgesehen von den Dingen, die ich später niederschreiben würde. Eindrücke, Gefühle, Worte. Um sie nie wieder zu vergessen. Um mir Erinnerungen aufzubauen, die ich nie verwerfen wollte, selbst wenn mich meine Liebe zu Denis langwierig nicht glücklich werden ließ, weil er mich doch immer daran hinderte, sie auszuleben. Dennoch schaffte er es nicht, zu verhindern, dass ich es stets weiter versuchte und versuchen würde. Ich liebte diesen Mann zu sehr um aufzugeben. Das würde ich auch nicht, bis er mir mein kleines Herz brach, sodass ich vermutlich nie wieder fähig wäre, zu lieben. Denn nur das wäre hilfreich, um mich loszuwerden und mich gleichzeitig umzubringen. Langsam und qualvoll.
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BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1Do Aug 21, 2014 3:58 am

Denis:

Schon immer hatte ich gewusst das ich meinen Bruder nicht einfach an unsere Schwester abschieben konnte, weil die beiden keinerlei Interessen teilten und sich auch nur miteinander unterhielten, wenn ich sie aufrichtig darum bat, wenn nicht sogar zwang. Allerdings teilten er und ich auch keinerlei Gemeinsamkeiten. Es war bloß dieses kleine Abenteuer, welches wir momentan gemeinsam durchlebten. Auch wenn es mich von Tag zu Tag mehr forderte, und mir nachts oft keine Ruhe lassen wollte. Es war in meinen Augen einfach zu kompliziert, ihn und seine Schwester zu erziehen. Auch wenn es nur bei Valentin ziemlich schwer war, und mich auch oft zum Verzweifeln brachte. Der Junge wusste ganz genau was er wollte, wie er mich manipulieren konnte und dass ich ihn nicht von mir stoßen würde. Und genau das nutzte er auch diesmal wieder schamlos aus. Nachdem ich mich über ihn gebeugt hatte, legte er nach einer Weile seine Hand in meinen Jacken, und zog meinen Kopf vorsichtig zu sich herunter, ehe er seine Lippen auf meine drückte und mich auch in diesem Kuss hielt. Ich konnte trotz meiner Moral nicht anders, als den Kuss zärtlich zu erwidern. Auch wenn das mitunter eine der Grenzen überschritt, ließ ich es für den Moment einfach durchgehen. Als es mir jedoch zu intensiv wurde, löste ich mich von ihm und sah ihm in die Augen. „Ich wäre auch ziemlich beleidigt, wenn du mich nicht mehr lieben würdest“, ging ich auf seine Worte letztlich ein, ehe ich mich neben ihm wieder in die Matratze sinken ließ, woraufhin er jedoch im nächsten Moment schon wieder auf meinem Unterleib saß. Somit griff ich nach seinen zarten Händen, ehe ich diese mit meinen verschränkte, und lächelnd zu ihm rauf sah. „Trotzdem musst du dich öfter mit deiner Schwester beschäftigen. Ich will nicht dass sie noch länger mit Puppen spielt. Langsam ist sie alt genug, du solltest ihr mal den Bach zeigen, bei dem wir letztens waren“, erklärte ich ihm dann ein wenig ernster. Tatsächlich passte es mir nicht, dass unsere Schwester so wenig Zeit draußen verbrachte. Sie sollte neue Freunde kennenlernen und endlich aus ihrem Trott rauskommen. Und für Puppen war sie meiner Meinung nach auch längst alt genug. Schließlich hatte Valentin auch schon andere Interessen, wie er er mir beinahe jeden Tag deutlich machte. Und diese Interessen machten mich mehr und mehr fertig. Ich ließ langsam von seinen Händen ab, legte dafür eine Hand in seinen Nacken und zog ihn, so wie er eben, vorsichtig zu mir hinunter. Jedoch war ich nicht scharf darauf ihn ein weiteres Mal zu küssen. Ich lächelte ihn nur ein wenig provokant an, während mein Blick in seinen Augen lag. „Du hast heute noch viel zu tun, mein Kleiner. Es wird nicht den ganzen Tag im Bett gespielt“, erklärte ich ihm grinsend. „Vor allem aber nicht mit deinem großen Bruder.“ Vor allem aber wäre es auch keine gute Idee, den ganzen Tag mit mir im Bett zu verbringen. Ich musste mich noch um unsere Schwester kümmern, um den Haushalt, und ich hatte selbst noch einige Dinge zu erledigen. Wahrscheinlich würde Valentin mich wieder begleiten, aber diesmal würde ich vermeiden, dass er in der Öffentlichkeit wieder zu aufdringlich wurde. Es reichte schon wenn er sich mir zuhause so näherte, und ich da wenigstens die Möglichkeit hatte, darauf auch einzugehen.
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BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1Do Aug 21, 2014 4:38 am

Valentin:

Der Beschluss von Denis an einem solch sonnigen Tag zum See zu gehen, war bloß aufgestellt worden, damit unsere Schwester ebenfalls mal nach draußen ging. Denis hatte dafür gesorgt, dass sie eine Freundin von sich mitnahm und sie ihre Puppe zuhause ließ, was mich persönlich alleine schon glücklich machte. Meist drückte er sie nämlich Denis oder mir in die Hand und ich wollte nicht so aussehen, als würde ich stets mit Puppen spielen. Das tat ich keinesfalls. Viel lieber spielte ich mit meinem großen Bruder, auf jede erdenklichen Weisen, selbst wenn er meine Spielchen oft früh genug unterband. Mit einem kleinen Picknickkorb, in welchem sich ein wenig zu Trinken, sowie Obst befand, in der rechten Hand, begab ich mich aus dem Haus, wo Caroline und ihre Freundin bereits auf mich warteten und mich mit in ein Gespräch zogen, welches ich mich auch nicht entziehen konnte, stattdessen bloß hoffte, dass Denis sich mit dem Abschließen und umziehen beeilte, selbst wenn ich sonst vermutlich bei ihm geblieben wäre, wenn er das getan hatte, hatte ich mich um den Korb kümmern müssen, was ich im Endeffekt ziemlich schade fand.
Eine ganze halbe Stunde war vergangen, bis wir am See angekommen waren und sich Caroline mit der Freundin zusammen in den Wald begaben, selbst wenn Denis sie darauf hin wies, in der Nähe zu bleiben, damit sie nicht verloren gingen. Ich verstand die Beiden zwar nicht, da sie auch schwimmen hätten gehen können, doch hatte ich gar nicht die Zeit, da mich meine Gedanken bereits woanders hinzuziehen versuchten. Ich war mit Denis alleine, am See, während hier niemand sonst war, außer unsere Schwester und deren Freundin mit weniger Entfernung im Dickicht. Lächelnd über diesen Gedanken ließ ich mich, nachdem ich meine Schuhe ausgezogen hatte, am Rand des Sees nieder und ließ somit meine Füße im Wasser baumeln, während ich den Korb behutsam neben mir abstellte. Fasziniert beobachtete ich die leichten Wellen, die meinen Bewegungen im Wasser nachgingen. Was wäre wohl, wenn ich diese Situation ausnutzen würde? Was wäre, wenn ich ein weiteres Mal teste, wie weit ich gehen konnte? Nun nur unter verschärften Bedingungen? Ich linste kurz hinüber zu Denis, welcher neben mir Platz genommen hatte. Würde er mich von sich weisen? Würde er mir sagen, dass ich zu weit ging, wenn ich mich ihm nährte, oder würde er sogar darauf eingehen? Neugierig legte ich vorerst bloß meine Hand auf seine und sah kurz abschätzend zu ihm, bevor ich meinen Blick aufs Wasser richtete. Das verweigerte er mir zumindest schon mal nicht. Ein beruhigtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. In seiner Gegenwart schien es spannend Grenzen auszutesten. In Erfahrung zu bringen, wie er mir und meinen Handlungen gegenüber stand. Ich wollte stets wissen, ob sich an der Haltung gegenüber mir etwas geändert hatte oder er meine Annäherungen, als weniger schlimm empfand. Somit beließ ich es auch nicht bei einfachem Händchen halten, weil ich wissen wollte, was Denis tat, wenn ich mich ihm in der Öffentlichkeit näherte, selbst wenn er vielleicht nie geglaubt hatte, dass ich mich das je wagen würde. Ich wollte jedoch auch nichts tun, was ihn nicht auch forderte oder vielleicht überforderte, weil ich schon wissen wollte, was er stand hielt. Natürlich hoffte ich, er stieß mich nicht von sich, jedoch wollte ich sicher gehen. Testete schon die ganze Zeit über, sobald ich die Möglichkeit hatte. Vorsichtig erhob ich mich von meinem jetzigen Sitzplatz und ließ mich stattdessen rittlings auf Denis Schoß nieder, selbst wenn ich nun leider mit dem Rücken zum Wasser saß. Ich ließ Denis aber gar nicht die Chance nun zu protestieren, legte stattdessen eine Hand an seine Wange, bevor ich meine Lippen auf seine legte. Nicht sonderlich fordernd, aber zärtlich. Ich hatte schließlich nicht vor ihn gleich zu verführen oder ihm seinen Verstand zu nehmen, ich wollte ihn bloß testen. Mit der Ausnahme, dass ich seine Nähe gleichzeitig unheimlich genoss.
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BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1Do Aug 21, 2014 4:59 am

Denis:

Es war eine Ausnahme dass ich mich überhaupt während meiner eigentlichen Arbeit mit meinen Geschwistern nach draußen begab. Aber es war viel wichtiger dass sie mal wieder an die frische Luft kamen, als dass ich meine Arbeit in Ruhe erledigen konnte. Außerdem hatte ich unseren Eltern versprochen, dass ich mich gut um die beiden kümmern würde. Und somit hatte ich mich gemeinsam mit ihnen zu dem See etwas weiter entfernt von unserem Haus begeben. Caroline hatte sich sogar zu entschlossen eine ihrer Freundinnen mitzunehmen, was ich auf unserem Weg nur belächeln konnte. Denn sie unterhielten sich prächtig, während Valentin neben mir einfach nur schwieg und mich ab und an musterte. Mir war bewusst dass er nicht sonderlich viel Lust hatte, etwas gemeinsam mit seiner Schwester zu unternehmen. Aber ich zwang ihn immerhin auch nicht, die beiden gleich nun an irgendwelche Orte zu begleiten. Er konnte bei mir bleiben, und das würde er wahrscheinlich auch.
Angekommen an dem See blickte ich noch einmal zu Caroline und ihrer Freundin, während Valentin schon dabei war, sich einen gemütlichen Platz in meiner Nähe auszusuchen. „Nicht zu weit weggehen“, rief ich ihnen zu, als sie schon einige Meter entfernt waren. Als dann nur ein „Okay!“ zurückkam, sah ich den beiden noch einen Moment nach, bevor ich mich ohne weiteres neben Valentin niederließ. Ich hoffte einfach mal den Kopf ein wenig frei kriegen zu können. Für mich war es tatsächlich schwierig, zwei Kinder zu erziehen und dabei noch anständig zu arbeiten. Vor allem aber war es Valentin, der mir die Erziehung immer und immer wieder erschwerte. Ich hatte ihm nie wirklich erklären müssen, dass Brüder nicht zusammen sein können und dass Männer sich keinesfalls nahe kommen dürfen. Er schien es selbst mit der Zeit herausgefunden zu haben, legte bis heute jedoch kaum Wert darauf, was mir enorme Sorgen bereitete. Er sollte später nicht gehängt werden nur weil er sich so intensiv mit mir befasst hatte, ich wollte nicht Schuld an solchen schrecklichen Dingen sein. Um mir machte ich mir da eigentlich kaum Gedanken. Denn sobald rauskommen würde, dass ich dieses Spiel von meinem kleinen Bruder sogar noch mitspielte, gäbe es nicht mal mehr eine Verhandlung. Ich brach gleich drei Gesetze mit meinen Taten, und trotzdem konnte ich mich kaum gegen den Blondschopf wehren. Er wusste wie er mit mir umzugehen hatte, was für mich nicht minimal fragwürdig war. Er hatte sich von unserem Vater schon ziemlich schnell über Frauen belehren lassen, und schien sein Wissen nun auch auf Männer, vor allem aber auf mich, spezifiziert einzusetzen. Und auch während wir dort so ruhig saßen, mein Blick in dem Wasser lag und meine Gedanken ständig nur um ihn kreisten, konnte er es nicht sein lassen. Er hatte sich auf meinem Schoß niedergelassen, eine Hand an meine Wange gelegt und mich direkt in einen zärtlichen Kuss gezogen. Ich hatte mich gar nicht wehren oder gar protestieren können, zu schnell hatte er mir sämtliche Möglichkeiten entrissen. Ich schob meine Hände ein wenig einsichtig an sein Becken, während ich mich kurzerhand aus dem Kuss löste und ihm ein wenig entgeistert in die Augen schaute. Zwar nahm ich ihm auch das nicht übel, aber ich konnte schlecht riskieren, dass seine Schwester davon Wind bekommen würde. „Willst du dass deine Schwester das sieht?“, brummte ich ein wenig zynisch, während ich eine Hand von seinem Becken zog und sie in seinen Nacken legte. Ich schaute ihm stets in die Augen, welche beinahe schon danach schrien, dass ich meiner Moral nicht wieder die Chance gab, mich nun erneut zu belehren. Aber er hatte damit recht. Ich konnte nicht einen Tag versuchen mich anständig zu verhalten, und es am nächsten einfach sein lassen. „Das ist gefährlich, Valentin“, flüsterte ich an seine Lippen, als ich mich wieder ein Stück zu ihm vorgebeugt hatte. „Ich möchte nicht dass dir etwas passiert. Und das könnte der Fall sein, wenn deine Schwester davon etwas mitbekommt“, murmelte ich noch, bevor ich meine Lippen sanft auf seine senkte, und meine Hand auch stets nicht aus seinem Nacken zog. Ich war nicht fähig diesen Jungen zu erziehen. Ich war nur fähig ihn zu lieben. Und während er mir das außerordentlich leicht machte, versuchte ich nur, es mir schwerer zu machen. Ich konnte mit ihm keinerlei Beziehungen eingehen. Nicht mal eine Körperliche, die mich, wenn er älter gewesen wäre, vielleicht nicht gestört hätte. Aber er war in meinen Augen zu jung. Zu jung, um sich mir tatsächlich hinzugeben. Somit löste ich mich wieder von seinen Lippen, lächelte ihn jedoch liebreizend an. „Ich liebe dich, mein Kleiner“, hauchte ich schmunzelnd. „Und das wird sich so schnell wohl auch nicht mehr ändern.“
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BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1Do Aug 21, 2014 5:45 am

Valentin:

Die letzte Zeit hatte mein Bruder weniger Zeit, vor allem aber weniger Zeit, die ich aktiv bei ihm nutzen durfte. Ich war darauf hingewiesen worden, sein Zimmer zu meiden, wenn er Besuch hatte, was heute erneut der Fall war. Als ich durch mein Tagebuch blätterte und mir die Seiten ansah, die mir sagten, dass das nun schon knapp zwei Wochen so lang ging, musste ich erneut feststellen, dass mich das unglaublich kränkte. Noch am See hatte er meine Nähe zugelassen und auch sonst hatte er mich kaum abgewiesen. Wieso hatte er dann nun ständig Besuch von Frauen? Von Frauen die nur dazu dienten, dass Denis sich befriedigen lassen konnte. Wenn er gewollt hätte, hätte ich auch das für ihn erledigt. „Ich habe lange genug zugelassen, dass er mit all den Frauen schläft. Habe mich lange genug von ihm kränken lassen. Doch heute lasse ich ihm das nicht durchgehen. Nicht noch ein verdammtes Mal.“ Nachdem ich mit diesen Worten meinen Eintrag beendet hatte, ließ ich meinen Stift sinken und klappte mein Tagebuch zu. Ich war fest entschlossen Denis Spiel zu sprengen. Während Caroline schon schlief, hatte ich noch längst nicht vor ins Bett zu gehen, obwohl mich Denis, ebenso wie meine Schwester, ins Bett gebracht hatte, im Glauben ich wüsste nicht, was vor sich ging. Ich erhob mich von meinem Stuhl und machte mich auf den Weg zu Denis Zimmertüre. Ich war in den letzten Tagen wirklich dankbar dafür gewesen, dass man mein Zimmer nicht neben das von Denis gelegt hatte. Sonst hätte ich mich wohl noch durch die Geräusche erniedrigt gefühlt, die aus dem Zimmer drangen. Kurz bevor ich die Türe seines Zimmers erreichte fragte ich mich noch einmal, ob ich das wirklich tun sollte, doch wer würde Denis sonst klar machen, dass das total lächerlich war, was er tat. Nie hatte er so viele Frauen hintereinander mit nachhause genommen und das innerhalb der letzten zwei Wochen. Ohne großartig zu klopfen und mich damit anzumelden, öffnete ich seine Zimmertüre und fand eine jämmerliche Blondine dort vor, wie sie auf Denis Schoß saß. Der Platz der ursprünglich mir gehört hatte. „Huch. Ich wusste nicht, dass du beschäftigt bist.“ Meine Stimme hatte ich bereits ein wenig gehoben, um auch sicher zu gehen, dass mich beide verstanden. Ich wollte mir ihr Spiel schließlich nicht noch ansehen müssen, denn es reichte, was ich gesehen hatte. Die Blondine fuhr erschrocken zu mir herum, während auch Denis mich ein wenig irritiert ansah. Er hatte mich darauf hingewiesen, dass ich sein Zimmer nicht zu betreten hatte, wenn er weiblichen Besuch hatte. Ob er bereits wusste, wie absichtlich das von mir war? Ich lächelte so entschuldigend wie möglich und war gerade dabei meinen Rückzug anzutreten, bevor ich aus dem Augenwinkel vernahm, wie Denis das Mädchen bloß mit einer Kopfbewegung wegschickte. Diese erhob sich auch direkt von seinem Schoß und strich sich relativ kurzes und dünnes Kleid wieder glatt, während sie aus dem Zimmer lief. Somit machte ich mehrere Schritte auf das Bett zu, kletterte auf dieses und ließ mich nun ebenfalls auf seinem Schoß nieder, wissend welches Problem Denis hatte, da ich es schließlich auch spüren konnte. Doch ging ich darauf nun nicht ein. „Ich wusste nicht, dass du.. Frauenbesuch hast. Tut mir wirklich leid. Sonst hätte ich natürlich nicht gestört.“, erklärte ich und lächelte liebevoll. „Du hättest sie aber nicht wegschicken brauchen, ich wollte eigentlich bloß ein wenig Zeit mit meinem Bruder verbringen, der mittlerweile ja keine Zeit mehr für mich hat. Ich kann nämlich nicht schlafen.“ Ich hoffte er konnte heraus hören, wie wenig ich es bedauerte, dass sie nun gegangen war und ihn mit diesem Problem alleine ließ. Ich hoffte er hörte heraus, dass ich ihm bisher kaum etwas gesagt hatte, was ich ernst gemeint hatte, außer, dass er keine Zeit mehr für mich hatte. Ich würde es nicht, aber bis ich ihm meine Hilfe anbot, die er vermutlich sowieso ausschlagen würde, ließ ich ihn doch lieber noch leiden. „Ich habe sowieso noch zu A-“, keuchte Denis und brach ab, als auf seinem Schoß ein wenig hin und her rutschte und ihn erneut entschuldigend lächelnd ansah. Auch ein zweites Mal ließ ich ihn mit seiner lächerlichen Lüge nicht davon kommen. Er konnte jemand anderem erzählen, dass er arbeiten wollte. Der einzige Grund, warum er mich nun auch nicht darüber belehrte, dass ich bei Frauenbesuch aus seinem Zimmer bleiben sollte, war das Problem, welches er stets hatte. Während ich seinem Keuchen lauschte, legte ich zwei Finger unter sein Kinn und drückte dieses hoch. „Ich würde dir mit deiner.. Arbeit .. natürlich helfen. Falls du das aber nicht willst, musst du trotz allem noch Zeit mit mir verbringen, ohne zu .. arbeiten.“ Ich grinste ihn provokant an und hoffte, dass er nun genauso litt, wie ich es die letzten Tage getan hatte. Es hatte ihn kein bisschen interessiert und er konnte sich glücklich schätzen, dass ich mich ihm dennoch anbot, bloß weil ich ihn stets liebte und hoffte, ihn ebenfalls an mich binden können. Ihm zu zeigen, dass es gar nicht so abwegig war. Aber vor allem, dass ich besser war als all die Frauen, die er sich in den letzten Tagen an Land gezogen hatte.

Provokanter kleiner Valentin.  Embarassed
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BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1Do Aug 21, 2014 6:11 am

Denis:

Normalerweise war es für mich nicht üblich dass ich mich mit irgendwelchen Mädchen aus meiner Umgebung befasste, aber nach den kleinen Vorfällen mit Valentin sah ich gar keine andere Möglichkeit mehr. Mein Verlangen war mit der Zeit so enorm gewachsen, dass ich gar nicht mehr wusste wo ich mit mir hin sollte. Ich konnte mich schlecht an meinen dreizehnjährigen Bruder vergreifen bloß weil er mich alleine mit seiner Art so enorm reizte. Es war unfassbar gefährlich und somit hatte ich mich auch an einem weiteren Abend dazu entschlossen, mich mal wieder mit einer meiner Bekanntschaften zu befassen. Auch wenn ich keine wirkliche Lust darauf hatte mich erneut mit irgendeiner Frau abzugeben, nur um letzten Endes meine Gelüste zu stillen. Das Ganze lief nun schon seit etwa zwei Wochen so, tat mir aber nicht so gut wie ich es zuvor erwartet hatte. Ich fühlte mich dabei eher elend, denn je mehr Zeit ich in die Frauen investiere, desto weniger Zeit hatte ich für meine Geschwister. Auch wenn ich glaubte dass Valentin dieser Abstand mal ganz gut tat. Vielleicht konnte er sich dann mal im Klaren darüber werden, was für ein hinreißendes Spiel er mit mir trieb. Es konnte auf Dauer nicht so weitergehen, und das musste ich ihm dringendst beibringen, bevor es irgendwann noch eskalieren würde. Ich würde es mir womöglich nicht so schnell verzeihen, und deswegen versuchte ich es einfach weitgehend zu verhindern, indem ich mit Frauen schlief, die ich wohl nur eine Nacht lang, und hinterher niemals wieder sehen würde. Auch heute hatte ich meine Geschwister somit zeitig ins Bett geschickt, damit ich Zeit für mich und die Schönheit auf der Couch im Wohnzimmer hatte. Nachdem ich das Zimmer von Valentin verlassen hatte, lächelte ich sie ein wenig an, bevor ich ihr meine Hand hinhielt, und gemeinsam mit ihr hinterher in mein Zimmer marschierte. Ich wusste dass ich auch an diesem Abend nur mit ihr schlafen würde, damit ich die Finger weiterhin von meinem Bruder ließ, welcher mir tatsächlich den Kopf verdreht hatte.
Völlig angespannt löste ich mich aus dem Kuss mit dem blondhaarigen Mädchen über mir, als ich die Stimme meines kleinen Bruders auf der Türschwelle vernehmen konnte. Ich hatte ihn vor einer knappen Viertelstunde ins Bett gebracht, ihm auch erlaubt noch sein Tagebuch weiterzuschreiben, insofern er danach versuchte zu schlafen. Er hatte es mir versprochen und stand nun stattdessen in meinem Zimmer, während ich mit mir zu kämpfen versuchte. Für einige Momente starrte ich an die Decke, während ich seinen Worten lauschte, bevor ich die Blondine über mir wieder ansah, und sie mit einem leichten Nicken zur Tür lotste. Es war dumm sie nun nach Hause zu schicken, aber es wäre auch nicht schlauer sie weiterhin hier zu behalten. Ich beobachtete wie sie langsam das Zimmer verließ, bevor ich auch schon mit ansehen musste, wie Valentin die Tür hinter sich schloss, und sich geradewegs zu mir begab. Er krabbelte neben mir auf das Bett, bevor er sich ohne weiteres auf meinem Unterleib niederließ, was mir bereits ein schweres Keuchen entlockte. „Du hättest sie aber nicht wegschicken brauchen, ich wollte eigentlich bloß ein wenig Zeit mit meinem Bruder verbringen, der mittlerweile ja keine Zeit mehr für mich hat. Ich kann nämlich nicht schlafen.“ Ich sah zu ihm rauf während ich versuchte meinen Puls runterzukriegen, was so jedoch keinesfalls einfach funktionierte. Es war gefährlich was er hier trieb, und trotzdem schien es ihn keinesfalls zu interessieren. Das jedoch machte er mir auch im nächsten Moment deutlich. Ich hatte versucht ihn mit einer Ausrede aus meinem Zimmer zu schaffen, welche er jedoch direkt entkräftet hatte, indem er begann, sich provokant auf meinem Unterleib zu bewegen, was mich erneut aufkeuchen ließ. Die Hitze die meinen Körper in diesem Moment quälte, war nichts im Vergleich zu den unangenehmen Schmerzen im Lendenbereich, die Valentin sicherlich nicht besser machte, indem er mich hier so arg provozierte, und nur darauf hinaus arbeitete, dass ich ihn in dieses Problem mit einbezog. Als er zusätzlich noch zwei Finger unter mein Kinn gelegt und dieses leicht hoch gedrückt hatte, konnte ich gar nicht anders, als meine Hände an sein Becken zu legen und rauf in seine Augen zu sehen. „Ich würde dir mit deiner.. Arbeit .. natürlich helfen. Falls du das aber nicht willst, musst du trotz allem noch Zeit mit mir verbringen, ohne zu .. arbeiten.“ „Valentin“, keuchte ich ein wenig verzweifelt, „tu das nicht. Bitte.“ Ich musste zugeben, dass ich beinahe nichts mehr wollte als das. Aber ich konnte ihm das schlecht genau so sagen. Es sprach völlig gegen meine Prinzipien und schien auch sonst nicht sonderlich schlau zu sein. Denn dieser enorme Altersunterschied machte tatsächlich eine Menge aus. Liebe hin oder her – wollte ich ihm das wirklich antun? Ziemlich fertig legte ich irgendwann eine Hand in seinen Nacken und zog seinen Kopf somit vorsichtig zu mir herunter, während ich ihm stets aufmerksam in die Augen sah. „Ich liebe dich“, keuchte ich, „aber bei aller Liebe, ich kann dir das nicht zumuten.“ Ich konnte gar nicht beschreiben, wie schwer es mir fiel, in diesem Moment noch Selbstbeherrschung auszuüben. Ich konnte mich kaum noch auf meine eigenen Worte konzentrieren, litt unter den Schmerzen und versuchte zusätzlich an meine Moral zu appellieren, welche mich, wie ich feststellen musste, allerdings auch keinesfalls an irgendetwas hindern würde. Und genau das schockierte mich in diesem Moment so sehr. Ich würde Valentin nicht hindern, insofern er dabei blieb, sich mir anzunehmen. Meinen kleinen, dreizehnjährigen Bruder, den ich mehr liebte als alles andere auf dieser Welt. Es schien viel zu verlockend, um das nun zu unterbinden. Auch wenn er von dieser Meinung bisher nichts wusste.
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BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1Do Aug 21, 2014 6:38 am

Valentin:

Ich hatte nur einen Blick in seine Augen getan, um zu erkennen, dass er meine Hilfe in dieser Situation scheinbar nicht allzu schlimm finden würde. Somit kümmerte ich mich um sein Hemd, welches ich stillschweigend aufknöpfte, während ich ihm seiner Bitte lauschte, ihm nicht zu helfen. Wollte er sich selbst leiden lassen, obwohl es eigentlich dem Gegenteil entsprach, dass er eigentlich wollte? Doch vermutlich hätte ich so etwas in seiner Situation auch gesagt – oder zumindest so etwas Ähnliches. Leicht grinsend strich ich ihm sein Hemd von den Schultern, während ich ihm stets zuhörte und mir seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen ließ. „Ich werde dir dennoch helfen. Vielleicht erkennst du dann, dass du diese ganzen Frauen nicht flachlegen musst.“, knurrte ich ein wenig beleidigt, ehe ich mich zu seinem Hals vorbeugte und mich diesem noch provozierend einige Sekunden widmete, wissend, dass er noch immer litt. „Du hast mir nämlich ziemlich weh getan, Denis.“, flüsterte ich nur noch an seinen Hals, während ich seinem Keuchen lauschte. Vielleicht war das hier vollkommen falsch und schien für andere total krank, doch für mich gab es kaum etwas, dass ich mir mehr gewünscht hatte, außer dass mein Bruder mir die Liebe gestand. Doch nicht nur die brüderliche Liebe. Ich würde mich meinem Bruder annehmen und hoffen, dass er mich nachher nicht mehr von sich wies. Denn das wollte ich vermeiden. Ich war nicht bloß dafür da, um ihn nun aus dieser Situation zu befreien. Würde er mich danach wieder so meiden, wie zuvor, wusste ich bereits jetzt, dass mein Herz das nicht ertragen könnte. Denn dadurch, dass ich mich meinem Bruder sexuell widmen würde und meine ersten Erfahrungen mit ihm machte, würde ich mich bloß mehr an ihn binden. Ich rutschte vorsichtig ein Stück von Denis Schoß, zog mir schnell mein Shirt aus und öffnete seine Hose relativ geschickt, ehe ich ihm diese so gut es ging von den Beinen zog. Mit seinen Boxershorts wartete ich jedoch noch einen Moment, da ich mich stattdessen noch einmal über meinen Bruder beugte, ohne mich noch einmal auf seinem Schoß niederzulassen und ihm Schmerzen zuzufügen. „Aber vielleicht schaffe ich es noch einmal, dir zu verzeihen.“, flüsterte ich an die Lippen von Denis, ehe ich meine auf die seinen senkte. Diesmal beließ ich es aber bei keinem einfachen Kuss, sondern zog ihn in einen forderndes Zungenspiel, aus dem ich ihn sich auch erst mal nicht mehr lösen ließ. Während ich mich stets mit einer Hand abstützte, strich ich mit meiner anderen sanft über Denis freien Oberkörper, welchen ich vorerst kurz mit dieser erkundete, ehe ich bereits bei dem Bund seiner Boxershorts angekommen war. Somit ließ ich es mir auch nicht nehmen, mit meiner Hand in diese zu fahren und sein Glied vorerst mit meiner Hand zu massieren, um ihn seinen Schmerz erst ein wenig angenehmer zu machen. Das war zwar nicht die Art, wie ich mich ihm annehmen würde und wie ich es geplant hatte, doch konnte ich so vorerst dem Keuchen meines Bruders lauschen, welches mit der Zeit weniger qualvoller klang. Ich würde die Chance nutzen, die ich bekommen hatte, dennoch ließ ich ihm nun noch einmal die Möglichkeit, zu protestieren, wenn er es wirklich nicht wollte. Wenn er nicht wollte, dass sein Bruder mit ihm schlief. Sein fünf Jahre jüngerer Bruder. Ihn schien mein Alter schließlich stets zu interessieren, was bei mir längst nicht mehr der Fall war. Ich kümmerte mich nicht darum, dass er um einiges älter war wie ich. Solange er mir nicht weh tat, in dem er mit sämtlichen Frauen schlief oder mich stets von sich stieß oder gar ignorierte, wäre es mir auch weiterhin egal.
Als ich keine weiteren Proteste vernahm, sondern bloß sein Keuchen, ließ ich noch einmal von seinem Glied ab und löste mich ebenfalls aus dem Zungenspiel. Somit widmete ich mich seiner Boxershorts, welche ich ihm von dem Becken zog und zu Boden fallen ließ, bevor ich mich von dem Bett erhob und ich mich nun ebenfalls meiner Hose, sowie meiner Boxershorts entledigte. Dann kletterte ich wieder aufs Bett und ließ mich langsam auf Denis Gemächt nieder und obwohl ich mir vorher bereits einige Gedanken darüber gemacht hatte, tat es doch mehr weh als erhofft. Doch schien mir das nun vollkommen egal, solange ich zumindest heute das bekam was ich wollte. Denis und seinen Körper. Während Denis nun schon mehr oder weniger im Bett lag, ruhten meine Hände auf seiner Brust. Meinen Unterleib hob ich und senkte ich zunächst langsam und versuchte schmerzerfüllt keuchend, mich an die Schmerzen zu gewöhnen. Meine Hände nutzte ich anfangs um genügend Kraft aufzubringen, überhaupt weiter zu machen. Erst nachdem ich nach und nach merkte, dass es angenehmer wurde, öffnete ich meine Augen, die ich vorher zu gekniffen hatte und blickte zu Denis, während sein Stöhnen bald so laut war wie mein Eigenes. Kurze Zeit später begann ich sogar das Tempo, mit dem ich mich auf seinem Gemächt bewegte, ein wenig anzuziehen, wissend, dass es nicht nur mir nun besser gefallen würde, sondern auch Denis, nun wo ich etwas mehr vertrug. Zwar konnte ich mir auf Grund seiner Einstellung eben ziemlich gut denken, dass er sich danach die Schuld daran geben würde, doch hoffte ich einfach er tat es nicht. Ich hatte es provoziert, um zu bekommen was ich wollte und nun versuchte ich meinem großen Bruder zu gefallen. Während ich mich mit kreisenden Bewegungen stets auf Denis Gemächt bewegte, beugte ich mich ein wenig zu seinen Lippen vor. „Ich liebe dich.“, keuchte ich schließlich sogar an seine Lippen, ehe ich ihn noch einmal in einen Kuss zog, um unser Stöhnen zu dämmen und zu verhindern, dass jemand davon etwas mitbekam.
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BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1Do Aug 21, 2014 7:27 am

Denis:

Kaum eine ganze Woche war vergangen, seitdem ich den wohl größten Fehler meines Lebens begangen hatte. Zuvor hatte ich mir ständig eingeredet dass es niemals passieren würde, nun war es dazu gekommen und ich konnte es nicht einmal anständig bereuen. Ich hatte mit meinem kleinen Bruder geschlafen und mir seit dem Tag den Kopf darüber zerbrochen. Sämtliche Bilder dieses Abends hatten sich in meinen Kopf gebrannt und würden wohl noch als Erinnerung für die nächsten Jahre, wahrscheinlich eher den Rest meines Lebens bleiben. Ich hatte Valentin in den letzten Tagen trotz diesem Vorfall keinesfalls unglücklich oder verstört erlebt, es ging ihm wie immer, und wenn nicht sogar noch viel besser. Ich brauchte mir gar nicht einreden dass er das nicht aus eigenem Willen gemacht hatte, denn mittlerweile wusste ich wieder, wie er mir wirklich gegenüber stand. Dieser Junge schien mich mehr zu mögen als er sollte, auch wenn ich daran nicht wirklich glauben konnte. Zumindest versuchte ich es weitgehend zu verdrängen, weswegen ich meinen kleinen Bruder auch größtenteils auf Abstand hielt. Aber jedes Mal sobald ich ihn sah, kamen mir diese Bilder zurück in den Kopf. Die Laute – sein schmerzerfülltes Stöhnen noch zu Beginn dieses Abends, welches später sogar angenehm zu hören gewesen war. Es machte mich so fertig darüber länger als einige Minuten nachzudenken, dass ich oftmals die Flucht angeschlagen hatte. Ich war einfach raus in die Wildnis gegangen oder hatte mich alleine in das Dorf in der Nähe begeben, damit ich meinen Kopf ein wenig frei kriegen konnte. Bisher hatte es nicht sonderlich gut funktioniert, und das merkte ich auch an dem letzten Wochentag, welchen ich ebenfalls nicht zuhause verbracht hatte. Jedoch begab ich mich zur späten Abendstunde wieder nach Hause, da ich meine Geschwister nicht zu lange alleine lassen konnte. Ich hoffte nur sie schliefen wenigstens schon tief und fest, rechnete dabei aber bereits damit, dass Valentin wieder auf mich warten würde. Und davor graute es mir schon viele Meter vor unserem Haus. Dieser Junge verdrehte mir mit seinen dreizehn Jahren tatsächlich den Kopf, konnte meinen Puls binnen weniger Sekunden in die Höhe schnellen lassen, und brachte mein Herz so sehr zum Schlagen, dass es mit der Zeit sogar schon zu schmerzen begann. Es war schrecklich mit diesen ganzen Gefühlen umgehen zu müssen, und ihn gleichzeitig auf Abstand zu halten. Es wäre wahrscheinlich alles um einiges leichter, würde ich mich einfach auf ihn einlassen. Aber selbst ich hatte irgendwo noch einen Rest von Anstand und Moral in mir schlummern. Auch wenn ich nach der Nacht mit ihm nicht mehr wirklich daran glaubte. Denn wenn ich diese Nacht bereits als die schönste meines Lebens betiteln konnte, wusste ich schließlich, dass das Ganze an Risiko zugenommen hatte. Es musste auf die Schnelle aufhören, und darüber musste ich meinen kleinen Blondschopf belehren.
Zuhause angekommen sah ich bereits im Flur das Licht brennen, was mich nur leise zum Seufzen brachte. Es war also noch immer einer der beiden wach, und höchstwahrscheinlich war es auch Valentin. Dennoch zog ich mir vorerst meine Schuhe aus und hing meine Jacke auf, bevor ich mich dann in unser Wohnzimmer begab, wo Valentin tatsächlich auf dem Sofa hockte und direkt in meine Richtung blickte, als er meine Schritte vernommen hatte. „Du solltest schon lange im Bett sein“, erklärte ich ein wenig ernster, während ich zu ihm ging und ein wenig angespannt zu ihm herab schaute. „Schläft deine Schwester?“ Bei seinem Nicken ließ ich mich neben ihm auf dem Sofa nieder, erschöpft von meinem zahlreichen Tag und eigentlich total müde. Ich wollte eigentlich nur noch ins Bett, weswegen ich auch noch einmal zu Valentin schaute und rüber zu seinem Zimmer deutete. „Geh schlafen, es ist spät“, murmelte ich leise, bevor ich mir einmal durch meine dunkle Mähne fuhr. Als ich dann aus dem Augenwinkel jedoch sah, wie er den Kopf schüttelte, und sich hinterher auch ohne weiteres auf meinen Schoß setzte, unterdrückte ich mir ein leises Seufzen. Diese Masche zog bei mir, und das wusste er mittlerweile wahrscheinlich auch. Jedoch konnte ich kein zweites Mal zulassen, was nun bereits einmal geschehen war. Ich sah ihn also ein wenig ernst an, legte meine Hände an seine Hüften und setzte ihn sanft neben mich, ehe ich mich ein wenig zu ihm herunterbeugte, und zwei Finger an sein Kinn legte, um seinen Kopf ein wenig nach oben zu drücken, damit er meinen Blick auch bloß nicht mied. „Ich möchte dass du schlafen gehst. Du hast für heute genug gespielt“, meinte ich rasch. „Keine Proteste.“
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BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1Do Aug 21, 2014 7:58 am

Valentin:

Seit Tagen ging Denis mir nun schon weitläufig aus dem Weg und weigerte sich stets länger als ein paar Minuten in meiner Nähe zu verbringen. Zwar hatte ich mich zuvor darüber gefreut, was zwischen uns gewesen war, doch verflog die Freude ziemlich schnell, als ich gemerkt hatte, dass sie bloß einseitig war. Es machte mich unglaublich fertig, dass er mich nun so mied, aber das machte er nicht nur mit mir. „Wo ist Denis? Wieso ist Denis immer so oft weg?“, beschwerte sich Caroline, während ich sie zudeckte und sie liebevoll anlächelte. „Er muss momentan auswärts ein wenig länger arbeiten. Aber ich bin ja noch da.“, murmelte ich und strich ihr einige Strähnen aus dem Gesicht. „Er kommt aber sicherlich bald zurück und wird sich tierisch ärgern, wenn er sieht, dass er deinen Gute-Nacht Kuss verpasst hat.“, erklärte ich ihr und vernahm ein leises Kichern von ihr, ehe ich mich zu ihr hinunter beugte und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. „Und nun schlaf schnell. Sonst kommt Denis doch noch früher nachhause und du kannst ihm nicht zeigen, dass du ihm den Gute-Nacht Kuss verweigerst.“ Lächelnd stand ich vom Bett auf und beobachtete sie noch einen Moment lang. „Gute Nacht, Valentin.“, murmelte sie zufrieden und kuschelte sich ein wenig weiter in ihre Decke, bevor sie die Augen schloss. Somit pustete ich die Kerze, die als einziges noch im Zimmer brannte, aus und lief hinüber in mein Zimmer, welches neben ihrem lag. Dort ließ ich mich auf dem Stuhl vor meinem Schreibtisch nieder und blätterte durch mein Tagebuch. Ich kam an der Seite vorbei, auf der ich meine Erinnerungen an unsere gemeinsame Nacht aufgeschrieben hatte, der nächsten an der ich noch glücklich war und den folgenden, die immer unglücklicher ausfielen. „Einen weiteren Tag lässt er sich hier nicht blicken. Damit tut er nun aber nicht nur einzig und alleine mir weh, sondern Caroline leidet auch. Sie vermisst Denis. Ich kann nicht ewig seinen Ersatz spielen, da ich mich nicht so gut mit ihr verstehe, wie er. Wieso flüchtet er ständig vor mir? Wieso geht er mir denn so aus dem Weg? Ist es wegen der gemeinsamen Nacht? Habe ich etwas falsch gemacht? Mag er mich doch nicht und hat mich nur als Mittel zum Zweck gebraucht? Fest steht, dass das nicht länger so weiter gehen kann. Ich werde heute auf ihn warten und schauen, ob er mich abweist oder meine Nähe zu lässt.“
Ich hatte wirklich lange auf dem Sofa im Wohnzimmer ausgeharrt und stets darauf gewartet, dass Denis endlich zurück kam. Ich schätzte es war schon spät nach Mitternacht und so langsam wurde ich auch müde. Doch ließ mir das einfach keine Ruhe. Ich brauche Gewissheit. Somit war ich erleichtert, als die Türe zu hören war, kurz bevor ich einzuschlafen drohte. Ich beobachtete wie er das Wohnzimmer betrat und ignorierte das Kommentar, ich solle längst im Bett sein, einfach gekonnt. Auf seine Frage hinweg nickte ich jedoch und sah nun angespannt zu, wie er sich auf der Couch niederließ, ehe er mich dazu bringen wollte, ins Bett zu gehen. Ich schüttelte bloß rasch den Kopf und ließ mich auf seinem Schoß nieder, wurde aber im nächsten Moment wieder von ihm dort hinunter befördert. Also doch. Er brauchte weder mich, noch meine Nähe. Stillschweigend versuchte ich mir die Tränen zu verkneifen und verdrängte diese stattdessen mit Wut. Die Hand, die er noch zuvor an mein Kinn gelegt hatte, schlug ich reflexartig weg und sah ihn auch gar nicht mehr an. „Ich spiele schon lange nicht mehr, Denis.“, knurrte ich verbittert. „Das Einzige, das ich hier mache, ist auf meine Schwester aufpassen. Sie hat übrigens, falls es dich interessiert, nach dir gefragt. Ich habe ihr erzählt, dass du in der Stadt am arbeiten bist.“ All der Schmerz und die Verzweiflung der letzten Tage kamen nun auf und wandelten sich in Wut um, die in mir aber gleichzeitig Trauer auslöste. Ich fühlte mich einerseits so leer und andererseits benutzt. „Vergnügst du dich wieder mit Frauen, während du in der Stadt bist? Lässt du dich nicht mehr hier blicken, weil du mich das eine Mal gebraucht hast und es nun nicht mehr tust? Lässt du deswegen diese Nähe nicht mehr zu?“ Ich blickte nun wieder zu Denis, zwang mich stets dazu, ihm nicht einmal ein Zeichen dafür zu liefern, dass ich weinen konnte und mein Herz bei seiner Abweisung, in tausend Teile zerbarst war. Ich lächelte ihn liebreizend an. „Aber dafür musst du dich vermutlich nicht einmal interessieren. Du hast mir ja eine Warnung gegeben. Du hast mir ja gesagt, ich soll das nicht tun. Selbst wenn deine Augen was anderes gesagt haben.“ Ich wendete meinen Blick wieder von ihm ab, weil ich ihm einfach nicht standhielt. „Ich bin selbst daran Schuld, richtig? Daran, dass wir miteinander geschlafen haben. Daran, dass ich mich dir stets immer genähert habe. Und dafür, dass du Idiot mir mein Herz gebrochen hast, weil du dich nicht für mich interessierst.“ Ich merkte bereits wie die Tränen in meine Augen stiegen und stand somit von der Couch auf. „Somit wird es dich sicherlich nicht interessieren, dass ich dich liebe. Nicht wie einen Bruder. Selbst wenn ich mir das wünschte.“ Mit diesen Worten lief ich zur Türe und drehte mich dort jedoch nochmal um und lächelte erneut. „Wenn du mich schon meidest, dann kümmer dich wenigstens um Caroline. Sie kann nichts dafür und braucht dich.“ Mit den Worten lief ich dann tatsächlich auf mein Zimmer, hatte aber nicht vor, mich großartig mit dem Schlafen zu befassen. Stattdessen betrat ich mein Zimmer, schloss die Türe und ließ mich an dieser nieder, ehe ich meine Knie an den Körper zog und meinen Kopf in ihnen vergrub, ehe ich lautlos zu weinen begann. Er sollte nicht hören, dass ich wegen ihm weinte. Ich wusste, dass er meine Nähe auch stets meiden würde und somit wäre es nicht das einzige Mal, an dem ich weinen würde. Nun wusste ich jedoch, dass ich die nächste Zeit, wenn nicht sogar die nächsten Jahre bloß an einer Sache leiden würde. Meinem gebrochenen Herzen. Denn Denis hatte mich nie sofort abgewiesen und schon gar nicht, wenn ich bloß auf seinem Schoß meinen rechtmäßigen Platz einzunehmen, der mir schon gehörte, seit ich denken konnte. Ich hätte mich nie in ihn verlieben dürfen. In meinen Bruder. Vor allem aber, hätte ich mich nie so um ihn bemühen sollen, um mit ihm zu schlafen und danach ignoriert und abgewiesen zu werden. Ich hatte nicht einmal vor meine Gefühle in mein Tagebuch zu schreiben, weil sie so grausam waren. Doch würde ich das noch, in der Hoffnung ich würde mich nie wieder auf ihn einlassen. Mich so schnell niemandem mehr nähern. Doch am meisten hoffte ich, ich würde schnell über ihn hinweg kommen. Doch wie sollte ich die Liebe meines Lebens vergessen? Meinen Bruder.
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BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1Do Aug 21, 2014 8:31 am

Denis:

„Ich bin selbst daran Schuld, richtig? Daran, dass wir miteinander geschlafen haben. Daran, dass ich mich dir stets immer genähert habe. Und dafür, dass du Idiot mir mein Herz gebrochen hast, weil du dich nicht für mich interessierst.“ Mein Herz war auf einmal einem so enormen Schmerz ausgesetzt, dass ich seinen darauf folgenden Worten kaum noch Aufmerksamkeit schenken konnte. So sehr ich ihm auch zuhören wollte, ich war kaum noch fähig. Die Vorwürfe die ich mir nun schon seit Wochen machte, bestätigten sich in diesem Moment nur noch einmal, und beförderten mich damit in meinen wohl größten Albtraum. „Somit wird es dich sicherlich nicht interessieren, dass ich dich liebe. Nicht wie einen Bruder. Selbst wenn ich mir das wünschte.“ Ich sah ihn die ganze Zeit über fassungslos an, war hilflos und bekam kein einziges Wort über die Lippen. Ich schaffte es nicht einmal, ihn davon abzubringen, nun in seiner Verzweiflung vor mir zu fliehen. Er hatte sich bereits erhoben und marschierte zur Tür, bevor er sich aber noch einmal zu mir umdrehte und von seiner Schwester sprach, welche mich in diesem Moment absolut nicht interessierte. Natürlich war sie mir außerordentlich wichtig, aber nun stand Valentin an der ersten Stelle. Dass er das aber nicht wusste, war mir bereits klar. Denn schon wenige Sekunden später war er auf seinem Zimmer verschwunden, ließ mich dort mit diesen Worten zurück in dem Wohnzimmer, wo ich gar nichts anderes tun konnte, als auf den Boden zu starren. In meinem Kopf herrschte ein nahezu unendliches Chaos, während ich nicht wusste, wo ich nun mit mir hin sollte. Er hatte mir nicht nur Vorwürfe gemacht, er hatte mir seine Sicht der Dinge geschildert und damit vollkommen recht behalten. Ich hatte mich in den letzten Wochen schon wie ein Arschloch verhalten, irgendwelche Mädchen flachgelegt damit ich die Finger von Valentin ließ. Diese Taktik hatte bis zu dem einen Abend auch funktioniert. Dem einen Abend, an dem er mir seine Reife ein weiteres Mal bewiesen und mich erneut verführt hatte. Schon der Gedanke daran trieb mir die Tränen in die Augen. Es war nicht, weil ich mich davor widerte oder es gar abstoßend fand. Es machte mich eher fertig, dass ich ihm damit seine Zukunft verbaut hatte. Ich hatte den Sex mit ihm zugelassen und dadurch hatten sich seine Gefühle sicher nur noch einmal verstärkt, was ich keinesfalls gewollt hatte. Ich hatte immer gehofft, dass er sich irgendwann in ein Mädchen oder einen Jungen aus dem Dorf verlieben würde. Aber gerade in seinen großen, fünf Jahre älteren Bruder? Normalerweise sollte mich dieses ganze Drama nicht zu sehr beeinflussen. Aber er war so jung, so unfassbar jung! Ich hatte ihn mit seinen zarten dreizehn Jahren entjungfert, es bis jetzt nicht eine Sekunde lang bereut, und ihn nun schon ein weiteres Mal von mir gestoßen, obwohl ich genauestens von seinen Gefühlen gewusst hatte. Ich hielt mich selbst mittlerweile schon für einen Idioten. Aber was blieb mir anderes? Er sollte mich nicht lieben, ich würde ihm nur weh tun weil ich es einfach für zu riskant hielt. Und ich wollte ihm keinesfalls eine solche Zukunft antun. Er verdiente es mit Menschen aufzuwachsen die in seinem Alter waren. Er sollte nicht jeden Tag darauf warten dass ich nach Hause kam, damit er sich mit mir und meinem Körper vergnügen konnte. Er sollte bis zum späten Abend noch mit seinen Freunden draußen sein und mit ihnen Fangen spielen – Hauptsache nur er hörte auf mich zu lieben!
Verzweifelt war ich mittlerweile in mein Zimmer gewandert und hatte mich an meinem Schreibtisch niedergelassen, wo ich den besten Blick raus aus dem Fenster hatte. Zwar war es zu dunkel um dort etwas zu erkennen, aber immerhin den Mond konnte ich in meiner Unruhe beobachten. Ich wusste noch immer nicht, was ich nun tun sollte. Ich hatte meinem kleinen Bruder das Herz gebrochen, ohne es wirklich zu wollen. Wie hätte ich ihm beibringen sollen, dass das mit uns nicht erlaubt war? Er wusste davon, trotzdem hatte er sich mit seinen dreizehn Jahren darauf eingelassen, mit mir zu schlafen. An sich war nur das biologische Alter so prägend, von seiner Reife hatte ich nie behauptet, dass ich sie nicht gut so fände. Er war schon immer erwachsener als Jungs in seinem Alter gewesen, trotzdem reichte das noch lange nicht um sich mir oftmals so rapide nähern zu dürfen. Oder ich kam damit einfach nicht klar. Ich hatte unseren Eltern versprochen, dass ich meine Geschwister vor allen Gefahren beschützen würde. Caroline beschützte ich vor nicht existierenden Monstern unter ihrem Bett, und Valentin beschützte ich vor mir selbst. Von mir ging die größte Gefahr für ihn aus, und das hatte er bis heute nicht verstanden. Er verstand nicht, dass mein Verlangen nach ihm mit der Zeit zu groß geworden war. Ich bekam es kaum noch zu bändigen und ging ihm deswegen schon freiwillig aus dem Weg. Er konnte sich gar nicht vorstellen, wie schlimm das war. Das Verlangen nach einem Minderjährigen zu haben, der zugleich noch der eigen Bruder war. Ich schluckte schwer, während ich herab auf meine Hände sah. Mir schossen erneut die Bilder der gemeinsamen Nacht durch den Kopf, die ich unglaublich genossen hatte. Das Stöhnen von Valentin hatte mit der Zeit einen schönen Klang angenommen, der mir noch heute auf den Ohren lag. Diese Nähe zu ihm fehlte mir – er fehlte mir. Er wusste gar nicht wie kompliziert das für mich war. Wie sollte ich ihn beschützen, wenn ich ihn so sehr liebte? Wie sollte ich ihn jemals lieben, ohne mir Gedanken um sein Wohlergehen zu machen? „Ich liebe dich“, murmelte ich leise, während ich wieder aus dem Fenster sah. „Aber diese Schmerzen kann ich dir nicht zumuten.“ Ich hatte ihm schon einige Schmerzen zugemutet, aber mittlerweile hörte der Spaß dem bezüglich auf. Er hatte schon länger wegen mir gelitten, und ich wollte, dass es auf der Stelle aufhörte. Und wenn ich ihm nun sein Herz gebrochen hatte, konzentrierte er sich vielleicht auf andere Personen und ginge mir gezielt aus dem Weg. „Du bist so ein Arschloch“, knurrte ich mir selbst zu. Ich zwang meinen Bruder beinahe schon dazu mich zu hassen, während ich ihn weiter bedingungslos lieben durfte? „So ein Arschloch.“ Ich hoffte, dass ich das auch in seinen Augen bleiben würde. Er verdiente dieses Leid nicht. Er sollte glücklich werden, lächeln können, ohne dass ich dafür zuständig war. Mein kleiner Bruder hatte dieses Leid nicht verdient. Ich hoffte inständig, dass er heute ein letztes Mal weinen würde. Denn schon vorhin war mir das Herz dabei zersprungen. Ihn weinen zu sehen war wohl das Schlimmste, auf diesem verbitterten Planeten. Er sollte nie wieder weinen – vor allem nicht wegen mir.
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BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1Fr Aug 22, 2014 7:07 am

Valentin:

„Komm schon. Lauf doch nicht so langsam.“, forderte mich Alexander grinsend auf und lief noch einen Schritt schneller voraus, während ich vorher schon Probleme damit hatte, ihm überhaupt hinterher zu kommen. „Warte.. Ich kann nicht so schnell.“, keuchte ich ein wenig, weil ich vollkommen außer Atem war. Wir liefen nun schon gut eine ganze Stunde und wir würden noch einige Zeit unterwegs sein, bis wir unser Ziel erreichten. Alexander hatte gesagt, er wollte mich zu der Mündung eines Flusses führen, um mir dort einen Wasserfall zu zeigen und ich hatte mich bereit erklärt, ihn dorthin zu begleiten. Ich unternahm schon seit eineinhalb Wochen ununterbrochen etwas mit Alex und es schien für mich auch die perfekte Ablenkung. Denn solange ich mit ihm unterwegs war, machte ich mir keine Gedanken über Denis und stellte diesen einfach nach hinten. Ich wollte mich nicht mit ihm befassen, selbst wenn meine Gefühle weiterhin existierten und ich genau wusste, dass ich sie nie los werden würde. Ich konnte sie zumindest verdrängen. „Aber wenn du so langsam läufst, kommen wir nie an, Valle.“, beklagte sich Alex und grinste mich an, während er nun sogar rückwärts lief. „Du kannst mich ja auch tragen.“, brummte ich ein wenig eingeschnappt. Ich war gar nicht langsam! Der Weg war nur zu lang und Alexander lief definitiv zu schnell. Lachend blieb Alexander stehen und wartete bis ich bei ihm angekommen war, ehe er mich kurz musterte. Ich war nun ebenfalls stehen geblieben und sah fragend zu ihm. „Du bist bestimmt zu schwer.“, erklärte er mir nachdenklich, während er einige Schritte auf mich zu gemacht hatte. Dann legte er eine Hand in meine Kniekehlen und die andere an meinen Rücken, ehe er mich hochhob und angrinste. „Selbst mit so einem Schwergewicht wie dir, kann ich schneller laufen, als du es alleine tust.“, erklärte er mir und setzte sich in Bewegung, während ich mich ein wenig in sein Shirt krallte, aus Angst er könnte mich doch fallen lassen. „Ich wiege überhaupt nicht viel.“, protestierte ich lächelnd. „Dummkopf.“, brummte ich noch leise hinterher woraufhin mich Alex dann mahnend ansah. „Ich bin drei Jahre älter als du, Valentin. Vergiss das nicht.“ „Das sagt doch überhaupt nichts über deine Intelligenz aus!“
Alexander hatte es sich wirklich nicht nehmen lassen, mich die restlichen zwanzig Minuten zum Fluss zu tragen, mit der Begründung es würde so um einiges schneller gehen. Selbst als ich ihn darum gebeten hatte, mich hinunter zu lassen, hatte er weiterhin darauf bestanden, mich zu tragen. Irgendwann waren meine Proteste auch abgeklungen und ich war dafür umso glücklicher, als wir unser Ziel endlich erreichten. Der Wasserfall auf der linken Seite floss mehrere kleinere Becken herunter ehe er im Fluss endete. Das Wasser schimmerte im Licht der Sonne sogar ein wenig türkis. Doch hatte ich nicht sonderlich viel Zeit um alles zu bestaunen, da mir plötzlich auch bewusst wurde, wieso Alex mich stets getragen hatte. Als ich zu ihm sah, bemerkte ich das feindselige Grinsen auf seinen Lippen. „Wie ich vorhin sagte, ich bin älter als du und du besitzt nicht einmal den Hauch einer Chance, dich groß gegen mich zu wehren.“, erklärte er mir ehe er auf den Steg zu lief, der ein wenig weiter übers Wasser führte. Er begann sogar schon zu rennen und sprang am Ende des Stegs mit mir auf dem Arm ab und landete platschend mit mir im Wasser. Ich war hatte im ersten Moment ein Problem mit der Orientierung, da mich Alexander auch losgelassen hatte um wieder auftauchen zu können, was ich ihm auch gleich tat, nachdem ich die Augen geöffnet hatte und mir das Licht an der Oberfläche klar machte, wo ich hinschwimmen musste. Somit schwamm ich nach oben und atmete tief durch, als ich die Oberfläche erreichte, und sah dann zu Alexander, welcher mich grinsend beobachtete, während er sich durch seine braunen Haare fuhr. „Vollidiot.“, brummte ich und schwamm grinsend auf ihn zu. Bei ihm angekommen versuchte ich mich dann ein wenig auf seine Schultern zu stützen, in der Hoffnung ihn somit unter Wasser drücken zu können, was mir aber nur bedingt gelang. Denn er hatte meinen Arm sofort ergriffen und zog mich wieder mit sich unter Wasser. Er wollte mich also wirklich herausfordern.
Bis zum Sonnenuntergang hatten wir uns im Wasser bekriegt und ständig war einer von uns unter Wasser getaucht, was in den meisten Fällen nun mal ich war. Dennoch hatte es mir unglaublich viel Spaß gemacht und ich hatte auch gelacht, wenn ich nicht gerade unter Wasser war und mich am Wasser verschluckte. Ich war unglaublich glücklich darüber Alexander kennen gelernt zu haben. Er war nicht nur der Grund warum ich lachte und glücklich war, sondern auch der, warum ich mich nicht ständig zuhause aufhalten musste und wieder in Selbstmitleid versank. Mein Tagebuch hatte eineinhalb unglückliche Wochen hinter sich, in denen es mir wirklich dreckig ging. Da ich auch wieder unglücklich war, sobald ich nachhause kam, verbrachte ich so viel Zeit mit Alexander wie es mir möglich war. Denis hatte gewollt, dass ich Leute kennen lernte und mit ihnen etwas unternahm und auch, wenn er mir Zeiten genannt hatte, an welchen ich zuhause erscheinen sollte, hielt ich es wirklich nicht für nötig, dann wirklich zu erscheinen. Mir passierte nichts, ganz abgesehen davon, dass ich zuhause sowieso nichts zu tun hätte, außer in mein Tagebuch zu schreiben, in welchem stets das Selbe stand. Wie mein Tag verlaufen war, was ich mit Alexander unternommen hatte und letztlich auch wieder Gefasel über meine Gefühle und wie unglücklich ich noch immer war, wenn man mir Luft ließ, in der ich darüber nachdenken konnte. „Komm her.“, meinte Alex und deutete auf den Platz neben sich im Gras, welchen ich daraufhin auch einnahm. Wir beide waren immer noch triefend nass und ich glaubte, dass es noch eine gewisse Zeit dauern würde, bis wir wirklich wieder trocken waren, doch schien es mir vollkommen egal. Krank werden würde ich sowieso nicht, zumindest ging ich stark davon aus, da mein Immunsystem bisher eigentlich die meisten Krankheiten von mir fern gehalten hatte. Ich blickte zu Alex, der neben mir im Gras lag und bemerkte, dass er mich wohl schon einige Momente vorher angesehen hatte. „Das heute war schön.“, murmelte ich leise und zufrieden vor mich her, während ich ihn anlächelte. „Das stimmt. Ich hätte nicht gedacht, dass du so lange durchhältst.“, scherzte er und zog mich ein wenig zu sich, sodass ich mit meinem Kopf den Platz auf seiner Brust einnahm und meine Hand auf seinem Bauch ruhen ließ, während ich zurück zu dem Wasser blickte, auf welchem sich nun der wunderschöne Sonnenuntergang spiegelte. Erst jetzt bemerkte ich, wie erschöpft ich eigentlich durch das ganze Toben geworden war und schloss die Augen, während ich zuließ, dass Alex mit einer Hand sanft über und durch meine Haare strich. „Und hast du irgendwelche Wünsche für Morgen?“, vernahm ich die Stimme von Alex, während er meinen Körper damit aus der Phase des Einschlafens riss. „Nichts. Einfach bei dir sein.“, murmelte ich müde vor mich her und öffnete kurz die Augen, während ich meinen Kopf von seinem Brustkorb hob, um Alex anzusehen. Dieser erwiderte meinen Blick interessiert, während seine Lippen ein glückliches Lächeln zierte. „Du bist wundervoll, weißt du das, Valentin?“ Im selben Moment ließ ich zu, wie er sich drehte und nun über mir war, sich jedoch mit den Händen neben meinem Kopf abstützte. „Wer auch immer dir dein Herz gebrochen hat, er hat nur die schlimmsten Qualen verdient. So jemanden wie dich, darf man nicht verletzen.“, murmelte er nun nur noch leise und ich schluckte schwer. Ich hatte ihm am Anfang unserer Freundschaft bloß erklärt, dass ich ein gebrochenes Herz hatte, da er mich gefragt hatte, warum ich so unglücklich war. Dennoch hatte ich ihm nie gesagt, dass es mir mein Bruder gebrochen hatte. Als Alexander sich zu mir runter gebeugt hatte um seine Lippen auf meine zu senken, legte ich meine Hand an seine Wange, um zu verhindern, dass er sich noch weiter zu mir hinunter beugte und drückte meine Lippen stattdessen einmal auf seine Stirn. Ich war nicht bereit für so etwas. Ich würde es nicht ertragen. Ich konnte niemandem anderem so nahe kommen, wie Denis. Denn solange ich es schaffte, meine Gefühle zu Denis mit einer Freundschaft zu unterdrücken, würde ich diese Grenze auch nicht überschreiten.
Meinen Kopf lehnte ich ein wenig an die Brust von Alex. Die Nacht war längst herein gebrochen und wir hatten noch ewig im Gras gelegen und uns unterhalten, bis wir beschlossen aufzubrechen um zurück zu gehen. Alexander hatte mich aus dem Gras gehoben und in seinen Armen gebettet, auch keine Proteste entgegen genommen, die ich ihm nicht gab, da ich wirklich unglaublich müde war. Er hatte es mir nicht böse genommen, dass ich seinen Kuss nicht erwidert hatte, da er verstand, dass es für mich viel zu früh war, selbst wenn ich ihm erklärt hatte, dass ich gegen seine Neigung nichts hatte und das auch für mich behalten würde. „Wie lange müssen wir denn noch laufen?“, quengelte ich leise an Alexanders Brustkorb, während ich stets die Augen geschlossen hielt. „Du meinst ich?“, verbesserte mich Alex grinsend und ich konnte sein Grinsen bereits heraushören. „Noch eine halbe Stunde.“ „Das ist lange.“, murmelte ich bloß noch vor mich her, während ich bereits mit mir selbst am debattieren war, ob es sich lohnen würde, auf seinen Armen einzuschlafen. Doch tat ich das noch, während ich darüber nachdachte.
„Valentin? Du musst schon aufstehen, um nach drinnen zu gehen.“, vernahm ich Alexanders Stimme an meinem Ohr und als ich die Augen verschlafen öffnete, erkannte ich, dass er sich zu mir vorgebeugt hatte. Mein Herz begann zu rasen. „Ich.. Äh.. Ja.“, stotterte ich bloß und ließ so langsam von seinem Hemd ab, in welches ich mich gekrallt hatte. Alexander ließ mich langsam zu Boden sinken, hielt mich aber noch fest, bis er der Meinung war, dass ich guten Stand auf meinen Füßen hatte und es schaffte, alleine zu stehen. Dann ließ er langsam von meinem Becken ab, an welchem er mich bisher stets festgehalten hatte und ich sah hinauf in seine Augen. „Danke, dass du mich getragen hast.“, murmelte ich noch ein wenig verschlafen und irritiert, während ich das Lächeln betrachtete, das sich auf seinem Gesicht ausbreitete. „Das ist doch selbstverständlich. Dann bis morgen?“ Ich nickte nur rasch. „Schlaf schön, Valentin.“, murmelte Alexander und beugte sich kurz zu mir vor, ehe er mir einen Kuss auf die Wange drückte und sich dann wieder von mir entfernte, um den Nachhauseweg anzutreten. Ich sah mich stattdessen einmal draußen um. Es war bestimmt schon unglaublich spät. Somit glaubte ich nicht, dass Denis noch wach war. Ich lief den kleinen Weg bis zur Haustüre entlang und öffnete leise die Türe. Dann tapste ich in den Flur, wo ich mir meine Schuhe und meinen Mantel auszog. Immerhin war ich nicht mehr nass und konnte den Boden nicht mehr unter Wasser setzen. Von dort aus lief ich dann am Wohnzimmer vorbei, in dem Denis nicht mehr saß, wie sonst jeden Abend, was mich doch glücklich stimmte. So blieb es mir vielleicht heute erspart, mich meinen Gefühlen stellen zu müssen. Ich lief die Treppen hinauf und marschierte den Gang entlang zu meinem Zimmer, von welchem ich dann auch die Türe öffnete und ein wenig gedankenverloren ins Zimmer trat, ehe ich die Türe hinter mir schloss. Als ich mich dann jedoch in die Richtung meines Bettes drehte, erschrak ich beinahe zu Tode. Was tat Denis denn noch hier? „Was tust du hier?“, harkte ich direkt nach, während ich beobachtete, wie er sich dort auf dem Bett platziert hatte und zwei der Knöpfe seines Hemdes offen standen. So nachlässig lief er doch sonst auch nicht herum? War irgendetwas passiert oder wollte er mir etwas wichtiges mitteilen?
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Yuna
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BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1Fr Aug 22, 2014 8:03 am

Denis:

Vor einigen Wochen hatte ich meinen kleinen Bruder Valentin dazu gezwungen, sich endlich jemanden zu suchen mit der er seine Zeit verbringen konnte. Zumindest nachdem an einem Abend die Situation eskaliert war. Ich vergaß diesen Tag stets nicht und hatte auch den Großteil meiner Zeit damit verbracht, darüber nachzudenken und mir selbst noch mehr Vorwürfe zu machen. Ich schien momentan weder fähig ihm ein Bruder, noch ein wirklicher Freund zu sein. Doch diesen hatte er mittlerweile gefunden. Vor einigen Tagen hatte er ihn mir vorgestellt, mir erzählt was für verrückte Dinge sie bereits gemacht hatten. Auf der einen Seite erwärmte es mir das Herz, und auf der anderen brach diese ganze Situation es mir nur noch ein weites Mal. Es freute mich ihn so glücklich zu sehen, und eigentlich sollte ich mir auch keinerlei negative Gedanken darüber machen. Aber ich war nicht länger fähig, zu leugnen, dass ich einen sehr großen Fehler gemacht hatte. „Vielleicht wird er mir irgendwann verzeihen“, beendete ich den Eintrag in meinem Tagebuch. Seit drei Wochen schrieb ich in dieses, und hielt es stets vor meinem kleinen Bruder versteckt. Es standen viele Dinge drin die selbst in seinen Augen absurd sein könnten, und ich würde auch niemals wollen dass er nur ein Wort davon lesen würde. Auch wenn es sich meistens nur um die Liebe zu ihm handelte. Um die Gefühle die mir so verboten waren, gemischt mit diesem unbeschreiblichen Verlangen nach seiner Nähe und seinem Körper. Solange ich diese Worte niederschreiben konnte sah ich keine Probleme. Es war wie eine Aussprache für mich, und diese könnte ich so mit niemandem wirklich führen. Sie würden mich alle für krank und pervers erklären, und darauf konnte ich tatsächlich verzichten. Somit schloss ich das Tagebuch und stellte es zurück in meinen Schrank mit zu den anderen Büchern, unter welchen es absolut nicht auffiel. Erst dann schaute ich kurz auf die Armbanduhr die ich trug. Es war sichtlich spät und Valentin war schon wieder nicht zuhause. So oft hatte ich ihm nun gesagt welche Zeiten er einzuhalten hatte, und trotzdem blieb er einfach ewig weg. Ich war mir zwar sicher dass ihm nichts passieren konnte, aber ich wollte auch nicht daran denken, was er gerade noch treiben könnte. Schon der Gedanke trieb mir einen kalten Schauer über den Rücken, während ich beinahe schon wieder wütend wurde. Wütend auf den Jungen, mit dem Valentin sich so gut verstand. Er mochte nett sein, und das wollte ich auch gar nicht versuchen zu leugnen. Aber er war meinem Bruder so sympathisch, dass es mir beinahe schon ein wenig zu extrem war. Er sollte sich unter keinen Umständen verlieben und von diesem Kerl womöglich noch anfassen lassen. Würde ich das rausbekommen, wäre ich wahrscheinlich ohnehin nicht länger aufzuhalten. Niemand außer mir sollte das Privileg haben, Hand an Valentin zu legen. Selbst wenn ich es bis heute verpönt hatte, kam ich von der Nacht mit ihm nicht los. Sie hatte mir nur noch einmal gezeigt, dass er für mich die pure Perfektion sein wollte, während ich ihn hingegen total scheiße behandelte, weil ich einfach keine andere Wahl hatte. Ich kannte die ganzen Gesetze und hatte sogar so manches Mal mit ihnen zu tun, während Valentin sich darüber noch absolut keine Gedanken machen brauchte. Zumindest nicht wenn er sich nicht gerade in der Öffentlichkeit mit irgendeinem Jungen erwischen lassen würde.
„Ich kann nicht mehr schlafen“, hörte ich meine kleine Schwester murmeln, während ich seelenruhig auf dem Sofa im Kaminzimmer saß. Ich schaute zu ihr, wie sie dort in ihrem Nachthemd mit dem Bären in ihrer Hand stand. Ich wollte nun nicht mit ihr diskutieren, weswegen ich mich auch direkt erhob und zu ihr ging, bevor ich sie hochnahm und direkt zu ihrem Zimmer marschierte. Schon seit längerem wachte sie nachts auf und meinte zu mir, dass sie nicht mehr schlafen könnte. Mir war der Grund dafür längst bewusst, doch wie sollte ich irgendwas unternehmen? Sie konnte nicht schlafen, wenn sie keine Ahnung hatte, wo Valentin sich rumtrieb, und ob er heil nach Hause kommen würde. Mir ging es doch den ganzen Tag genau so. Er verschwand morgens wortlos aus seinem Zimmer, und kehrte irgendwann nachts vielleicht wieder Heim. Dieses Verhalten welches er an den Tag legte, machte mich auf Dauer tatsächlich fertig. Ich hatte keine Chance mich irgendwie mit ihm auseinanderzusetzen, weil er ständig abblockte, sobald ich es versuchte. Ich konnte nur nachvollziehen wieso er so zu mir war. Was ich ihm angetan hatte war unfair gewesen, und das sah ich auch ein. Aber ich konnte ihm momentan nichts Gutes tun, und ich wollte es auch eigentlich gar nicht. Was sollte ich schon machen? Mir schien momentan danach als würde er mich hassen. Vielleicht wäre es sogar gut so – auch wenn es mich immer mehr verletzte und überforderte. „Wann kommt Valentin wieder?“ Angespannt sah ich zu meiner kleinen Schwester herunter, als ich sie ins Bett gelegt und mich auf die Kante von diesem gesetzt hatte. Sie hatte mich völlig aus meinen Gedanken gerissen, was ich in dem Moment aber sogar als hilfreich empfand. „Ich weiß es nicht, meine Süße“, murmelte ich, während ich sie zudeckte. „Aber bestimmt bald. Du weißt doch, er kommt immer so spät nach Hause, seit er einen neuen Freund kennengelernt hat.“ „Mag er ihn lieber als dich?“ Mir blieb beinahe das Herz bei ihrer Frage stehen. Ob er ihn mehr als mich mochte? Seit wann stellte sie solche Fragen? Ein wenig überrascht zwang ich mich zu einem lächeln, ehe ich leicht mit den Schultern zuckte. „Vielleicht.“ „Oh“, erwiderte sie. „Das tut mir leid!“ Mit einem Nicken strich ich ihr vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht, während ich sie ein wenig musterte. „Jeder findet mal irgendwann einen Menschen, den er plötzlich mehr mag, als den vorherigen. Manche jedoch mögen ihr Leben lang nur eine einzige Person“, erklärte ich ihr dann doch noch, woraufhin sie mich interessiert musterte. „Magst du auch schon jemand anderes?“ Lächelnd schüttelte ich nun den Kopf, bevor ich mich kurz zu ihr herunter beugte, und ihr einen Kuss auf die warme Stirn drückte. „Das wird sich wahrscheinlich auch nicht mehr ändern. Schlaf gut, meine Prinzessin.“
Seit einer Weile saß ich nun ein wenig unbeholfen im Kaminzimmer und starrte ununterbrochen in das Feuer im Kamin während ich mir stets Gedanken machte. Mittlerweile war es schon lange nach Mitternacht, und Valentin war immer noch nicht nach Hause gekommen. Ich kannte die Familie des Jungen zwar, und wusste dass Valentin zur Not auch bei ihnen übernachten könnte, aber davon hatte ich ihm oft genug abgeraten. Ich wusste dass er darauf nicht hören wollen würde. Mir war nur wichtig, dass die beiden sich nicht zu nahe kamen. Mir schien nämlich nicht danach, als wäre er meinem Bruder sonderlich abgeneigt. Und dadurch dass er auch nicht sehr viel älter als er war, hatten die beiden sogar einige gleiche Interessen. Ich teilte mit meinem Bruder beinahe gar nichts, und mittlerweile war da wahrscheinlich auch nichts mehr. Er hatte mich einst geliebt. Und diese Liebe war mittlerweile wahrscheinlich erloschen, was mir, wie ich wieder merkte, doch mehr weh tat als alles andere. Denn dieser Junge bedeutete mir mein ganzes Leben. Und ich hatte ihn nur aus gesetzlichen Gründen von mir gestoßen. Ich war fähig ihn zu lieben, und das nicht nur wie einen Bruder. Aber das Gesetz und der Gedanke an sein biologisches Alter, hatten mir letzten Endes doch noch alles kaputt gemacht. Es zerstörte mich von Tag zu Tag mehr, abends noch auf ihn zu warten. Ich brachte ihn mittlerweile nicht mehr ins Bett, sondern war einfach nur wach um zu überprüfen, dass er tatsächlich nicht wieder verschwand. Ich machte mir wirkliche Sorgen um ihn und er wusste es nicht einmal. Oder es interessierte ihn nach allem, was ich ihm mittlerweile angetan hatte, nicht mehr. Aber was sollte ich tun? Was war sein größer Wunsch? War es noch sein größer Wunsch? Ich erhob mich von dem Sofa und marschierte zu dem Kaminsims, auf welchem ein Foto von uns beiden stand. Unser Vater hatte es vor ungefähr zwei Jahren gemacht, als wir gemeinsam in das neue Haus gezogen waren. Valentin und ich saßen gemeinsam auf der Treppe und lächelten frech. Es hatte sich eigentlich nicht viel verändert. Valentin hatte bloß an Reife gewonnen und ich war idiotischer geworden, wie ich wieder feststellte. Angespannt sah ich erneut auf meine Uhr, bevor ich tief durchatmete. Es war so unfassbar spät, und meine Sorge um ihn wuchs. Ich hatte ihm keine großen Regeln mehr aufstellen wollen, nachdem er nach seinem Geburtstag so groß damit angegeben hatte, dass er nun auch über sich selbst bestimmen konnte. Ich wollte ihm sämtliche Freiheiten lassen und tat es auch, und sah nun, dass das keinesfalls gut von mir gewesen war. Trotz meinem Vertrauen gegenüber ihm, wurde mir das auch zu viel. Was sollte ich aber tun? Ich wollte nicht den schlechten Bruder raushängen lassen, und mich nun auf den Weg zu dem Haus von Alexander machen. Falls Valentin dort war, würde ich mich nur unnötig blamieren. Auch wenn mich alles, hinsichtlich Valentin, was mir schaden könnte, nicht interessierte. Mir ging es einzig und allein um sein Wohlergehen.
Dieser Junge bedeutete mir mein ganzes Leben. Und mit der Zeit, die ich dort einfach still herum stand, wurde mir das immer schmerzlicher bewusst. Es brach mir das Herz, ihn mit jemand anderem so glücklich zu sehen. Er war sein Leben lang bei mir gewesen, ich hatte ihn zum Lächeln gebracht und gemeinsam mit ihm gelacht. Und hatte ich ihn wegen einer einzigen gemeinsamen Nacht von mir gestoßen. Ich hatte ihm in dieser Nacht das Gefühl gegeben, ihn wirklich ernsthaft zu lieben, bis ich ihm einige Tage danach das Herz gebrochen hatte. Ich wollte das nicht, und ich hätte es auch nie gewollt. Aber er hätte nicht gewusst, worauf er sich eingelassen hatte. Auf seinen Bruder, welcher krank vor Liebe nichts mehr wollte, als ihn glücklich zu machen. Und das auf jede nur erdenkliche Art und Weise. Ich schluckte schwer, ehe ich kurz rüber zu meinem Zimmer linste. Mein Bett rief mir erneute Erinnerungen ins Gedächtnis, welche mein Herz erneut knacksen ließen. Diese Nacht war die innigste, und somit schönste meines bisherigen Lebens gewesen. Keine Frau könnte mir je geben, was Valentin mir gegeben hatte. Ich hatte keine von ihnen geliebt, und Valentin besaß, ohne es zu wissen, bereits seit mehren Jahren mein Herz. Ich liebte ihn aufrichtig, ehrlich. Ohne dass mir je auch nur ein Wort darüber über die Lippen gekommen war. Wahrscheinlich würde das auch niemals in meinem Leben passieren. Ich sollte lieber versuchen, nachzuhelfen, was seinen neuen Freund betraf. Oder zumindest einige für ihn akzeptable Regeln aufstellen. Somit müsste ich auf ihn warten, und ihn dann über die Uhrzeiten belehren. Darüber, dass er sich keinesfalls auf ihn einlassen sollte, wenn er sich nicht sicher war. Und so wanderte ich langsam in sein Zimmer ließ mich dort auf seinem Bett nieder und schaute ein wenig abwesend auf den Boden. Die ganzen Gedanken die ich mir gemacht hatte, waren stets nicht verflogen. Und sie würden es auch in den nächsten Wochen nicht tun. Trotzdem konnte ich nun nichts mehr überstürzen. Es war an der Zeit, abzuwarten. Denn überforderte ich ihn nun, würde es nicht gut enden. Jeder brauchte seine Zeit, und ihm wollte ich diese geben. Er sollte von mir aus die Chance haben, sich auf jemand Neues einzulassen. Wenn Alexander ihm so gut gefiel, sollte er es mit ihm versuchen. Ginge es nicht, wäre ich stets da für ihn. Denn meine Liebe erlosch nicht, nur weil er versuchte, endlich glücklich zu werden.
„Was tust du hier?“ Angespannt hob ich meinen Blick an, als ich Valentin plötzlich in seinem Zimmer erblickte. Ich war so vertieft in meine Gedanken gewesen, dass ich ihn erst nicht mitbekommen hatte. Nun aber sah ich zu ihm rauf, bevor ich neben mich auf das Bett deutete, damit er sich neben mich setzte. Das hatte er auch noch einer Weile getan, weswegen ich direkt zu ihm sah und mich zu einem Lächeln zwang. Mich freute dass er scheinbar so viel Zeit mit Alexander verbringen konnte, aber ich hielt es kaum aus. Davon jedoch wollte ich nichts erwähnen. Er sollte seinen Freiraum behalten und alles austesten, solange er sich dabei nicht überforderte oder sich selbst schadete. „Es freut mich, dass du so viel zeit mit Alexander verbringen kannst“, erklärte ich ihm ziemlich ruhig, während ich ihm in die Augen sah. Ich log ihn damit auch keinesfalls an. Es freute mich tatsächlich für ihn. „Aber ich möchte, dass du früher nach Hause kommst. Ich kann und will dich nicht kontrollieren, aber ich möchte nicht, dass du um die Uhrzeit noch draußen bist. Und wenn es der Fall ist, gehe mit zu Alexander und übernachte zur Not bei ihm.“ Es ging mir nicht darum ihn hier nun zu provozieren oder aufzuziehen. Ich wollte ihm bloß deutlich machen, dass ich mich, trotz den Auseinandersetzungen und den Problemen, stets für ihn und sein Wohlergehen interessierte. Ich war und blieb nicht umsonst sein idiotischer großer Bruder. Trotz meiner Eifersucht beherrschte ich mich schließlich. Ich hatte auch schon früh meine Erfahrungen gemacht, jedoch nicht mit einem Mann oder sogar meinem eigenen Bruder, wie Valentin es getan hatte. Es konnte letzten Endes ganz anders sein, würde er sich Alexander irgendwann so intim nähern, hatte er es nicht bereits getan. „Und ich möchte, dass du aufpasst. Wenn das mit dir und Alexander mehr als nur eine Freundschaft ist, meine ich“, erklärte ich, während ich ihm vorsichtig eine Strähne hinters Ohr strich und lächelte. „Gib auf dich Acht, wenn ich es schon nicht kann, kleiner Bruder.“ Und somit drückte ich ihm zärtlich einen Kuss auf die Stirn. „Ich liebe dich.“ Und mit diesen Worten erhob ich mich von dem Bett, bevor ich letztlich ohne weiteres aus dem Zimmer marschierte. Ich wusste dass er nun alt, vor allem aber reif genug war. Er wusste sicherlich was er tat, und ich setzte mein vollstes Vertrauen in ihn. In meinen Bruder. In meinen kleinen Valentin.
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BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1Sa Aug 23, 2014 2:58 am

Valentin:

Ich war so unglaublich nervös, nervös weil ich meinem Bruder näher war, als die ganzen letzten drei Wochen. Ich hatte mich nie neben ihn gesetzt und war immer auf Abstand geblieben und nun machte sich die Anspannung meines Körpers bemerkbar, die schon auftrat, obwohl ich nur neben ihm saß. Mit schnell schlagendem Herz blickte ich zu Denis und erwiderte seinen Blick interessiert, obwohl mir nicht einmal danach war, ihm in die Augen zu schauen. Nicht weil ich ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber hatte, sondern weil ich es nicht ertrug. Denn sobald ich ihn nur sah, schossen mir all die Bilder der wohl einzigen gemeinsamen Nacht durch den Kopf, die Laute, die nicht nur auf meiner Seite erklungen waren und die Welle der Gefühle, die meinen Körper zu dem Zeitpunkt bereits durchströmt hatte. „Und wenn es der Fall ist, geh mit zu Alexander und übernachte bei ihm.“ Ich nickte rasch, während ich es nicht ertrug, ihm in die Augen zu sehen. Ebenso ertrug ich es nicht, wie er mir einige verirrte Haarsträhnen hinter mein Ohr strich, während er mich darüber belehrte, dass ich auf mich aufpassen sollte, falls das zwischen Alexander und mir etwas ernstes wurde. Wieder nickte ich bloß, weil ich wusste, dass meine Stimme brüchig sein würde. Ich wollte ihm nicht zeigen, dass es mir in seiner Nähe noch immer mies ging. Eigentlich hatte ich auch gehofft, dass es anders werden würde, sobald ich ihm wieder unter die Augen trat. Dass es anders wäre, wenn ich mich mit Alexander anfreundete. Doch vielleicht reichte diese Freundschaft wirklich nicht mehr aus. Vielleicht wäre es besser einen Schritt weiter zu gehen, um meine Gefühle vollständig zu unterdrücken. Denis freute es ja, dass ich mit Alexander zu tun hatte. Vielleicht würde es ihn ebenfalls freuen, wenn sein kleiner Bruder nicht mehr an ihm, sondern einem anderen Jungen hing. „Ich liebe dich.“, murmelte Denis, nachdem er seine Lippen auf meine Stirn gedrückt hatte und verschwand aus meinem Zimmer, ohne dass ich noch etwas gesagt hatte. Ich hielt es nicht für nötig ihm zu erzählen, dass ich es ihm gleich tat. Denn ich liebte ihn auf eine andere Art und Weise. Somit blieb ich einfach einen Moment lang auf dem Bett sitzen und zerbrach mir meinen Kopf darüber, wie die Zukunft aussehen würde. Ich zog es auch in Erwägung nun öfter bei Alexander zu übernachten, wenn es Denis schon nicht störte. Vielleicht entwickelte sich wirklich was und ich kam endlich über die Liebe zu meinem großen Bruder hinweg. Zumindest redete ich mir das so ein. Erschöpft erhob ich mich noch einmal von meinem Bett und schleppte mich zu meinem Schreibtisch, wo ich mich auf dem Holzstuhl sinken ließ, bevor ich mein Tagebuch aufklappte und den Stift ergriff. „Ich war den ganzen Tag lang mit Alexander beim See. Wir waren mehrere Stunden im Wasser, ehe wir uns zusammen den Sonnenuntergang angesehen haben. Doch als er versucht hat mich zu küssen, habe ich ihn abgewiesen. Vermutlich habe ich ihn verletzt, aber ich bin nicht so weit. Ich bin noch lange nicht über meinen großen Bruder hinweg. Doch bald werde ich soweit sein. Ich werde meine Gefühle einfach unterdrücken müssen. Sie sind verboten und nicht erwidert. Alexander hingegen versucht wirklich alles, damit ich glücklich bin, während mein Bruder, der diesen Posten früher hatte, mir nun mit jeder Begegnung schlechte Laune bereitet. Vermutlich nicht einmal weil er das so will, sondern einfach, weil er mir so weh getan hat und ich verdammt nochmal nicht darüber hinweg komme. Es wird wohl besser sein, wenn ich in der Zukunft öfter bei Alexander bleibe und dort übernachte. Zuhause bin ich schließlich auch nur, um zu schlafen und nicht einmal mehr, weil ich mich dort mit irgendjemandem groß beschäftige.“

Ich lag auf der Wiese und sonnte mich in den letzten warmen Sonnenstrahlen des Jahres, bevor der Winter hereinbrechen würde und all die Farben einem tristen weiß weichen würden. Ich persönlich liebte den Winter, den Schnee und die Kälte. Vor allem aber mochte ich die Abende vor dem Kamin, mit einem Tee in der Hand, lieber als in allen anderen Jahreszeiten. Leicht grinsend drehte ich mich schließlich auf die Seite und sah zu Alexander, welcher stets neben mir lag und die Augen geschlossen hielt. Ich wusste genau, dass ihm solch ruhige Dinge keinen sonderlichen Spaß bereiteten, doch für mich machte er sie alle mit. Er hatte sich auch im Sommer fast jeden Abend gemeinsam mit mir unter den Sternenhimmel gelegt und bloß auf Sternschnuppen gewartet. Es hatte sich wirklich einiges geändert. Seit knapp einem Jahr schlief ich mehr bei Alexander, als zuhause und hatte auch mein Tagebuch mit zu ihm genommen. Jedoch schrieb ich in dieses meist, wenn Alexander schon schlief und versteckte es jedes Mal unter meiner Matratze, damit er es nicht fand. Es standen zu viele Dinge darin, die er nicht wusste, Dinge, die er nie erfahren durfte. Somit hütete ich dieses kleine Buch, wie ein eigenes wichtiges Geheimnis, welches nur mir gehörte. Spielerisch piekte ich Alex in die Seite, welcher daraufhin sofort die Augen öffnete und mich ansah. „Fang nicht damit an.“, warnte er mich und ich piekte ihn erneut. „Wieso?“, fragte ich provokant grinsend. „Weil es dann für dich nicht gut ausgeht.“ Er grinste nun ebenfalls. „War das etwa eine Drohung, Alex? Das höre ich aber nicht gerne.“ Leicht lachend piekte ich ihn erneut, ehe ich seiner Hand auswich, die meine zu fangen versuchte. „Daneben.“, entgegnete ich ihm, ehe ich aufstand und ein paar Schritte Abstand von ihm nahm. Er stand nun ebenfalls auf und lief auf mich zu. „Wenn ich dich kriege, werde ich mich rächen, Valentin Hartwig.“ Ich kicherte. „Du bist die ganze Zeit nur am drohen und dennoch machst du absolut nichts.“ Leicht grinsend wich ich ihm dann erneut aus und lief über den Rasen, ehe ich mich hinter einer Eiche versteckte, als könne er mich dann nicht mehr sehen. „Och, Valentin. Ich dachte über solche Verstecke sind wir derweil hinweg.“ „Wieso hinweg? Ich kann immerhin um den Baum herum laufen und du mich dadurch nicht kriegen.“ Grinsend vergrub ich meine Hand in einem Berg an Blätter und hatte anschließend etliche in der Hand, die ich Alex dann ins Gesicht warf, als dieses auf der rechten Seite des Baumes erschien. Anstatt er sich jedoch die Blätter von den Schultern und aus den Haaren strich, ergriff er mein Handgelenk und zog mich somit zu sich hin. „Du bist total doof, Valle.“, erklärte er mir grinsend, während er sich nun mit seiner freien linken Hand einige Blätter von der Schulter strich. Die in seinen Haaren blieben vorhanden und brachten mich zum Lachen. Doch weil ich nicht ganz so fies sein wollte, zupfte ich ihm die Blätter dann mit meiner freien Hand aus seinen Haaren und ließ sie immer zu Boden gleiten. „Was mache ich bloß mit dir?“ „Gar nichts, weil du mich magst?“, hinterfragte ich lachend und er zog mich nur noch ein Stück zu sich und blickte mir ein wenig ernster in die Augen. „Falsch. Ich liebe dich und das weißt du.“ Mein Herz setzte einen Moment lang aus. Bisher war ich seinen Worten immer geschickt entwischt, hatte eine passende Ablenkung gehabt, wenn er mir erklärte, dass er mich liebte, weil ich wusste, dass ich einzig und alleine meinen Bruder lieben konnte. Ich hatte ihm nie weh tun wollen, was ich nun ebenfalls nicht wollte und konnte mich nicht einmal mehr wehren, als er seine Lippen auf meine senkte. Wir waren in dem Hintergarten seines Anwesens und ich wusste, dass uns hier niemand sah. Dennoch fühlte ich mich unglaublich schlecht, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, ich würde meinen Bruder betrügen. Doch mit diesem hatte ich nicht einmal mehr sonderlich viel zu tun. Er hatte nun bestimmt eine Freundin. Somit erwiderte ich den Kuss noch ein wenig zögernd, während ich eine Hand auf seiner Brust platzierte. Irgendwann löste sich Alex jedoch von mir und sah mir erneut in die Augen, diesmal jedoch mit einem zufriedenen beinahe glücklichen Lächeln auf den Lippen. „Ich liebe dich, Valentin.“ Und nun war mir klar, ich würde ihm sein Herz nicht brechen können, so wie mir meines gebrochen wurde. Ich würde mitspielen und an seiner Seite stehen, bis er wusste, dass ich der Falsche war. Ich war für immer hoffnungslos verliebt und vielleicht würde ich es ja doch eines Tages schaffen, Gefühle für Alexander zu entwickeln, welcher sich schließlich wirklich liebevoll um mich kümmerte.

„Wie lange muss ich denn noch wach bleiben?“, quengelte ich leise und versuchte mich im Bett ein wenig zu drehen. Es waren erst zwei Wochen vergangen, seit dem ersten wirklichen Kuss zwischen uns und seitdem führten wir so etwas wie eine Beziehung. Es hatte sich zwar nicht viel geändert, da ich bereits vorher in seinem Bett geschlafen hatte, dennoch waren mehr Zärtlichkeiten vorhanden. Zwar hatte ich bisher stets deutlich gezeigt, dass ich nicht bereit war, um mit ihm zu schlafen, dennoch ließen sich Küsse und sonstige Kleinigkeiten nicht vermeiden. Doch musste ich sagen, dass ich nach einiger Zeit begonnen hatte, seine Berührungen und seine Nähe zu genießen, weil ich nie an Denis denken musste, wenn ich bei ihm war und er mir so nah kam. Ich blendete ihn einfach aus und schien für diese Zeit geheilt von meinem gebrochenen Herzen, welches trotz allem noch immer in tausend Teile gesprengt war. Ihn sehen tat ich sowieso kaum noch, da ich mich manchmal sogar Wochenlang nicht zuhause blicken ließ. Ich hatte dort nämlich nicht mehr das Gefühl zuhause zu sein. Mich brauchte dort niemand wirklich und ich litt nur, wenn ich dort war. Somit war ich auch ganz froh darüber, bei Alexander bleiben zu dürfen. „Sag mir nicht, du willst nicht in deinen eigenen Geburtstag reinfeiern.“ Alexander sah ungläubig zu mir hinunter, während er mich zu sich zog und ich an seiner Brust lag. „Nicht wenn ich so müde bin.“, protestierte ich leise und gähnte etwas, während ich zu ihm hinauf sah. „Du bleibst heute trotzdem noch wach. Es sind nur noch ein paar Minuten. Bleib für mich wach.“, entgegnete mir Alexander und strich mir vorsichtig übers Haar, während er mich sanft anlächelte. Ich nickte rasch und schloss zumindest die Augen, während ich meinen Kopf auf seiner Brust ruhen ließ. Ich war müde. Ich wollte schlafen und nicht meinen Geburtstag feiern. Es war doch vollkommen egal, dass ich ein Jahr älter wurde. Das ich fünfzehn wurde. Mich interessierte mein Alter sowieso nicht mehr.
„Valentin, steh auf.“, brummte Alexander, während er mich langsam dazu brachte mich aufzusetzen, während ich noch versuchte verzweifelt die Augen zu öffnen. Der Raum war derweil durch Kerzenlicht erleuchtet und auf dem Nachttisch neben mir stand ein Kuchen. Ich war ein wenig überfordert, doch schien Alex sich nichts daraus zu machen, sondern grinste mich nur blöd an, seitdem ich die Augen geöffnet hatte. „Alles Gute zum Geburtstag.“, murmelte er grinsend und hielt mir ein Armband hin. Doch hatte ich nicht mal groß Zeit mir den Anhänger eines Sternes anzuschauen, da er mir dieses Armband bereits um mein Handgelenk machte und mich daraufhin wieder anlächelte. „Das hättest du nicht machen müssen. Ich wollte doch überhaupt nichts haben.“ „Du hast aber etwas bekommen und ich will keine Proteste von dir hören. Das ist nur dafür da, damit du mich nicht vergisst. Egal was passiert.“, entgegnete er mir sofort und zog mich in einen kurzen aber dennoch zärtlichen Kuss, ehe er auf den Kuchen deutete. „Kuchen? Du willst bestimmt ein Stück, oder nicht?“ Ich nickte. Der erste Geburtstag, den ich nicht zuhause feierte. Der erste Geburtstag, ohne meine Familie. Der erste Geburtstag, ohne meinen großen Bruder und demnach meiner hoffnungslosen Liebe.

Mit eingefrorenen Fingern versuchte ich nun schon seit einer Stunde einen Schneemann zu bauen, der nicht wie etwas vollkommen anderes aussah. Ich hatte bereits drei verschieden große Kugeln geformt, selbst wenn sie ein bisschen von einer Kugel abwichen, und sie aufeinander gestellt, dem Schneemann jedoch noch kein Gesicht gegeben, weil ich noch unzufrieden war. Stattdessen strich ich den Schnee, der zu viel war, bloß von den Kugeln ab und drückte an Stellen, an denen zu wenig war, noch ein wenig Schnee drauf. Meine Hände brannten bereits vor Kälte und ich war bereits seit einer halben Stunde der Meinung, nicht mehr lange draußen bleiben zu können, doch wollte ich meinen Schneemann unbedingt fertig bekommen. Alexander war zwischenzeitlich reingegangen, wo er nun noch immer war, da es ihm hier draußen zu kalt war, was ich nur bestätigen konnte. Wenn ich nicht so darauf bestanden hätte, diesen Schneemann zu Ende zu bauen, säße ich nun vermutlich schon mit einem Tee vor dem Kamin. „Bist du immer noch nicht fertig?“, vernahm ich Alexander hinter mir und spürte schon darauf seine Hände an meinem Becken, ehe die Wärme seines Körpers ein wenig zu meinem geleitet wurde und ich eine Gänsehaut bekam. „Heinz will einfach nicht.“, beschwerte ich mich grinsend, während ich zumindest kurzzeitig beschlossen hatte, dass dieser halb Mensch, halb undefinierbares Wesen, „Heinz“ heißen sollte. „Heinz sieht doch gar nicht so.. schlecht aus.“, murmelte er mir grinsend ans Ohr und sein warmer Atem, trieb mir erneut eine Gänsehaut ein. „Hör auf zu lügen. Ich weiß, dass er grässlich aussieht.“ „Nein, nur ein wenig.. ungewöhnlich.“, entgegnete er mir grinsend und ließ von meinem Becken ab, trat dafür ein wenig auf meine Seite. „Willst du nicht reinkommen? Du kannst die nächsten Tage immer noch einen neuen Schneemann bauen.“ „Nein, möchte ich nicht. Ich will, dass Heinz wenigstens runde Körperteile hat.“ Ich grinste Alex an, während er den Kopf schief legte und mich nachdenklich ansah. „Dann werde ich dich wohl dazu bringen müssen.“ Kurzerhand hatte Alexander den Kopf von Heinz von dem Rest seines Körpers getrennt und zerbrach ihn in zwei Hälften, eher er mich damit bewarf. Da der Schnee zu fein gewesen war, rieselte er beinahe nur noch über mich, als er bei mir ankam und meine Haare sowie meine kompletten Klamotten waren nun bedeckt von Schnee. „Du Idiot! Wie soll Heinz denn nun etwas sehen oder gar reden?“ Lachend formte ich einen Schneeball aus dem Schnee, der auf dem Boden lag und bewarf Alex damit, welcher bereits dabei war, einen weiteren Schneeball zu formen.
Drinnen angekommen erschauderte nicht nur mein Körper unter der plötzlichen Wärme des Hauses, sondern auch das Haus hatte darunter zu leiden, dass Alexander und ich nach einem kleinen Krieg beschlossen hatten, wieder nach drinnen zu gehen. Der Boden war recht schnell triefend nass, da der Schnee, der noch zuvor an uns und unseren Kleidern geklebt hatte, nun als Wasser zu Boden tropfte. Das änderte jedoch nichts daran, dass Alexander und ich beide vollkommen nass waren und wir uns dringend umziehen mussten, damit wir uns nicht noch erkälteten. „Warte eben hier.“, meinte Alexander ehe er die Treppen zu seinem Zimmer hoch sprintete, vermutlich, damit ich nicht noch zusätzlich dort alles mit ihm nass machte und so kam er daraufhin schon mit Klamotten und Handtüchern hinunter und stapfte mit mir ins Kaminzimmer. Seine Eltern waren meist tagelang unterwegs, weil sein Vater als Wache am Schloss arbeitete und seine Mutter als Zofe. Trotz allem hatten sie darauf verzichtet am Schloss zu wohnen und hatten sich dieses gemütliche Anwesen zugelegt. Grinsend begann Alexander mir meine Haare abzutrocknen, sodass mir kurzerhand all meine Haare im Gesicht hingen. „Du kannst das einfach nicht.“, protestierte ich dagegen, dass er damit weiter machte und begann mir nun selbst meine Haare abzutrocknen, was definitiv auf ein besseres Ergebnis hinaus lief, obwohl meine Finger sich noch immer anfühlten, als wären sie Eisblöcke. Kurz darauf hatte ich mir auch meine Klamotten vom Körper gestreift, hielt meine nasse Boxershorts jedoch weiter an, während ich sämtliche andere Stellen meines Körpers abtrocknete. Alexander hatte hingegen kein Problem damit sich komplett auszuziehen, was mich beschämt wegsehen ließ, als ich es gewagt hatte, ihn anzusehen. Glücklicherweise bemerkte er dies nicht, sonst hätte er mich vermutlich auf die Röte in meinem Gesicht angesprochen. Nachdem ich mir zumindest ein leichtes Hemd übergezogen hatte, streifte ich mir die Boxershorts vom Becken und zog die Andere ziemlich schnell wieder an, bevor ich mich in eine Hose quetschte. Alexander war derweil schon fertig geworden und in die Küche gelaufen, aus welcher ich bereits das Wasser unter der Hitze pfeifen hörte. Leicht grinsend schleppte ich somit meine und seine Klamotten durchs Haus bis ins Badezimmer, wo ich sie über die Badewanne legte.
„Ist dir immer noch kalt?“, erkundigte sich Alexander, während ich mit dem Tee neben ihm auf dem Sofa saß und still vor mich her zitterte. Ich nickte schweigend, woraufhin mich Alexander ziemlich schnell zu sich gezogen hatte und mich grinsend ansah, während ich bloß verwundert zu ihm hoch sah. „Wieso bist du bitte so warm?“ „Damit du dich an mir wärmen kannst, Valentin.“, entgegnete er mir lachend und ich schüttelte bloß grinsend den Kopf, während ich mich etwas an ihn lehnte und einen Schluck meines Tees trank. „Der Tag heute war schön.“ Ich nickte zustimmend auf seine Worte und lächelte etwas vor mich hin. „Auch wenn Heinz nie die Chance bekommt, das Licht der Welt zu erblicken.“, murmelte ich grinsend vor mich her und hielt die warme Tasse zwischen meinen noch immer kalten Händen.

Vorsichtig und recht leise tapste ich durch den Flur, musste nach einem kleinen Rundgang im Haus jedoch feststellen, dass sich nichts verändert hatte, in den Wochen in denen ich bei Alex geschlafen hatte, zumal Denis nicht da war, was mir Caroline direkt sagte, als ich auf sie traf. Sie lief auf mich zu und umarmte mich, drückte mich fest an ihren noch immer kleinen Körper und ich erwiderte diese Umarmung bloß grinsend. „Du bist größer geworden, stimmt's?“ „Denis ist einkaufen. Er vermisst dich.“, erklärte mir Caroline, obwohl es nicht ansatzweise mit meiner Frage zu tun hatte und ich löste mich seufzend aus ihrer Umarmung. „Er war an deinem Geburtstag schlecht gelaunt, weil du nicht hier warst. Bitte komm das nächste Mal. Versprich es mir!“, forderte sie mich auf und ich strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. „Ich verspreche es dir. Aber nur wenn du jetzt aufhörst über deinen Bruder zu sprechen und dich wenigstens mal darüber freust, dass ich da bin.“ Sie begann zu grinsen und ergriff meine Hand, ehe sie mich in ihr Zimmer führte und sich zu mir umdrehte. „Fällt dir was auf?“ Erwartungsvoll blickte sie mich an und ich ließ meinen Blick umher schweifen. Bei ihrem Bett wurde mir letztlich klar, auf was sie hindeuten wollte. Ihre Puppe lag dort nicht mehr. „Oh. Wo ist deine Puppe denn hin?“, erkundigte ich mich lächelnd. „Die brauche ich nicht mehr.“, erklärte sie mir stolz. „Ich bin schon groß.“
„Denis hat sich gestern beim Kochen verbrannt.“, kicherte Caroline. „Das war lustig. Ich wette, du hättest genauso gelacht, wie ich.“ Ich hörte ihr nun schon eine ganze Weile zu, bei dem was sie mir so erzählte. Meist sagte sie mir, was ich in der Zeit, in der ich nicht mehr hier war, verpasst hatte und erzählte mir meist Dinge über Denis. Ich ließ sie erzählen, da ich ihr nicht zeigen wollte, dass mich dennoch jedes Wort über Denis wieder an ihn erinnerte, obwohl ich versucht hatte, ihn die letzten Monate zu verdrängen. „Wer hat dir das geschenkt?“, fragte Caroline schließlich, als sie auf den Arm blickte, den ich um sie gelegt hatte und welchen eben das Armband von Alexander zierte. „Ein guter Freund von mir.“ „Der, den du lieber magst als Denis?“, erkundigte sie sich und ich merkte, wie sie meinen Worten damit einen Stich versetzte. Alexander war mir nicht wichtiger als Denis es war. Genau aus diesem Grund mied ich Denis. Es war verboten so zu empfinden, wie ich es tat. Es tat mir nicht gut. „Ich mag ihn nicht lieber als Denis.“, erklärte ich ihr ruhig und drückte ihr einen Kuss auf den Haaransatz. „Das werde ich auch nie können. Doch irgendwann muss man schließlich größer werden und von alten Dingen ablassen, so wie du von deiner Puppe.“ Vorsichtig hob ich sie von meinem Schoß und setzte sie wieder neben mir aufs Sofa. „Ich muss nun los. Pass auf deinen großen Bruder auf.“, murmelte ich lächelnd und vernahm wie sie nickte. „Werde ich! Ich pass auf Denis auf.“, erklärte sie mir motiviert, weswegen ich doch leicht lachen musste. „Aber komm bitte bald wieder.“, vernahm ich ihre Stimme noch, als ich bereits auf dem Weg zur Türe war. Ich gab ihr auf ihre Worte nichts mehr zurück und trat aus dem Haus. Ich lief durch den Garten wieder zurück auf die Landstraße. Die Sonne knallte nun zumindest nicht mehr so erbarmungslos auf meinen Kopf, wie noch zuvor. Das waren Dinge, die ich an dem Sommer hasste. Da war der Frühling, den ich erlebt hatte, mit all den bunten Blumen, doch deutlich besser. Aber an den Herbst und den Winter kam beides nicht ran.

„Ich werde meinen Geburtstag dieses Jahr zuhause verbringen.“, belehrte ich Alexander ruhig, während ich in seinen Armen lag und auch nicht vorhatte, nun aufzustehen. Es war noch eine Woche hin, bis zu diesem und die Zeit verging wirklich im Flug. Dennoch vergaß ich nicht das Versprechen, welches ich meiner Schwester gemacht hatte. „Wieso bleibst du nicht bei mir?“, beklagte sich Alexander und öffnete die Augen, ehe er zu mir hinunter sah. „Meine kleine Schwester möchte, dass ich meinen Geburtstag zuhause bei ihr und meinem großen Bruder verbringe. Sie hat mich zu einem Versprechen gedrängt und dieses werde ich halten.“ Das Grinsen welches nun Alexanders Lippen zierte, schien mich verspotten zu wollen, was ich aber nicht zu ließ. „Versuch mal einem kleinen süßen Mädchen, das zusätzlich deine Schwester ist, zu widerstehen, wenn sie dich mit Kulleraugen ansieht und dich auffordert, ihr zu versprechen, dass du an deinem nächsten Geburtstag bei ihr bist.“ „Und da sagt man dann einfach zu?“, erkundigte er sich und hatte stets dieses Grinsen auf seinen Lippen. „Natürlich tut man das!“, verteidigte ich mich eisern. „Aber nur wenn man Valentin heißt und von mir geliebt wird.“ Vorsichtig drehte er sich so, dass er über mir lag und seine Hände neben meinem Kopf abstützte, ehe er seine Lippen einen Moment lang auf seine senkte. Ich würde es vermutlich nicht ertragen zuhause zu sein, bei Denis. Doch hatte ich das Gefühl mein Versprechen einhalten zu müssen, selbst wenn ich nicht vergeben dort aufkreuzen würde. Doch was sollte schon passieren? Man würde sich höchstens für mich freuen, obwohl es keinen Grund war. Immerhin existierten immer noch die hartnäckigen Gefühle für meinen Bruder und für Alex weiterhin nur Gefühle, die auf eine Freundschaft aus waren. Doch was machte das noch aus? Ich legte eine Hand an seine Wange und vertiefte diesen Kuss nur noch einmal, damit ich keinen weiteren Gedanken an Denis verschwenden musste, was ich glücklicherweise nicht tat, wenn ich mich mit Alexander ablenkte.

Einen Tag vor meinem Geburtstag hatte ich mir ein paar Klamotten in einen Beutel gestopft, ebenso wie mein Tagebuch, bevor ich mich auf den Weg nachhause gemacht hatte. Die Klamotten benötigte ich auch nur, da mir die Sachen von dort zu klein waren. Immerhin wurde ich nun sechzehn Jahre alt und war das letzte Mal durchgehend zuhause geblieben, als ich noch vierzehn war. Seitdem schlief ich nur alle paar Monate mal zuhause, jedoch tauchte ich abends auf und verschwand auch recht früh morgens wieder, obwohl ich dennoch genügend Zeit fand, um mich mit meiner Schwester zu beschäftigen, welche mir immer sagte, dass sie mich vermisste, ehe sie begann die Geschehnisse aufzuzählen, die passiert waren, seit ich das letzte Mal gegangen war. Mit Denis hatte ich jedoch stets nichts zu tun, ich ging ihm weiterhin aus dem Weg und hatte auch lange nicht mehr mit ihm geredet, wenn es nicht irgendwelche notwendigen Dinge betraf. Ich konnte es mir einfach nicht erlauben noch einmal so niederschlagen durch die Welt zu laufen, wie ich es bereits einmal getan hatte. Ich wollte so auch nie wieder rumlaufen. Es hatte nicht mehr als eine viertel Stunde gedauert, bis ich bei unserem Anwesen ankam und die Türe aufschloss, ehe ich das Haus betrat. Es war schon spät und die Sonne ging bereits unter, dennoch war ich hergekommen, so wie ich es versprochen hatte. Ich zog mir im Flur die Schuhe aus und hängte meinen Mantel auf, ehe ich mich auf den Weg in mein Zimmer begab, wo ich die Klamotten schnell in meinen Schrank stopfte, ehe ich mein Tagebuch auf mein Schreibtisch legte und mich zu Caroline ins Zimmer begab, ohne mich groß darum zu kümmern, wo Denis war und ob er denn da war. „Valentin!“ Ich grinste, als ich sah, dass sie bereits auf mich zu lief und so hob ich sie kurz hoch, während ich noch immer im Türrahmen stand. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich herkomme.“, murmelte ich grinsend und ließ sie dann langsam wieder zu Boden sinken. „Sonst wäre ich dir auch böse gewesen.“, entgegnete sie mir bloß und zog mich mit ihr ins Zimmer. (Hab ich gemacht, damit Denis vielleicht Valentins Tagebuch lesen kann, wo jedes Mal steht, dass er nicht über Denis hinweg kommt, meist auch noch, dass er sich tagtäglich an die Nacht von den Beiden erinnert und sich deswegen immer weiter mit Alex befasst und eben was er mit ihm macht und erlebt. ABER sie haben noch nicht miteinander geschlafen. :p Weil da halt auch steht, dass Valentin diese Grenze nicht überschreiten kann. Er liebt Alex nicht, sondern nur Denis und ist nur im Stande, mit seinem großen Bruder zu schlafen. Da dieser ja aber nicht will, hat der halt nie wieder mit irgendwem geschlafen und sein erster Sex war bisher auch sein Letzter. Very Happy)
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Yuna
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Yuna


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BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1Sa Aug 23, 2014 11:13 pm



I wish I never looked, I wish I never touched. I wish that I could stop loving you so much, cause I’m the only one that's trying to keep us together, when all of the signs say that I should forget him. I wish you weren’t the best, the best I ever had, I wish that the good outweighed the bad. Cause it’ll never be over, until you tell me it's over.

Denis:

„Du bist so ein Arschloch“, vernahm ich von Caprice, nachdem diese wieder zurück an das Ufer geschwommen war, und nun total vorwurfsvoll und zugleich doch grinsend in meine Richtung schaute. Ich hatte mich derweil wieder in der Sonne in das Gras gesetzt und beobachtete sie nur lachend, während ich zugleich aber wusste, dass sie sicherlich nicht glücklich darüber war, dass mich der Anblick auch noch erfreute. Sie sah aus ein nasser Pudel, nicht jedoch dass ich das nicht gut fand. „Das habe ich so lange nicht mehr gehört“, erwiderte ich lächelnd, während ich beobachtete, wie sie langsam auf mich zu kam, und sich im nächsten Moment auch schon neben mich gesetzt hatte, ehe sie begann, ihre braunen Haare ein wenig auszuwringen. Ich sah davon ab dass man durch ihr weißes Kleid sehen konnte, befreite mich dafür aus meinem schwarzen Hemd, welches zwar genau so nass war, sie aber immerhin vor Blicken schützen würde, falls wir uns auf den Weg machen sollten, bevor die Klamotten getrocknet waren. „Wundert mich. Denn du bist wirklich ziemlich dreist“, erklärte sie, als sie mein Hemd entgegen nahm und sich dann doch wieder erhob. Ein wenig lächelnd beobachtete ich sie einen Moment lang, während sie sich aus dem nassen Kleid befreite, und es neben sich zu Boden gleiten ließ, bevor sie sich mein schwarzes Hemd überzog. „Sagen wir dass ich dreist sein kann, wenn ich es will. Ich bin es nicht immer“, konterte ich zufrieden, während ich nach ihrem Kleid griff und dieses einmal auswrang, bevor ich es neben mir auf der Wiese ausbreitete, damit es wenigstens ein wenig trocken konnte, so lange wir uns die Zeit noch am See vertrieben. Als sie sich wieder neben mich gesetzt hatte, fuhr ich mir einmal durch meine nassen Haare bevor ich Caprice ein wenig verwundert ansah. „Du beschwerst dich ja gar nicht.“ „Worüber sollte ich mich beschweren?“ Ich schüttelte leicht den Kopf, während ich grinste. „Ich dachte du beschwerst dich wieder darüber, dass deine Haare nun nass sind.“ „Deine sind auch nass“, gab sie mir zurück. „Und Pudel sind für bekanntlich ziemlich süß.“ Ich nickte während ich sie ansah und scharf lächelte. „Nasse Pudel aber eher weniger.“ „Hey!“ Ich lachte leicht als sie mich plötzlich in den Rasen gedrückt, und sich auf meinem Unterleib niedergelassen hatte. „Also findest du mich nicht süß?“ Ich versuchte den Kopf ein wenig zu schütteln, während ich zu ihr rauf schaute. „Und das solltest du wissen.“ Caprice wusste so einige Dinge, die ich bisher außer meinem besten Freund niemandem erzählt hatte. Ich verstand mich ziemlich gut mit ihr, genoss diese Freundschaft teilweise auch wirklich, konnte mich ablenken und vergaß wie scheiße die Gesamtsituation eigentlich war. Zumindest war mir das dadurch möglich, dass Caprice mir von ihrer Schwester und ihr erzählt hatte. Ich hatte es anfangs zwar für unmöglich gehalten, aber Caprice und ihre Schwester führten eine Beziehung, und das schon seit geschlagenen zwei Jahren. Caprice selbst war siebzehn, ihre Schwester hingegen fünfzehn. Der Gedanke an das erste Treffen mit den beiden ließ mich schon wieder schmunzeln. „Na, immerhin habe ich wen, der mich süß findet“, erklärte sie, als sie sich von meinem Unterleib erhoben und sich wieder neben mich gesetzt hatte. „Wahrscheinlich nicht nur eine Person.“ „Stimmt“, erwiderte sie. „Aber bei dir wird es doch sicher auch die ein oder andere Person geben?“ Sofort nickte ich. Ich konnte schlecht leugnen, dass es noch immer einige Mädchen gab, die sich bei mir irgendwelche Hoffnungen machten. Es war sinnlos, und das wussten auf diesem Planeten weit und breit nur zwei Menschen. „Bei ihnen bedeutet es mir einfach nichts. Es können mir etlich viele Mädchen sagen, dass sie auf mich stehen, und es lässt mich vollkommen kalt. Sie können wir Komplimente machen und ich bedanke mich nicht einmal, weil ich sie nicht hören will. Und das geht schon ewig so“, murmelte ich leise. „Wie lange?“ „Drei Jahre.“

„Kannst du mir das heute vorlesen?“ Kritisch beäugte ich das Buch, welches meine kleine Schwester mir hinhielt. Dieses Buch hatte ich ihr schon so oft vorgelesen, dass ich es mittlerweile fast auswendig kennen sollte. Trotzdem hatte ich eigentlich keine andere Wahl. Sie würde nur dieses eine Buch von mir hören wollen, und diesen Wunsch wollte ich ihr nach dem heutigen Tag auch nicht ausschlagen. Somit lächelte ich sie an, nahm ihr das Buch ab und marschierte schon einmal in die Richtung ihres Zimmers. „D– Denis?“ Ich drehte mich zu ihr um und sah sie fragend an, ehe ich schon beobachten konnte, wie sie zu meinem Zimmer zeigte. „K– kann ich heute bei dir schlafen?“ Sie hatte schon lange nicht mehr bei mir schlafen wollen, aber der Grund konnte dafür das Unwetter draußen sein. Es goss in Strömen und das Gewitter war kaum auszuhalten. Es war stürmisch und auch die Blitze blieben nicht aus. Sie hatte vorhin noch am Fenster gesessen und dieses Spektakel beobachtet, und nun plötzlich fürchtete sie sich? Lächelnd nickte ich dann trotzdem. Ich konnte es nachvollziehen. Als Kind hatte ich so ein Unwetter auch nicht immer unbedient schön gefunden. Und somit marschierte ich mit ihr zu meinem Zimmer, wo sie sich dann auch schon direkt auf mein Bett verzog und sich in die weiche Decke kuschelte. Ich ließ neben mir an der Kante nieder, jedoch so, dass ich ihr ab und zu noch ins Gesicht schauen konnte, während ich vorlas. Ich bekam von der Geschichte selbst kaum etwas mit. Ich machte mir eher Gedanken. Gedanken die ich mir normalerweise auch machte, obwohl ich gar keinen Grund dazu hatte. Jedoch schien meine kleine Schwester das nach einer kurzen Weile bemerkt zu haben, weswegen sie sich aufsetzte und angespannt eine Hand auf das Buch legte, um es ein wenig runterzudrücken, damit ich zu ihr schaute. „Machst du dir schon wieder Sorgen?“, fragte sie mich ein wenig beunruhigt. Ich hatte mich viel mit ihr über ihren Bruder unterhalten, welcher sich zuhause kaum noch blicken ließ. Valentin verbrachte seine Zeit bei seinem neuen Freund Alexander, schlief auch dort, und kam ab und zu mal nach Hause um sich frische Klamotten abzuholen. Ich hatte nichts mehr einzuwenden, was diese Sache betraf. Ich hatte mir selbst gesagt, dass ich ihn sein Leben leben lassen musste. Und ich hielt mich auch nur zurück, weil man mich dazu zwang. Es gab eine Person in meinem Leben, die sich seit Wochen damit befasste, mich unter Kontrolle zu bringen. Meinen besten Freund Damien, der sich jeden Tag hier blicken ließ und mit mir sprach. Er wusste alles über mich und meinen kleinen Bruder, und fand es auch keinesfalls abwegig. Wir teilten ein gemeinsames Schicksal, welches uns doch mehr zueinander geführt hatte. Nicht jedoch auf irgendeine sexuelle Art und Weise. Wir waren bessere Freunde geworden, schienen unzertrennlich trotz der Probleme die wir beide hatten. Er bedeutete mir wirklich eine ganze Menge. Trotz seiner guten und wahren Worte, konnte ich selten aufhören, mir Sorgen um meinen kleinen Bruder Valentin zu machen. „Ja“, gab ich Caroline dann jedoch zurück. „Ja, ich mache mir Sorgen. Es ist aber auch verständlich. Ich weiß nicht ob er noch immer draußen rumrennt, bei dem Unwetter.“ „Aber ihm passiert doch nichts?“ Sie sah mich ein wenig geschockt an, woraufhin ich nur den Kopf schüttelte. „Nein meine Süße. Alexander passt gut auf ihn auf.“ „Magst du Alexander?“ Ihre Frage ließ mich für einige Momente komplett erstarren. „Ich kenne ihn doch gar nicht“, meinte ich. „Ich auch nicht. Aber er ist doof.“ „Was?“ Ein wenig angespannt legte ich das Buch zur Seite, bevor ich Caroline wieder anschaute. „Weshalb?“ „Er macht dich traurig.“ Ihre Worte waren tatsächlich wahr. Es machte mich traurig. Nicht nur dieser Junge selbst. Es war die gesamte Situation, die mich nach und nach fertig machte. Ich fand es so schrecklich, dass meine kleine Schwester das mitbekommen musste. Aber es war kaum zu verhindern. Ich konnte es nicht ändern, wenn sie abends den Gesprächen zwischen mir und Damien lauschen konnte. Ich war mir sicher dass sie bisher nie erfahren hatte um wen es ging, sobald ich von irgendwelchen intimeren Sachen begonnen hatte. Aber selbst wenn würde sie nie etwas derartiges weitererzählen. Sie war ein kluges Mädchen, nicht darauf aus mir oder Valentin zu schaden. Ich zwang mich zu einem leichten Lächeln, während ich diese Gedanken zu verdrängen versuchte. „Ich bin glücklich, wenn Valentin es ist. Und er ist glücklich“, erklärte ich ihr ruhig, bevor ich ihr einen Kuss auf die Stirn drückte, und mir dann das Buch wieder nahm. „Versuch zu schlafen, meine Prinzessin.“

„Und was ist mit Myrcella?“ Sofort schüttelte ich den Kopf, als nun auch schon ihr Name gefallen war. Damien war bisher sämtliche Frauen durchgegangen, mit denen ich jemals etwas zu tun gehabt habe. Er wollte wissen ob ich mich jemals noch einmal von ihnen treffen würde, damit ich mich ablenken konnte. Aber ich war absolut nicht der Meinung, dass ich mich nun noch auf jemanden einlassen sollte. Seit der Nacht mit Valentin hatte ich weder einen Mann, noch eine Frau geküsst, oder mit jemandem geschlafen. Ich hielt es nicht für nötig mich nun mit anderen zu befassen, nur damit ich mich ablenken oder amüsieren konnte. Ich wollte mich mit niemandem amüsieren. „Ich habe schon vor einer ganzen Weile schluss gemacht“, erklärte ich ihm. „Und außerdem will ich nicht zum Spaß mit irgendwem schlafen.“ „Weil du glaubst ihn dann zu betrügen?“ Seine Frage brachte mich zum Nachdenken. Tatsächlich hatte ich mich niemandem mehr genähert, weil ich mich bereits vergeben fühlte, obwohl es genau das Gegenteil war. Trotzdem gehörte ich, ohne dass er davon wusste, meinem leiblichen Bruder. Seit der Nacht mit ihm wollte ich meinen Körper auch niemandem mehr so präsentieren. Nur er sollte darauf noch Anrecht haben, und das zeigte mir deutlich, dass es falsch wäre, würde ich mich zum Spaß oder zur Ablenkung auf jemanden einlassen. „Die Nacht mit ihm war die schönste meines Lebens. Seit diesem Punkt an, habe ich mit keinem mehr geschlafen. Und du weißt wie lange das mittlerweile her ist“, erklärte ich ihm angespannt. „Keine Ausnahme?“ Ich nickte. „Keine Ausnahme.“ Die Zeitspanne war enorm. Aber durch die ganzen Probleme hatte ich kaum die Zeit gehabt, an meine Gelüste zu denken. Letzten Endes war es auch gar nicht mein Wille, mich nur mit diesen zu befassen. „Deine Beherrschung will ich haben“, murmelte Damien dann etwas abwesend, als er sich erneut Scotch in sein Glas goss. Ich beobachtete ihn dabei nur, während ich daran dachte, wie ich Valentin vor vier Jahren bereits einmal mit anderen Augen gesehen hatte. Ich hatte es für komplett abstoßend gefunden, hatte es so schnell wie nur möglich verdrängt und mich dort auch leicht noch einige Wochen aus der Sphäre ziehen können. Doch heute war das Ganze nicht mehr so leicht. Ich musste mich um meine kleine Schwester kümmern, und wenn etwas mit Valentin war, musste ich ebenfalls anwesend sein. „Wenn es bloß Beherrschung wäre“, erwiderte ich ein wenig frustriert, während mein Blick weiterhin im Feuer des Kamins ruhte. „Ich glaube nicht dass das alles wegen meiner hervorragenden Beherrschung passiert.“ „Weshalb dann? Du hattest die Chance mit ihm zusammen zu sein, seinen Körper und sein Herz zugleich zu besitzen. Du wolltest es nicht. Beides nicht.“ „Weil ich ihn schützen will“, meinte ich ruhig. „Ich habe unseren Eltern versprochen, dass ich auf meine Geschwister Acht gebe. Caroline ist pflegeleicht. Aber Valentin … ich hätte nie gedacht, dass er sich so entwickelt. Nicht, dass ich es schlimm finde. Aber sich in seinen eigenen Bruder zu verlieben, in einem so jungen Alter? Das hat er nicht verdient.“ „Er hat es ja nicht gemacht um dir Probleme zu bereiten. Immerhin kann er da nichts für. „Ich weiß das“, erwiderte ich. „Deswegen versuche ich ihn zu schützen, indem ich ihn von mir stoße. Du siehst dass es funktioniert. Er hat jemanden gefunden der für ihn da sein und ihn glücklich machen kann.“ „Während es dir nach und nach das Herz zerfetzt.“ Damien brauchte mir das kein zweites Mal sagen. Tatsächlich zerriss es mir nach und nach das Herz. Valentin hatte in letzter Zeit vieles getan, was mich wirklich verletzt hatte. Auch seine Schwester hatte darunter gelitten. Er war an seinem Geburtstag nicht bei uns gewesen, und ich hatte unseren Eltern irgendwie erklären müssen, wo er sich momentan aufhielt. Sie waren außer sich vor Sorge und wollten mir schon die Schuld an allem geben, welche ich sogar auf mich genommen hätte, weil das alles auch wegen mir geschah. Jedoch hatten sie mir bloß gesagt dass ich wenigstens auf meine kleine Schwester weiterhin Acht geben sollte, wenn ich schon nicht fähig war, auf meinen kleinen Bruder aufzupassen. Ich fühlte mich total nutzlos seit sie mir das gesagt hatten. Schließlich war ich mittlerweile neunzehn Jahre alt, und sollte fähig sein, auf einen fünfzehnjährigen Jungen aufzupassen. Ich hatte mir Vorwürfe ohne Ende gemacht, und damit hörte ich auch an diesem Abend nicht auf. „Wegen mir kam er nicht zu seinem Geburtstag her, um ihn mit der Familie zu verbringen“, seufzte ich unzufrieden. „Wegen mir habe ich meinen Geburtstag gar nicht erst beachtet.“ „Das haben deine Eltern doch aber auch nicht getan“, besserte Damien mich direkt aus, woraufhin ich nur nickte. „Sie waren beschäftigt“, erwiderte ich. „Es ist theoretisch so, als wäre mein Geburtstag nie gewesen.“ Ich lächelte ein wenig schmerzlich, während ich mir durch meine braunen Haare fuhr. „Mein Geburtstag war mir schon immer egal. Ich habe mich jedes Jahr darauf gefreut, Valentin vor Freude strahlen zu sehen. Er hat sich immer so gefreut endlich älter zu werden. Und heute weiß ich wahrscheinlich auch weshalb. Und ich habe es einfach versaut“, murmelte ich. Seine Geburtstage waren für mich immer die schönsten gewesen. Oft hatten wir den Morgen mit der Familie verbracht, und hinterher hatte ich mit ihm einen Ausflug unternommen, auf welchem wir uns meist ziemlich intensiv miteinander unterhalten hatten. Er war so schnell erwachsen geworden, dass ich mir sogar eingestehen musste, dass er mir harmlos und unschuldig besser gefallen hatte. Ich kam nicht mehr mit ihm und seinem Verlangen nach mir zurecht. Ich musste ihn vor mir beschützen, und ich hatte bisher mit einer Ausnahme auch alles dafür getan. Es würde stets so weitergehen, zumindest hoffte ich darauf, dass ich das schaffen würde. Denn mental war ich mittlerweile nahezu am Ende. „Du solltest ihm noch ein wenig Zeit geben. Wenn er diesen Jungen wirklich so toll findet, und mit ihm eine Beziehung eingeht, lass ihn so schnell es geht los. Such dir jemanden der dich glücklich machen kann, wenn er nicht mehr will. Aber du solltest es jetzt noch nicht überstürzen. Wenn er zu dir zurück kommt, musst du die Chance ergreifen. Vielleicht wird sie deine Letzte sein.“

„Ich weiß nicht mehr wo ich noch hin soll. Ich fühle mich, als würde ich von einer Sackgasse zur nächsten laufen. Ich kann mit so vielen Leuten reden wie ich nur möchte, und sie werden mir alle die gleichen Dinge erzählen. Einige von ihnen sagen dass ich loslassen soll, während andere dazu drängen, bloß nicht aufzugeben. Was soll ich tun? In meinen Augen macht es keinen Sinn mehr, ihm länger nachzuschauen. Das Licht in der Dunkelheit ist längst erloschen. Wo soll ich da noch meine Hoffnung hernehmen? Er scheint diesen Alexander schließlich wirklich sehr gern zu haben, was auch an sich nicht mein Problem sein sollte, und es dennoch ist. Ich bin letzten Endes selbst schuld, und werde es auch weiterhin bleiben. Ich habe ihn von mir gestoßen und ihn verletzt, und nun versucht er wieder glücklich sein Leben weiterzuleben. Ich würde es nicht mehr versuchen wollen. Ich hatte im Leben genug Glück, und nun zur Abwechslung auch mal Pech. Wie kann man mir auch meinen Bruder vorhalten? Ich habe nie danach verlangt meine große Liebe zu finden, und nun musste ich sie nicht einmal suchen? Das ist ein total schlechter Witz. Ich habe ja geglaubt dass das alles nur Schwachsinn sei, aber ich weiß mittlerweile, dass dem nicht so ist. Ich würde nicht umsonst mein Tagebuch, welches eingestaubt war, nach Ewigkeiten weiterführen. Die meisten Zeilen bestehen nur aus Worten wie Liebe, Verlangen und Sehnsucht. Und alles handelt von Valentin, daran führt auch nichts vorbei. Und ich versuche definitiv nicht ihn zu lieben. Ich tue es, und es schadet mir. Der Kleine ist mein Leben, ohne dass er das weiß. Und dieses wird mir nach und nach entzogen. Ich habe keine Lust so weiterzumachen, und die Motivation schwindet mehr und mehr. Entweder ich versuche zu vergessen, oder zu verstehen. Sobald ich verstanden habe, ob er das alles nur macht, um über mich wegzukommen, oder ob er sich ernsthaft in diesen Alexander verliebt hat. Auch wenn es niemals dazu kommen wird, dass ich das erfahre. Zumindest wird es nicht früh genug sein, wie ich schätze. Und das bereitet mir so Sorgen. Denn wenn es zu spät ist, wo soll ich dann hin? Ich muss mich weiter um meine kleine Schwester kümmern, während Valentin sein Leben ohne mich lebt. Für mich gibt es dann nur noch wenige Gründe, weiterzumachen. Vielleicht sollte ich dann von hier fortgehen und niemals wiederkommen. Dann vergisst es mich auch für immer.“ Angespannt schlug ich das Tagebuch zu, bevor ich es zurück in den Schrank zwischen die anderen normalen Bücher stellte. Schon seit einigen Monaten schrieb ich regelmäßig etwas hinein, weil ich sonst mit niemandem außer Damien redete. Und auch er konnte nicht immer auf alles eingehen. Und die Dinge die mir wirklich am Herzen lagen, schrieb ich auf. Viele Zeilen handelten von meiner Liebe zu meinem kleinen Bruder, der Rest von dem Leid welches ich momentan spürte. Es war nicht einfach, und das würde es wahrscheinlich auch niemals mehr werden.

„Nicht“, murmelte ich leise, während ich Damien weiterhin in die Augen sah. Ich hielt ihm nicht weiter stand, und ich wollte auch nicht dass er es weiterhin auf die Spitze zu treiben versuchte. Seine Hände an meinem Becken und sein Unterleib an meinem machten mich völlig irre. Ich wollte das nicht, und er wusste das zu gut. „Das bringt nichts.“ Welchen Zweck das hatte? Er wollte wissen wie leicht es für mich war, ihm zu widerstehen. Einem Mann wie ihm konnte man meines Erachtens nach nicht widerstehen, aber mir wäre es lieber, er hätte mich nie angefasst. Somit mied ich nach einer Zeit seinen Blick und versuchte ihn weiterhin von mir zu drücken. „Sicher?“ Ich spürte wie er eine Hand von meinem Becken nahm und sie dafür in meinem Schopf schob, bevor er meinen Kopf leicht gegen die Wand hinter mir drückte, und sich zu meinem Hals vorbeugte. „Hör auf“, brummte ich dann doch ein wenig gereizt ehe ich ihn wirklich von mir stieß, und ihn ein wenig angespannt ansah. Seine Miene verriet mir beinahe was er sagen wollte. Stattdessen ließ er sich wieder auf dem Sofa sinken und fuhr sich durch seine Haare. „Das ist echt nicht leicht mit dir. Wahrscheinlich könnte ich nackt vor dir stehen und es wäre dir egal“, brummte er nur. „Könntest du wahrscheinlich“, erwiderte ich während ich mich wieder neben ihm niederließ, und kurz zu ihm linste. „Ich glaube nur das fände dein Freund auch nicht so prickelnd.“ „Und wie fände es dein Bruder?“ Bei seiner Frage spürte ich bereits die Gänsehaut, die sich auf meinem Körper breit machte. Schon jetzt fühlte ich mich schlecht. „Du hättest das nicht machen dürfen“, stellte ich direkt klar. „Denis“, erwiderte er nur und legte eine Hand auf meine Schulter, während er mich anschaute. „Ich habe dich nicht geküsst und dich auch nicht wirklich angefasst. Das war absolut gar nichts“, versuchte er mir irgendwie zu erklären. Es war so schwer, beinahe unmöglich ihn wirklich zu verstehen und das nachzuvollziehen. Für mich war es bereits zu viel Nähe gewesen. Ich fühlte mich dreckig. So als hätte ich Valentin nun tatsächlich betrogen. Durch die einfache Nähe meines besten Freundes, welcher es nicht einmal böse gemeint hatte. „Es war zu viel.“ „In deinen Augen war es das, aber das sind meist selbst Worte.“ Schon im nächsten Moment hatte er mich einfach an sich gezogen und einen Arm um mich gelegt, wogegen ich mich nicht einmal zu wehren wusste. Ich war wahrscheinlich auch gar nicht mehr stark genug, um nun noch groß zu protestieren. Somit ließ ich es einfach bleiben, während mein Kopf auf seiner Schulter ruhte. „Du betrügst ihn mit absolut gar nichts. Es ist alles in Ordnung, du hast nichts Falsches getan“, versuchte er mir zu erklären. „Es war nur ein einfacher Test. Du willst nichts von mir, und ich hätte dich wahrscheinlich auch intim berühren können und es wäre dir egal gewesen. Du kannst einfach nicht“, murmelte er, was es nur schlimmer machte. Er lag nicht falsch. Ich wollte nichts von ihm, und erst recht nicht von irgendwelchen anderen Männern oder gar Frauen. Sie konnten sich um mich bemühen so gut es nur möglich war, und letzten Endes wäre es mir egal. „Du wirst von ihm nicht loslassen können.“ „Ich will es auch gar nicht“, schluchzte ich letztlich, während mir die Tränen mittlerweile schon die warmen Wangen herunterflossen. Ich hatte lange nicht mehr geweint, und erst recht nicht in der Gegenwart eines Mannes wie Damien. Aber ich wusste nicht mehr was ich tun sollte. Ich fühlte mich so hilflos wie niemals zuvor. Denn mittlerweile wurde mir bewusst, dass ich mich niemals umentscheiden könnte. Ich könnte niemals einen anderen Mann lieben oder gar wollen, es gab nur diesen einen Jungen nach welchem mein Herz verlangte. „Ich liebe ihn, Damien“, flüsterte ich aufgelöst. „Ich will nicht mehr ohne ihn sein. Er fehlt mir!“ „Ich weiß“, murmelte er, während er mir über den Rücken strich. „Aber du kannst momentan nichts tun. Du würdest aufdringlich wirken, und das würde nicht gut enden. Du musst ihm die Zeit geben die er braucht, bis er sich irgendwann entschieden hat. Erst dann kannst du mit ihm reden, und ihm sagen wie du empfindest.“ „Er wird es nicht hören wollen“, keuchte ich noch immer weinend, als ich mich von Damien gelöst hatte, und mir nun einige Tränen aus dem Gesicht wischte. Das übernahm Damien jedoch recht schnell, während er mir aufmerksam in die Augen schaute. „Ich werde für immer unglücklich sein, Damien.“ „Wirst du nicht“, meinte er ruhig, während er mir durch meine Haare fuhr und mich aufmerksam anlächelte. „Du wirst merken dass die Wunden mit der Zeit heilen. Es ist ein langwieriger Prozess, und es sagt auch keiner dass dieser nicht von Leid begleitet wird. Aber spätestens wenn du merkst wie glücklich er ist, wirst du verstehen, dass es besser so war. Er ist noch immer dein kleiner Bruder, du weißt, dass es immer kompliziert sein würde.“ „Er ist mein kleiner Bruder“, stellte ich klar, während ich mir die letzten Tränen von den Wangen wischte. „Er ist mein Leben. Nur wegen ihm sitze ich überhaupt noch hier und halte die Stellung. Ich wäre längst verschwunden, wenn ich nicht noch die Hoffnung auf ein Happyend hätte.“ „Was ist, wenn es niemals ein Happyend geben wird?“ „Es wird für mich keines geben, falls es dazu kommt. Wenn Valentin eines haben kann, soll er nur. Ich werde mich da nicht einmischen.“ Mein schmerzerfülltes Lächeln brachte mich nun doch wieder zum Weinen. Ich konnte mich schlecht anlügen, und das wurde mir wieder bewusst. Dieses Happyend auf welches ich hoffte, würde ich womöglich niemals bekommen. Aber wenigstens Valentin sollte eines kriegen. Wenn ich schon nicht die Möglichkeit hatte, dann wenigstens mein Bruder, mein Liebling, mein Leben.

„Es wird von Tag zu Tag schwerer. Damien versucht alles mögliche, um mich bei Laune zu halten. Aber wenn ich nicht gerade weine, bin ich wütend. Momentan wäre ich sogar fähig zu töten. Ich würde über Leichen gehen, um endlich wieder glücklich zu sein. Ein Leben voller Trauer habe ich mir nie gewünscht. Ich weiß aber auch nicht was ich tun soll. Ich habe einige offene Optionen, und dennoch sagt mir keine davon wirklich zu. Ich kann mich weiterhin im Hintergrund halten, oder ich werde einfach mal einiges los. Normalerweise bin ich ein Mensch, der offen seine Meinung sagt. Und das bin ich auch schon immer gewesen. Aber momentan ist es schon schwer überhaupt mit jemandem zu sprechen. Ich habe Angst, ich könnte etwas Falsches sagen, und die Person vor mir auf irgendeine Weise enttäuschen. Ich habe schließlich schon Valentin genug enttäuscht. Ich frage mich wirklich wie es ihm geht. Er meldet sich bei mir nicht, auch seine Schwester kann mir nichts über ihn sagen. Ich verpasse ihn falls er morgens auftaucht, und wenn er abends mal nach Hause kommt, bin ich meist noch unterwegs. Ich versuche schließlich nicht dauernd im Haus zu hocken, schicke auch ab und zu mal meine Schwester zu einer Freundin, um einen Abend Ruhe zu haben. Aber nichts ergibt irgendwie Sinn. Es kommt mir alles total dumm vor, egal was ich tue oder mir überlege zu machen. Ich habe kein Ziel welches mich motiviert, im Grunde genommen lebe ich nur noch für den Schmerz, den mein Bruder mir ungewiss zufügt. Oder ob er davon weiß? Ich schätze eher weniger. Ich denke dass er immer gedacht hat, diese Liebe würde nur einseitig sein. Wenn er bloß wüsste, dass es niemals so gewesen ist. Trotzdem kann ich ihm das höchstwahrscheinlich niemals mehr sagen. Was wäre wenn? Wenn er sich nun in Alexander verliebt hat, wären meine Worte wahrscheinlich komplett sinnlos. Sie würden ihn vielleicht nur noch verwirren, und ich will ihm nun nicht sein Glück zerstören. Andererseits frage ich mich, wie ich noch glücklich werden soll. Ohne ihn wird das wohl niemals wieder funktionieren. Mir fehlen die zärtlichen Küsse am Morgen, die am Abend, das Kuscheln vor dem Kamin. Mir fehlt seine Nähe, sein Körper, seine Stimme. Ganz alleine er fehlt mir. Mein kleiner Bruder, meine große Liebe, mein Leben. Ich wünschte ich könnte irgendetwas tun. Aber es heißt abwarten. Ich muss ihm die restliche Zeit geben. Entweder er kommt irgendwann her, und verkündet wenigstens dass er mit Alexander zusammen ist, oder er entscheidet sich dazu bei uns zu bleiben. Die Hoffnung stirbt sprichwörtlich zuletzt.. aber meine ist längst tot. Ich werde mir auch in den nächsten Tagen den Kopf zerbrechen. Er hat bald Geburtstag, und bis dahin steigt die Aufregung. Er sagte unserer Schwester dass er seinen Geburtstag wegen ihr hier bei uns verbringen würde. Zwar glaube ich noch nicht dran, weil er mich noch immer meiden will, aber ich hoffe es wirklich. Ich muss ihn unbedingt wiedersehen. Auch wenn mir das mehr weh tun wird, als alles andere zuvor. Schließlich weiß ich, dass er keinesfalls länger bleiben wird, als er eigentlich muss. Vielleicht werde ich es aber auch einfach versuchen. Zumindest ein Gespräch sollte mit ihm möglich sein. Er soll wenigstens wissen, wie ich mich bei dieser ganzen Angelegenheit fühle. Falls er nämlich glaubt, dass ich mich darüber freue, dass er nicht mehr so oft hier ist, erklärt das meiner Meinung nach so einiges. Ich bin mir aber noch nicht sicher. Ich warte seine Laune und seine Haltung mir gegenüber an seinem fünfzehnten Geburtstag ab. “ Seufzend schlug ich das Tagebuch zu und schaute kurz raus aus dem Fenster. Es waren nur noch wenige Tage zu dem Geburtstag meines kleinen Bruders, und ich hatte mich bereits um ein kleines Geschenk gekümmert. Ich wusste dass er es wahrscheinlich nicht haben wollte. Aber das war längst nicht alles. Ich würde mit ihm reden wollen. Nicht unbedingt über seine Beziehung zu Alexander, sondern die zu mir. Ich wollte einige Dinge klarstellen, auch wenn ich mir noch nicht so sicher war, ob das letzten Endes auch passieren würde. In seiner Gegenwart machte ich mir einfach mehr Gedanken um meine Worte, als in der von Damien oder anderen Person.

„Es ist okay“, hörte ich Damien irgendwo in der Nähe meines Ohres murmeln, während ich noch immer mit den Tränen kämpfte. Ich bekam kaum Luft, saß noch immer zusammengekauert auf dem Boden vor dem Kamin und starrte in das Feuer, während Damien hinter mir saß und seine Arme um mich gelegt hatte. Der seelische Schmerz brachte mich beinahe um, es zerriss mich von innen nach außen und schwächte mich. Ich kam weder klar mit mir selbst, noch mit meinem momentanen Lebensstil, welcher immer mehr von meinem ehemaligen abwich. Ich hatte kaum noch die Möglichkeit irgendwelche Entscheidungen zu treffen, ohne dass ich sie hinter er direkt bereute. Ich konnte kaum noch etwas sagen, weil ich nicht wusste, ob es hinterher nicht auch sofort falsch gewesen sein würde. „Es ist alles okay.“ „Nichts ist okay“, keuchte ich unter Tränen, während ich noch immer in das Feuer sah, und kurz davor war, einfach in dieses zu greifen. Die Schmerzen konnten nicht schlimmer sein als die, die ich bereits zu handeln hatte. Aber bevor ich auch nur einen weiteren Gedanken daran verschwenden konnte, hatte Damien meine Arme ergriffen und mich zum Sofa gezogen, auf welchem ich nun lag, noch immer weinend, kaum wissend was ich tun sollte. Ich fühlte mich so schwach, nahezu wie ein vollkommener Idiot. Und wahrscheinlich war ich das in dem Moment so oder so. „Ich kann das nicht mehr verdammt, Damien ich kann das nicht mehr!“ Ich spürte wie er mir vorsichtig über die Stirn strich, während er mir mit der anderen Hand sachte die Tränen aus dem Gesicht wischte. „Du hast Fieber“, erklärte er mir beiläufig, während seine Hand noch immer auf meiner Stirn lag. Völlig erschöpft schloss ich einfach die Augen und ließ ihn einfach machen. „Du brauchst mehr Ruhe, Denis.“ „Wie soll ich Ruhe bekommen, wenn mein Kopf mich zum Nachdenken zwingt? Wenn er mir sagt, dass ich mir tagtäglich Sorgen machen, und mich fragen muss, wie ich jemals wieder glücklich werde?“ Sein Seufzen machte mir deutlich, wie er das Ganze sah. Ich wusste selbst dass ich nur noch aus Verzweiflung sprach, aber was sollte ich anderes tun? Ich fühlte mich absolut nicht mehr wohl in meinem Körper, ertrug meine Gedanken nicht mehr und machte mich von Tag zu Tag mehr fertig. Es trieb mich nach und nach in den Wahnsinn. Diese enorme Sehnsucht nach meinem kleinen Bruder. „Ich will nicht mehr, Damien“, murmelte ich leise, während ich aus dem Augenwinkel beobachtete, wie er langsam die Decke vom Sessel nahm, und diese nutzte, um mich ein wenig zuzudecken. Als er das getan hatte, hockte er sich neben mich und blickte mir direkt in die Augen. „Ich weiß dass es schwer für dich ist, aber ich bin der Letzte, der dir helfen könnte. Du musst den Kopf langsam wieder frei bekommen, und das kannst du nur nach einem Gespräch. Übermorgen ist sein Geburtstag, du bekommst das schon hin, vertrau mir.“

Es waren nicht mehr sonderlich viele Stunden, bis mein kleiner Bruder Geburtstag hatte. Trotzdem war ich noch unterwegs gewesen und hatte sein Geschenk abgeholt, welches ich nun in einer kleinen Schatulle bei mir trug. Ich war mir unsicher, und deswegen begleitete mich Damien auch. Zumindest bis zum Haus würde er mitkommen, danach würde er mich alleine meinen Weg gehen lassen. „Er wird es nicht mögen“, erklärte ich ihm rasch, während ich skeptisch auf die Schatulle schaute. „Nun hör endlich auf“, hörte ich ihn brummen. „Du weißt es doch noch gar nicht. Komm erst einmal nach Hause, und dann schauen wir weiter.“ Ich war wirklich sichtlich nervös. Ich fühlte mich bei der ganzen Sache nicht sonderlich wohl, und somit verstand ich auch, dass Damien mich bis zur Tür brachte, und auch wartete, bis ich im Flur verschwunden war. Dort jedoch hatte sich meine Nervosität auch nicht gelegt. Denn das Erste, was mir auffiel, waren die Schuhe und der Mantel von Valentin. Er war wirklich hier, hatte eingehalten was er seiner kleinen Schwester versprochen hatte. Eigentlich war es nicht verwunderlich, denn er war kein Mensch der Versprechen brach. Trotzdem war es für mich mehr als nur neu. Ich schob die Schatulle in meine Hosentasche ehe ich mir rasch meine Schuhe und meinen Mantel auszog, bevor ich mich mit langsamen Schritten durch den Flur begab, und dann zu dem Zimmer von Valentin marschierte. Dort jedoch traf ich ihn nicht an, was mich ein wenig skeptisch macht. Als ich von nebenan aber die Stimmen der beiden vernahm, atmete ich ein wenig auf. Sie waren beschäftigt, und es hörte sich nicht gerade danach an, als würde Valentin bei seiner kleinen Schwester sonderlich unglücklich sein. Es war schön dass wenigstens die beiden sich noch verstanden. Dennoch dachte ich dabei auch wieder an mich. Wie lange hatten Valentin und ich nicht mehr wegen dem jeweils anderen gelächelt? Ein leises Seufzen entfuhr meinen Lippen, während ich mich in seinem Zimmer ein wenig ansah. Hier hatte sich in den vielen Monaten absolut nichts geändert, ich hatte keine Möbel umgestellt oder irgendeine Unordnung angerichtet. Es sah aus wie sonst auch, mit Ausnahme von dem Schreibtisch, welcher normalerweise immer befreit von sämtlichen Sachen lag. Oft lagen dort zwar einige Papiere und Stifte herum, weil Valentin ein wenig Zeit mit dem Zeichnen verbracht hatte, aber nun lag ein Buch auf diesem. Und als ich näher an den Schreibtisch getreten war, erkannte ich auch welches Buch es war. Es war sein Tagebuch, welches er sonst immer bestens vor mir und anderen versteckt hielt. Ein wenig angespannt nahm ich es an mich und musterte es kurz. Ich hatte nie zuvor die Möglichkeit ergriffen in seinem Tagebuch zu lesen, falls er es mal irgendwo liegen gelassen hatte. Doch momentan hatte ich diesen Drang danach. Es waren so viele Monate vergangen in denen wir uns nicht gesehen hatten. Ich hatte also keine Ahnung wie er über diese ganze Sache dachte. Und ich war mir beinahe sicher, dass er auch einige Worte in seinem Tagebuch darüber verloren hatte. Und somit begab ich mich zu seinem Bett, ließ mich auf diesem nieder und blätterte ganz langsam durch einige Seiten. Zumindest überging ich die, die aus der gemeinsamen Zeit stammten. Ich konnte sie hinterher noch immer lesen. Nun war mir eher die Zeit mit Alexander wichtig. Und nach einigen vielen Seiten hatte ich genau diesen Inhalt auch gefunden. Es begann oft damit dass er aufschrieb was er den ganzen Tag gemacht hatte. Ereignisse aus sämtlichen Jahreszeiten, Dinge die ihm Spaß gemacht und von mir und meiner bloßen Existenz abgelenkt hatten. Er hatte wirklich viel Zeit mit Alexander verbracht, und das verdeutlichte er auch. Er schrieb darüber dass er diesen Jungen tatsächlich sehr gern hatte, und sich gar nicht genug auf den nächsten Tag freuen konnte. Mit einem Seufzen hörte ich kurz auf zu lesen. Ich fühlte mich absolut nicht wohl dabei in seinem Tagebuch zu lesen, aber er würde mir niemals etwas erzählen. Und auch wenn der meiste Inhalt mir nur unnütz weh tun würde, musste ich da durch. Wenn ich irgendeinen Knackpunkt finden würde, wäre es für mich vielleicht leichter, mich mit ihm ein letztes Mal zu unterhalten. Und aus diesem Grunde las ich weiter. Seite für Seite, jede einzelne erzählte die schönen Tage mit Alexander und seiner Familie, falls diese mal zuhause gewesen war. Aber irgendwann ersetzte sich das Wort „Freundschaft“ durch „Beziehung“, was mir im ersten Moment einen Stich versetzte. „Er hat mich heute erneut küssen wollen, und diesmal habe ich mich nicht gewehrt. Es hat sich richtig angefühlt, aber irgendwie war es das nicht. Ich fühle mich so, als hätte ich Denis betrogen.“ Ich stoppte erneut. Nicht wegen der Tatsache, dass er Alexander geküsst hatte. Schon in den nächsten Zeilen ging dieses innige Verhältnis weiter, es war nicht nur bei einem einfachen Kuss geblieben. Er liebte Valentin wirklich, während dieser hingegen eine Freundschaft wollte, und sich dennoch nicht gegen die Annäherungen wehrte, um Alexander nicht zu verletzen. Es sollte für mich plausibel klingen, aber das tat es nicht. „Er ist wirklich jeden Tag für mich da und kümmert sich um mich. Egal ob es nur eine Kleinigkeit ist, er interessiert sich dafür. Auch wenn er immer mehr verlangt, als ich ihm geben kann und will. Ich kann ihm nicht zu nahe kommen. Die Gedanken an die Nacht mit Denis sitzen immer noch in meinem Kopf und lassen nichts zu. Ich kann nicht vergessen, und das hindert mich an so vielen Dingen.“

Als ich keine weiteren Proteste vernahm, sondern bloß sein Keuchen, ließ ich noch einmal von seinem Glied ab und löste mich ebenfalls aus dem Zungenspiel. Somit widmete ich mich seiner Boxershorts, welche ich ihm von dem Becken zog und zu Boden fallen ließ, bevor ich mich von dem Bett erhob und ich mich nun ebenfalls meiner Hose, sowie meiner Boxershorts entledigte. Dann kletterte ich wieder aufs Bett und ließ mich langsam auf Denis Gemächt nieder und obwohl ich mir vorher bereits einige Gedanken darüber gemacht hatte, tat es doch mehr weh als erhofft. Doch schien mir das nun vollkommen egal, solange ich zumindest heute das bekam was ich wollte. Denis und seinen Körper. Während Denis nun schon mehr oder weniger im Bett lag, ruhten meine Hände auf seiner Brust. Meinen Unterleib hob ich und senkte ich zunächst langsam und versuchte schmerzerfüllt keuchend, mich an die Schmerzen zu gewöhnen. Meine Hände nutzte ich anfangs um genügend Kraft aufzubringen, überhaupt weiter zu machen. Erst nachdem ich nach und nach merkte, dass es angenehmer wurde, öffnete ich meine Augen, die ich vorher zu gekniffen hatte und blickte zu Denis, während sein Stöhnen bald so laut war wie mein Eigenes. Kurze Zeit später begann ich sogar das Tempo, mit dem ich mich auf seinem Gemächt bewegte, ein wenig anzuziehen, wissend, dass es nicht nur mir nun besser gefallen würde, sondern auch Denis, nun wo ich etwas mehr vertrug. Zwar konnte ich mir auf Grund seiner Einstellung eben ziemlich gut denken, dass er sich danach die Schuld daran geben würde, doch hoffte ich einfach er tat es nicht. Ich hatte es provoziert, um zu bekommen was ich wollte und nun versuchte ich meinem großen Bruder zu gefallen. Während ich mich mit kreisenden Bewegungen stets auf Denis Gemächt bewegte, beugte ich mich ein wenig zu seinen Lippen vor. „Ich liebe dich.“, keuchte ich schließlich sogar an seine Lippen, ehe ich ihn noch einmal in einen Kuss zog, um unser Stöhnen zu dämmen und zu verhindern, dass jemand davon etwas mitbekam.

Ich war nicht irritiert über diese Worte, aber sie verwunderten mich. Er konnte sich auf Alexander nicht einlassen, weil die Nacht mit mir ihn daran hinderte? Er schrieb dass er mit keinem anderen Mann schlafen wollen würde, seit er mit mir geschlafen hatte. Und er meinte es keinesfalls negativ, weil es ihn etwa verstört hatte. Er wollte nicht dass jemand anderes als sein Bruder seinen Körper so zu sehen bekam. Aber wieso hatte er darüber nie ein Wort verloren? „Es ist völlig egal was Alexander tut, es erinnert mich immer wieder an Denis. Jeder Kuss und jede andere Zärtlichkeit ruft die Erinnerungen an ihn zurück, und mittlerweile tut es einfach nur noch weh. Auch wenn ich die letzten Tage glücklich gewesen bin, geht es auf meinen nächsten Geburtstag zu. Ich werde ihn an diesem Tag wiedersehen, und muss bloß hoffen, dass für mich dann keine Welt zusammenbricht. Er ist der einzige Mensch, der meine Fassade mit nur wenigen Worten einreißen kann, und genau davor habe ich so eine gewaltige Angst.“ Diese ganzen Worte plätteten mich in diesem Moment so enorm, dass ich gar nicht weiterlesen wollte. Im Grunde genommen hatte ich genügend Gründe. Genügend Gründe, um meinem Bruder alles zu sagen, was mir auf dem Herzen lag. Wenn ich damit seine Fassade einreißen konnte, sollte ich es zumindest versuchen. Ich zwang ihn damit nicht seine Freundschaft zu Alexander aufzugeben. Ich würde ihm nur anbieten, etwas mit mir einzugehen. Und wenn er mich abweisen würde, wüsste ich, dass es absolut keinen Sinn mehr machte. Er hatte so viel über mich geschrieben, scheinbar so oft darüber nachgedacht, dass ich gar keine andere Wahl hatte. Ich schlug das Tagebuch zu, erhob mich von dem Bett und legte es zurück auf dem Schreibtisch, bevor ich mir auf den Weg zu dem Zimmer von meiner kleinen Schwester einmal durch die Haare fuhr. An der Tür angekommen klopfte ich dann einige Male, bevor Caroline auch schön die Tür geöffnet hatte und mich lächelnd ansah. „Guck mal, Valentin ist hier!“ Ich nickte zufrieden, ehe ich mich zu ihr hockte und sachte eine Hand an ihre Wange legte. „Ich weiß, meine Prinzessin. Darf ich ihn mir kurz ausleihen? Ich muss mit ihm reden.“ Als sie sofort nickte und mich anstrahlte, erhob ich mich lächelnd wieder und schaute zu Valentin, welcher dort ein wenig angespannt auf dem Bett saß. „Nur, wenn es für dich in Ordnung ist. Es ist meiner Meinung nach wichtig. Ob du das willst, liegt nun bei dir.“ Als er sich dann aber nach kurzem Überlegen erhoben hatte, begab ich mich gemeinsam mit ihm in mein Zimmer, wo ich hinter ihm dann die Tür schloss und nur beobachtete, wie er sich auf dem Sofa niederließ. Ich hingegen marschierte zu dem Sessel ihm gegenüber und blieb noch ein wenig ruhig. Ich war nun vielleicht ein wenig schlauer durch sein Tagebuch, aber ich wusste nicht wie er es nun aufnehmen würde. Jedoch gab es auch nur einen Weg das herauszufinden. Und diesen Weg würde ich nun bestreiten müssen, ganz gleich was mich dort erwartete. Und somit schaute ich meinen kleinen Bruder an, während ich in meinem Kopf noch über einiges nachdachte. „Deine Schwester ist wirklich glücklich darüber, dass du hier bist. Sie hat mich in den letzten Tagen dauernd darauf angesprochen, und hat beinahe alleine einen Kuchen für dich gebacken, weil sie der Meinung war, dass ich mich daran nicht beteiligen sollte, weil hinterher noch etwas schief gehen könnte“, begann ich ihm schmunzelnd zu erzählen, um die Situation wenigstens ein wenig zu lockern. „Ich glaube sie wäre ganz schön traurig gewesen, wenn du heute nicht hergekommen wärst. Wobei ich sagen muss, dass ich da wahrscheinlich gar nicht mal so anders gewesen wäre.“ Ich stoppte für einen Moment und senkte meinen Blick ein wenig. Ich musste ihm schließlich noch erzählen, dass ich eben in seinem Tagebuch gelesen hatte, bevor ich nun anfing ihm einige Dinge nahezubringen. Es war unfair von mir gewesen so zu handeln, aber war es nicht gleichzeitig auch vom Vorteil? Ich hätte niemals von seinem Denken erfahren, und wir säßen nun sicherlich auch nicht hier, wenn ich das Tagebuch nicht gelesen hätte. „Ich habe in deinem Tagebuch gelesen“, erklärte ich ihm ruhig, „weil es auf deinem Schreibtisch gelegen hat. Du weißt dass ich nicht der Mensch dafür bin, aber ich glaube, dass es durchaus richtig gewesen ist. Denn wie ich gemerkt habe, hattest du niemals auch nur eine Minute lang vor, mir von deinem Denken zu erzählen. Da tun wir uns nichts, denn das hätte ich ebenfalls nicht vorgehabt, weil ich Angst davor gehabt hätte, dass es mittlerweile zu spät ist. Allerdings glaube ich nicht, dass das der Fall ist.“ Ich hob meinen Blick langsam wieder rauf in seine Augen, während die Nervosität mich langsam zu überfordern begann. Es war wirklich schwer ehrlich zu ihm zu sein, und dabei war das tatsächlich erst der Anfang. Es gab zu viele Dinge die ich ihm sagen wollte und musste, und das würde ich alles noch vor, und vielleicht sogar noch an seinem Geburtstag erledigen. „Ich habe auch Tagebuch geschrieben. Und würdest du es aufschlagen, würdest du eines merken“, begann ich ein wenig bedrückt. „Ich habe an nichts anderes gedacht, als an dich. Ich habe jeden Tag damit verbracht, mir Gedanken darum zu machen, wie es dir bei Alexander geht. Ich habe gewusst, dass es nicht bei einer einfachen Freundschaft bleiben würde. Und dass ich es nicht verhindern konnte, hat mich am meisten zerstört. Würdest du die zwei Menschen fragen, die mir wirklich nahe stehen, würdest du nichts anderes hören als „Denis leidet“, und das meinen sie ernst.“ Ich wollte ihm hier keinerlei Dinge von meinem besten Freund oder meiner mittlerweile besten Freundin vorhalten, aber würde er sie fragen, würden sie ihm nichts anderes als das sagen. Es ging mir tatsächlich nicht gut in der Zeit, und in diesem Moment war es auch wirklich nicht anders. „Ich habe keine Sekunde versucht über dich hinweg zu kommen. Ich muss gestehen, dass mein bester Freund mir dabei helfen wollte. Allerdings haben mich seine Versuche eher angewidert, als dass ich groß darauf eingehen wollte. Ich wollte und konnte nichts verdrängen, und ich will es auch heute nicht. Ich habe mich über ein Jahr lang auf keinen Menschen mehr eingelassen, weil es immer nur du gewesen bist. Immer nur du in meinen Gedanken, in meinem Herzen“, erzählte ich ihm aufrichtig, während ich ihn stets aufmerksam beobachtete. „Ich habe es dir nie erzählt. Weißt du was ich unseren Eltern versprochen habe? Ich habe ihnen versprochen, dass ich mein Leben für euch geben würde, falls es dazu kommt. Ich habe versprochen, euch vor allen Gefahren zu beschützen. Deine kleine Schwester begibt sich nie in Gefahr, aber du tust es schon seit vielen Jahren. Dadurch dass du dich mir so oft nähern wolltest, hast du dich in Gefahr begeben. Und ich musste dich beschützen, vor mir. Und das habe ich getan.“ Ich stoppte kurz, damit er diese ganzen Dinge verkraften konnte. Ich hatte ihn vielleicht nicht immer beschützen können, aber ich hatte mir jeden Tag Mühe gegeben und versucht weitgehend alles zu umgehen, was ihn näher an mich gebracht hätte. Denn mit der Zeit hatte er sich den Platz in meinem Herzen mehr und mehr erkämpft, und ich konnte nichts mehr tun, um noch etwas zu ändern. „Ich habe in unserer gemeinsamen Nacht nicht versagt, dich zu beschützen. Ich habe es nicht mehr gewollt. Denn hätte ich dich schützen wollen, hätte ich es niemals so weit kommen lassen. Aber du glaubst nicht, wie lange ich auf diesen Moment gewartet habe“, gestand ich ihm schwer. „Hätte ich diese Nacht nicht gewollt, hätte ich sie verhindert. Aber sie ist mit Abstand die Schönste meines Lebens gewesen, Valentin, und das meine ich vollkommen ernst.“ Ich beugte mich ein wenig zu ihm vor, als er den Blick kurz von mir gewendet hatte, und drückte sein Kinn sanft ein wenig hoch, damit er mir weiterhin in die Augen sah. Es gab noch viele andere Dinge die er wissen musste, aber ich wollte warten. Warten auf seine Reaktion, und auf seinen Geburtstag. Denn ich hatte nicht nur ein Geschenk für ihn, falls es dazu kommen würde. „Du fehlst mir, und du hast mir die ganze Zeit über gefehlt. Du bist nicht nur mein kleiner Bruder, Valentin, du bist für mich alles, du bist der Mond meines Lebens. Ohne dich bin ich längst nicht mehr komplett. Und ohne dich werde ich es auch niemals wieder sein.“

I'll carry you home.
No, you're not alone.
Keep marching on,
This is worth fighting for,
You know we've all got battle scars.
You've had enough,
But just don't give up.
Stick to your guns,
You are worth fighting for.
You know we've all got battle scars.
Keep marching on.

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BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1So Aug 24, 2014 6:31 am

Valentin:

„Guck mal, Valentin ist hier!“ „Ich weiß, meine Prinzessin. Darf ich ihn mir kurz ausleihen? Ich muss mit ihm reden.“ Ich hatte natürlich jedes Wort, welches an der Türe des Zimmers gewechselt wurde, verstanden und merkte bereits, wie mein Körper sich vor Anspannung verkrampfte. Wieso wollte Denis mit mir reden? Hatte ich etwas Falsches getan? Wollte er mir erklären, dass es lächerlich war, was ich nur wegen ihm tat? So oft hatte ich mir schon meinen Kopf darüber zerbrochen, ob er wusste, dass ich nur wegen ihm wegging. Dass ich versuchte meine Gefühle für ihn zu vergessen, selbst wenn es ein hoffnungsloser Kampf gegen mich selbst war. Ebenso fragte ich mich aber auch, ob ihm bewusst war, dass ich ihn immer noch liebte wie zuvor. „Nur, wenn du das für dich in Ordnung ist. Es ist meiner Meinung nach wichtig. Ob du das willst, liegt nun bei dir.“ Ich blickte automatisch zu Denis, welcher nun nicht mehr vor Caroline hockte und sah aus dem Augenwinkel, wie mich Caroline erwartungsvoll ansah. Ich nickte rasch und erhob mich von ihrem Bett, bevor ich hinter Denis her lief. Ich wusste nicht, was es zu bereden gab und noch weniger Lust hatte ich, mir irgendetwas vorhalten zu lassen. Weswegen sollte er mich auch sonst zu sich holen? Bei Denis Zimmer angekommen lief ich konsequent am Bett vorbei, ohne dieses auch nur zu würdigen, ehe wieder all die Bilder in meinen Kopf schossen. Stattdessen ließ ich mich auf der Couch nieder und blickte zu Boden, während Denis rechts neben mir auf dem Sofa Platz nahm. Die Stille, die kurzzeitig zwischen uns herrschte, war mir unglaublich angenehm. Vor allem aber wich die Anspannung nicht zurück, die mittlerweile schon in meinen Gelenken schmerzte. Vermutlich weil ich meinen Körper zwang, all die Gedanken, Gefühle und vor allem aber mein Verlangen zu Denis im Zaum zu halten. Als Denis dann aber endlich begonnen hatte zu sprechen, merkte ich bereits, wie mein Körper sich langsam zu entspannen versuchte. Es schien nicht so, als wolle er sich über irgendetwas aufregen. Es schien so, als wolle er einfach mit mir reden, so wie wir es früher immer getan hatten und ich hatte beinahe das Bedürfnis aufzustehen und mich auf seinem Schoß niederzulassen. Stattdessen blieb ich jedoch weiter auf dem Sofa sitzen und hörte Denis aufmerksam zu, selbst wenn ich bereits bei dem Kommentar über meine Schwester wusste, dass es ihm um etwas völlig anderes ging. Dennoch lächelte ich, da ich mir ziemlich gut vorstellen konnte, wie die Diskussion der Beiden ausgesehen haben musste, Denis natürlich darauf plädierend, dass er an dem Kuchen nichts ruinieren würde, wenn er half, während meine Schwester stets behaupten würde, dass sie ihm nicht glaubte und sie ihm aufzählte, wann er beim gemeinsamen Backen schon etwas ruiniert hatte. Aus diesem familiären, schönen Vorstellungen wurde ich jedoch rapide heraus gerissen, da Denis mir erklärte, dass er in meinem Tagebuch gelesen hatte. Ich schluckte schwer, sah nun zu ihm rüber und sofort fragte ich mich, was er gelesen hatte. Hatte er belangloses Zeug gelesen? Glaubte er ich war glücklich? Wollte er mir sagen, dass meine Gefühle stets nicht richtig waren? Doch diese Zweifel nahm er mir, in dem er sich kurz entschuldigte, jedoch sagte, dass es bestimmt richtig gewesen war, aufgrund der Sachen, die ich ihm nie erzählt hatte. Aufgrund der Situation in der wir nun sonst nicht sitzen würden, weil er es aufgegeben hätte, sich solch einem Gespräch mit mir zu widmen. Einem Gespräch, in dem er mir gestand, dass er nur an mich gedacht und mich unglaublich vermisst hatte. Dass ihn das Wissen, ich würde mehr als eine Freundschaft mit Alexander führen, gestört hatte, weil er nichts daran ändern konnte und dass er Tagebuch führte. „Würdest du die zwei Menschen fragen, die mir wirklich nahe stehen, würdest du nichts anderes hören als „Denis leidet“, und das meinen sie ernst.“ Ich hatte nie gewollt, dass er wegen mir litt. Ich hatte auch nie gewusst, dass es so war. Denn ich war stets im Glauben gewesen, dass es ihn nicht stören und sogar erleichtern würde, wenn ich weg war, weil ich ihm nicht so viel bedeutete, wie er mir. Ich schluckte schwer, während ich versuchte seinen Worten weiterhin zu folgen, selbst wenn mich mein Kopf dazu zwang, dieses Gespräch aufzugeben, weil so viele Gedanken und Erinnerungen in meinen Kopf schossen, ganz abgesehen von den Gefühlen, die sich gerade auf einem Karussell befanden. Ich wusste nicht, ob ich glücklich sein sollte, weil er mich vermisst hatte oder traurig darüber, dass er wegen mir gelitten hatte. „Und ich musste dich beschützen, vor mir.“ Das Versprechen, welches er unseren Eltern gegeben hatte, kannte ich nicht. Doch hätte ich es gekannt, wäre vermutlich einiges einfacher gewesen. Vielleicht hätte ich versucht, ihn davon zu überzeugen, dass er mich nur beschützen konnte, wenn ich bei ihm war. Denn so hatte ich ohne ihn gelebt. Zwei Jahre lang und ich hatte ihm nicht mehr die Möglichkeit gegeben, mich zu beschützen. Ich hatte ihm dieses Recht entzogen. Als er dann von unserer gemeinsamen Nacht redete, blickte ich unwillkürlich hinüber zum Bett, ehe ich meinen Blick schnell wieder in meinem Schoß gleiten ließ. In diesem Zimmer hatte sich nichts verändert, was mich dazu verleitete, mich doch noch einmal den Erinnerung dieser Nacht hinzugeben, während ich feststellen musste, dass er scheinbar nicht anders darüber dachte, als ich. Denn selbst wenn ich keine großen Erfahrungen gesammelt hatte, dadurch, dass ich nur mit ihm geschlafen hatte, war mir bereits klar, dass ich nie etwas als besser bezeichnen würde, ganz davon abgesehen, dass ich mich sowieso niemand anderem hingeben wollte, als ihm. Ich sah wieder zu ihm hoch, als er mein Kinn ein wenig hoch gedrückt hatte und mir etwas näher gekommen war. „Du fehlst mir, und du hast mir die ganze Zeit über gefehlt. Du bist nicht nur mein kleiner Bruder, Valentin, du bist für mich alles, du bist der Mond meines Lebens. Ohne dich bin ich längst nicht mehr komplett. Und ohne dich werde ich es auch niemals wieder sein.“ Nach seinen Worten schien mein Herz nur noch schneller zu schlagen und ich versuchte, obwohl ich so unglaublich nervös war, meine Gedanken irgendwie zu ordnen. „Wieso hast du mir nie früher von deiner Sicht der Dinge erzählt? Ich habe dir immer deutlich gezeigt, dass ich dich liebe und es dir gesagt. Ich wäre nie von deiner Seite gewichen, hättest du mir früher gesagt, dass du mich brauchst und mich vermisst, wenn ich nicht da bin.“ Ich stoppte kurz, da ich merkte, dass diese Frage beinahe an einem Vorwurf grenzte, den ich ihm aber gar nicht machen wollte. „Aber ich denke, wir beide hätten es verhindern können, dass ich erst einen Tag vor meinem sechzehnten Geburtstag wieder mit dir spreche. Immerhin hätte ich dir ebenfalls sagen können, dass ich nur dich lieben kann, was ich feststellen musste. Wenn ich dir gesagt hätte, dass ich nur wegen dir gegangen bin und nicht, weil ich Alexander lieber mag oder mich gar in ihn verliebt habe. Vermutlich hätte dich das keinesfalls beruhigt, aber vielleicht wären wir dann nicht so auseinander gegangen und hätten beide still vor uns her gelitten.“, murmelte ich nachdenklich und lächelte dann schwach. „Aber daran kann man nun nichts mehr ändern.“ Kurz sah ich mich erneut in seinem Zimmer um, ehe ich mich wieder dazu zwang, meinen Blick in Denis Augen zu richten, was mir aber unglaublich schwer fiel, da ich so nervös war. „Ich werde hier bleiben, wenn du mich hier haben möchtest und brauchst. Ich werde wegen dir hier bleiben, aber genauso wegen Caroline, welche ebenfalls unter allem gelitten hat, was ich durchaus mitbekommen habe.“ Ob ich mich ihm noch einmal nähern würde? Vermutlich. Nur würde ich nicht verstoßen werden wollen oder gar etwas tun, was er nachher doch nicht wollte. „Denis, ich habe dir nie weh tun wollen, in dem ich gehe. Ich dachte ich tue dir einen Gefallen, wenn ich dich von mir befreie. Ich bin dir Jahre lang nachgelaufen und nicht von deiner Seite gewichen, habe mich dir immer wieder genähert und letztlich auch deine sexuellen Bekanntschaften ruiniert.. Da hättest du immerhin allen Grund gehabt, mich nicht mehr bei dir haben zu wollen. Außerdem hatte ich sowieso gehofft, irgendwann wieder her zu kommen, dennoch in der Hoffnung meine Gefühle für dich würden sich ändern, weil ich glaubte, dass es nur einseitig war.“ Ich machte kurz eine Pause und versuchte mir einige Worte zu recht zu legen, um nun nicht ins Stottern zu geraten. „Auch wenn du nur Andeutungen gemacht hast.. geht es dir mit den Gefühlen nicht anders, oder Denis? Du hast mich vermisst, weil du mich liebst und bist daran kaputt gegangen, dass ich bei Alexander war, weil du derjenige sein wolltest, der an meiner Seite stand, oder?“ Es konnte natürlich sein, dass ich mich irrte. Doch brauchte ich Gewissheit und Klarheit, ehe ich mir wieder Hoffnungen machte, die keinen Grund hatten und wieder unglücklich wurde. Ich war glücklich, gerade in diesem Moment, da ich mit meinem Bruder klärte, was zwischen uns stand. Weil er gesagt hatte, dass er mich brauchte und ich alles für ihn war, so wie er alles für mich war. Alles was ich brauchte, liebte und jemals wollte.
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Yuna
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Sick Desire Empty
BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1So Aug 24, 2014 7:00 am

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Denis:


„Auch wenn du nur Andeutungen gemacht hast.. geht es dir mit den Gefühlen nicht anders, oder Denis? Du hast mich vermisst, weil du mich liebst und bist daran kaputt gegangen, dass ich bei Alexander war, weil du derjenige sein wolltest, der an meiner Seite stand, oder?“ Die ganze Zeit über hatte ich ihm aufmerksam zugehört und ihn auch keine Sekunde lang unterbrochen, weil er mit vielen seiner Worte recht hatte. Es stimmte schon dass ich etwas hätte sagen müssen, aber ich hatte ihm nicht grundlos von dem Verbsprechen gegenüber unseren Eltern erzählt. Selbst wenn die Gefühle die ganze Zeit über da gewesen sind, hätte ich darüber kein einziges Wort verlieren dürfen. Und auch wenn ich selbst jetzt eigentlich nichts darüber sagen dürfte, konnte ich es mittlerweile ohnehin nicht mehr leugnen. Er war von selbst doch bestens darauf gekommen, weswegen ich nur schwach nickte, bevor ich kurz auf die Armbanduhr an meinem Handgelenk schaute. Es war einige Minuten vor Mitternacht, was hieß, dass sein Geburtstag so langsam anbrach. Und somit erhob ich mich langsam von dem Sessel, ließ mich stattdessen neben ihm auf dem Sofa nieder und zog ihn direkt sachte auf meinen Schoß, nachdem ich die kleine Schatulle aus meiner Hosentasche gezogen hatte, welche ich nun stets fest umklammert hielt. Ich wusste dass es vielleicht nicht das beste Geschenk nach diesem großen Chaos war, aber es würde ihn vielleicht an einige Dinge erinnern. Zumindest empfand ich gerade solche Erinnerungen immer für schön, und bisher hatte Valentin das auch immer geteilt. Es gab schließlich nicht nur schlechte Dinge, die er in seinem Leben mit mir erlebt hatte. Somit blickte ich mit einem leichten Lächeln in seine Augen, während ich nur noch die letzten Minuten abwartete. Wenn sein neues Lebensjahr begann, begann für ihn auch ein neuer Lebensabschnitt. Und ich schwor mir schon jetzt, dass ich diesen zu einem Wunderschönen machen würde. Er hatte es von nun an verdient gut von mir behandelt zu werden, und das Privileg hatte er ohnehin schon immer besessen. Es war an der Zeit endlich wieder Ordnung in sein und mein Leben zu bringen, und das würde nun vielleicht sogar funktionieren. Ich ging zumindest nicht mehr davon aus, dass etwas schief gehen konnte. Selbst wenn meine Nervosität mich beinahe umbrachte. „Du solltest wegen mir niemals versuchen dich in jemand anderen zu verlieben. Du bringst einen nämlich eher dazu, sich in dich zu verlieben, wie du wahrscheinlich bei Alexander gemerkt hast. Ich bin mir sicher dass es ihm das Herz brechen wird“, erklärte ich ihm ruhig, da ich mir noch immer Gedanken um diesen Jungen machte. Wir waren nicht verfeindet oder mussten uns nun hassen, schließlich kannte ich ihn nicht einmal, und ich musste mit ihm auch nichts zu tun haben. Trotzdem war es auch nicht sonderlich schön, nun zu wissen, dass er wegen mir wahrscheinlich nicht mehr so viel von Valentin haben würde. Falls mein kleiner Bruder sich denn auf eine gemeinsame Zukunft mit mir einlassen wollen würde. „Aber von heute an kann ich dir wenigstens versprechen, dass dir niemals jemand wieder das Herz brechen wird“, flüsterte ich lächelnd, während ich die Schatulle langsam öffnete und kurz den Ring in dieser musterte. Ich hatte ihn anfertigen lassen und war auch mehr als nur zufrieden mit dem Ergebnis. Selbst wenn er mir ein wenig kitschig schien, er würde Valentin bestimmt stehen. Somit sah ich wieder rauf in seine Augen, während ich vorsichtig seine Hand ergriff, nachdem ich den Ring aus der Schatulle genommen, und ein letztes Mal auf meine Uhr gesehen hatte.Wir hatten nun knapp eine Minute nach Mitternacht, was für mich hieß, dass ich diesen Geburtstag zu seinem schönsten machen müsste. Ich müsste nicht nur, ich wollte es tatsächlich auch mehr als alles andere in diesem Moment. „Valentin ich liebe dich, und das nicht nur als meinen kleinen, doch manchmal ein wenig anstrengenden Bruder. Du hast es bei mir so oft versucht, und immer wieder habe ich es geschafft dir irgendwie zu entkommen. Aber nach mehr als drei Jahren schaffe ich es nicht mehr, meine ganzen Versprechen gegenüber unserer Eltern einzuhalten. Ich kann nicht länger zusehen wie du versuchst glücklich zu sein, während du eigentlich weißt, dass du es nur mit mir sein wirst“, murmelte ich schmunzelnd, ehe ich ihm den Ring vorsichtig auf den Ringfinger schob. In diesem war das Datum unserer gemeinsamen Nacht graviert, während auf der Außenseite „Moon of my life“ stand. Ich lächelte zufrieden. „Ich will glücklich werden mit dir, und das am besten für den Rest meines Lebens. Ich will morgens neben dir aufwachen und abends neben dir einschlafen. Ich will dich an jedem Geburtstag bei mir haben, und ihn zu einem der schönsten gestalten. Und das will ich auch in diesem Jahr.“ Ich stoppte kurz, während ich meine Hände sachte an seine Wangen legte, und ihm stets in die Augen schaute. „Du darfst dir etwas zum Geburtstag wünschen, wenn du magst“, flüsterte ich verführerisch an seine Lippen, während ich noch immer lächelte. „Ich erfülle dir jeden Wunsch. Jeden.“
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BeitragThema: Re: Sick Desire   Sick Desire Icon_minitime1Mi Aug 27, 2014 7:16 am

Valentin:

Ich hatte ihn stets dabei beobachtet, was er tat. Sein Nicken hatte ich genaustens wahrgenommen und ebenso, wie er sich schließlich von dem Sessel erhob und zum Sofa spazierte, auf welchem er sich dann niederließ, bevor er mich auf seinen Schoß zog. Dagegen wehrte ich mich nicht und schien nicht einmal besonders eingeschüchtert, sondern sah Denis bloß in die Augen. Meine Hände hielt ich jedoch noch bei mir, eigentlich mit dem Hintergedanken meinem Bruder nicht erneut so schnell nahe zu kommen. „Ich bin mir sicher dass es ihm das Herz brechen wird.“ Mir war klar, dass es irgendwann zu solch einem Punkt kommen würde. Dass ich mich von Alexander trennte, weil ich ihn nie vernünftig lieben konnte und es nicht ertragen hätte, wenn er mir noch näher gekommen war. Ich hoffte nur, dass Alex verstehen würde, wenn ich ihm erklärte, dass das zwischen uns keinen Sinn machte. Vermutlich würde ich ihm von meiner verloren gegangenen Liebe erzählen, die nun jedoch wieder da war. Doch könne ich ihm wohl nie erzählen, dass es dabei um Denis ging. „Aber von heute an kann ich dir wenigstens versprechen, dass dir niemals jemand wieder das Herz brechen wird.“ Als Denis begann, mit seinen Händen an etwas rumzuwerkeln, zog er meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich merkte wie die Nervosität in mir aufstieg, während ich den Ring den Ring musterte, der sich mir offenbarte. Ich war so nervös, dass ich mich in dem Moment nicht einmal großartig mit der Gravur beschäftigen konnte, sondern stattdessen wieder in Denis Augen sah, während in meinem Körper regelrecht Glücksgefühle aufstiegen. Es war ungewohnt und komisch, nach solch einer langen Zeit wieder Freude zu empfinden. „Ich kann nicht länger zusehen wie du versuchst glücklich zu sein, während du eigentlich weißt, dass du es nur mit mir sein wirst.“ Er hatte Recht. Ohne ihn konnte ich nicht glücklich sein, konnte nicht solch einer Welle meiner Gefühle ausgesetzt werden, weil niemand mich so empfinden ließ, wie er. Ich war ihm verfallen und vermutlich würde sich an meinen Gefühlen auch nicht sonderlich viel ändern. Nur aus dem Augenwinkel beobachtete ich, wie Denis mir den Ring auf den Zeigefinger schob und sich danach schon wieder mir widmete. So blickte ich stets in seine Augen und begann leicht zu grinsen, als er mir einen Geburtstagswunsch zuschrieb, den ich nun frei hatte. Meine Hände hatte ich derweil an seine Brust gelegt, während ich meine Lippen für einen kurzen Moment bloß auf seine senkte, ohne groß etwas zu sagen. Und auch nachdem ich mich aus dem Kuss, den ich ein wenig in die Länge gezogen hatte, gelöst hatte, gab ich ihm noch keine Antwort sondern blickte bloß zufrieden lächelnd hinunter zu dem Ring und zog ihn noch einmal von meinem Finger, um ihn mir genau anzusehen. So entging mir weder die äußere Gravur „Moon of my life“, noch das Datum unserer gemeinsamen Nacht, welches ich sogar auswendig im Gedächtnis hatte. Während ich mir den Ring wieder auf den Ringfinger steckte, blickte ich in Denis Augen. „Der Ring ist wundervoll.“, murmelte ich glücklich und verlagerte meine Hand dann von seiner Brust hinauf in seinen Nacken, um ihn noch einmal etwas näher an mich zu ziehen. „Ich liebe dich, Denis. Und durch all das hast du mir den größten meiner Wünsche bereits erfüllt.“, begann ich leise an seine Lippen zu murmeln. Es gab tatsächlich nicht mehr viel, was zur Auswahl stand. Doch wusste ich genau was ich wollte, selbst wenn ich es ihm kaum direkt sagen konnte. Aber vielleicht schaffte ich es ja irgendwann, vielleicht gab er mir zwei Wünsche und ich konnte meinen Ersten für etwas Harmloseres nutzen? „Ich habe auch keine großartigen Wünsche.. Wobei, vielleicht magst du ja kuscheln?“ Leicht grinsend begann ich mit meinem Daumen über seinen Nacken zu streichen. Er dürfte noch wissen, wie gerne ich immer bei ihm gelegen und mich an ihn gekuschelt hatte. „Wenn du diesen.. Vorschlag.. nicht als Wunsch wertest kann ich, falls mir dann etwas einfällt, dass ich mir noch wünschen kann, es ja äußern.“ Zumindest wenn ich genug Mut hatte.Genug Mut, um ihm vielleicht direkt zu sagen, was ich wollte und worauf er sich einlassen würde. Ich liebte diesen Mann und wollte es auch auf alle Arten tun, nachdem ich mehrere Jahre auf ihn verzichtet hatte, ebenso wie er auf mich. Es war schließlich nicht so, dass mein Verlangen ihm gegenüber durch die Jahre abgeklungen war.
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